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Die drei ??? und der grüne Geist

Die drei ??? und der grüne Geist

Titel: Die drei ??? und der grüne Geist
Autoren: Robert Arthur
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entlangzugleiten und durch die offene Tür hinauszuhuschen. Als drei Taschenlampen aufblinkten, war die Erscheinung verschwunden.
    »Ich wollte, ich wäre weit weg von hier«, flüsterte Peter Bob ins Ohr. »Und zwar seit einer guten Stunde.«
    »Es kann der Widerschein von Autoscheinwerfern gewesen sein«, sagte ein Mann mit fester Stimme. »Durchs Fenster hier. Kommen Sie, sehen wir in der Halle nach.«
    Alle stiefelten wieder in die große Halle zurück und beleuchteten dort die Umgebung. Doch nichts war zu sehen. Dann schlug jemand vor, dass man die Lampen noch einmal abschalten solle. Wieder warteten sie stumm in der Finsternis. Nur der kleine Hund, den der eine Mann auf dem Arm trug, jaulte einmal kurz auf.
    Diesmal entdeckte Peter die Gestalt. Die anderen schauten gerade woandershin, aber sein Blick fiel zufällig auf die Treppe – und dort, auf der Balustrade in halber Höhe, war die grünliche Erscheinung.
    »Da ist es!«, rief er laut. »Auf der Treppe!«
    Alle fuhren herum. Alle sahen, wie sich die Gestalt auf der Balustrade bewegte und die Stufen zum Obergeschoss emporschwebte.
    »Auf, los!«, rief der Mann mit der tiefen Stimme. »Da macht sich einer einen Jux mit uns. Den schnappen wir uns!«
    Er lief los, und alle polterten hinter ihm die Treppe hinauf. Aber als sie im Obergeschoss anlangten, fanden sie nichts.
    »Ich habe eine Idee«, meldete sich da Bob. Er hatte sich überlegt, was Justus Jonas getan hätte, wenn er hier gewesen wäre, und er konnte es sich vorstellen.
    »Wenn irgendjemand vor uns die Treppe hinaufgelaufen ist«, sagte er, als sich die Männer ihm zuwandten und er vor einem voll auf ihn gerichteten Licht die Augen zukneifen musste, »dann muss er auf dem staubigen Fußboden Spuren hinterlassen haben. Und wenn wir Spuren finden, können wir ihnen nachgehen.«
    »Der Junge hat recht«, rief der Mann mit dem Hund. »Also los – die Lichter hierher auf den Fußboden, wo von uns noch keiner hingetreten ist.«
    Drei Lampen warfen ihren Schein auf den Boden. Staub gab es überall genug, aber er war völlig unberührt.
    »Hier war ja gar keiner!«, kam ein verwunderter Ausruf. »Aber was ging dann da vor unseren Augen die Treppe hoch?«
    Keiner antwortete, obwohl jeder wusste, was alle anderen dachten.
     

    Sträuben sich meinen Lesern die Haare? Ich kann es niemandem verdenken. Doch wer an dieser Stelle trotz unheimlicher Akustik und Optik kaltblütig zu bleiben und zu kombinieren vermag, könnte sich durch genaue Beobachtung des Verhaltens der in der Villa Green befindlichen Erdenwesen Klarheit darüber verschaffen, ob der grüne Geist ein echtes übernatürliches Phänomen ist.
    Wem die Klärung dieser Frage gelingen sollte, der juble aber nicht zu früh – der eigentliche Fall ist nämlich noch viel schwieriger zu lösen. Also Gehirn eingeschaltet lassen!
     
    »Machen wir dunkel, dann sehen wir es vielleicht noch mal«, schlug jemand vor.
    »Nein, gehen wir lieber weg«, meinte ein anderer, aber die übrigen stimmten dem ersten Vorschlag zu. Immerhin waren sie acht oder neun – Peter und Bob mitgerechnet –, und keiner mochte zugeben, dass er Angst hatte.
    Peter und Bob spähten den oberen Flur entlang, als plötzlich jemand energisch flüsterte: »Links! Dort drüben auf dem Flur.« Ein grüner Schimmer, kaum wahrnehmbar, verharrte neben einer Tür. Dann wurden die Umrisse klarer. Eindeutig war eine menschliche Gestalt in grünen, fließenden Gewändern wie denen eines chinesischen Mandarins zu erkennen. »Vorsicht, dass wir es nicht erschrecken«, sagte jemand ganz leise. »Was hat es wohl vor?« Die geisterhafte Gestalt begann sich zu bewegen. An der Wand entlang glitt sie bis ans andere Ende des Flurs. Dort schien sie um die Ecke zu biegen und war gleich darauf verschwunden.
    »Hinterher, aber sachte diesmal«, murmelte einer der Männer. »Es will anscheinend nicht wieder weggehen.«
    Bob meldete sich erneut zu Wort. »Schauen wir nach, ob jetzt Fußspuren zu finden sind, ehe wir über den Flur gehen«, schlug er vor.
    »Keine Fußspuren!« Dem Mann mit der tiefen Stimme schien nicht mehr ganz wohl dabei. »Keine Spur von Abdrücken im Staub. Was das auch sein mag, es schwebt über den Boden weg.«
    »Jetzt sind wir so weit gekommen, also los«, entschied ein anderer. »Ich gehe voran.«
    Der hochgewachsene Mann, der als Letzter gesprochen hatte, schritt beherzt den Flur entlang. Die anderen folgten ihm. Sie kamen an einen Seitenkorridor, in den die grüne Gestalt
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