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Die drei ??? und der grüne Geist

Die drei ??? und der grüne Geist

Titel: Die drei ??? und der grüne Geist
Autoren: Robert Arthur
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Ein Schrei in der Nacht
    Der Schrei traf Bob Andrews und Peter Shaw völlig unvorbereitet.
    Sie standen in einer von Unkraut überwucherten Einfahrt und sahen sich das leer stehende alte Haus an – so groß wie ein Hotel und an einer Seite aufgerissen, denn die Abbruchfirma war bereits am Werk. Im Mondlicht wirkte alles verhangen und unwirklich.
    Bob hatte sein Tonbandgerät umgehängt und sprach seine Bestandsaufnahme des Schauplatzes ins Mikrofon. Gerade unterbrach er sein Protokoll und wandte sich an Peter: »Viele Leute glauben, dass es in diesem Haus spukt, Peter. Schade, dass es abgerissen wird – vielleicht hätte es Alfred Hitchcock für einen Film verwenden können.«
    »Der alte Kasten hätte ihn sicher begeistert«, stimmte Peter zu. »Was ich von mir nicht behaupten kann. Im Gegenteil, mir wird immer mulmiger. Wollen wir uns nicht absetzen?«
    Und genau da ertönte vom Haus her der Schrei.
    Es war ein unheimlich schriller Laut, eher tierisch als menschlich.
    Den beiden Jungen sträubten sich die Haare.
    »Hast du das gehört?« Peter schluckte. »Machen wir bloß, dass wir hier wegkommen!«
    »Moment noch!«, sagte Bob, der mannhaft gegen seinen Fluchtinstinkt ankämpfte.
    Als Peter zögerte, meinte er: »Ich will nur besser aussteuern, falls es noch etwas aufzunehmen gibt. Just würde es auch so machen.«
    Justus Jonas, der Erste Detektiv, war diesmal nicht mit dabei.
    »Na ja …«, fing Peter an. Aber Bob hatte schon den Aufnahmeregler voll aufgedreht und das Mikrofon auf das leere, halb zerfallene alte Haus zwischen den Bäumen gerichtet.
    Wieder schwoll der schrille Schrei an und erstarb langsam. Es ging einem wirklich an die Nerven.
    »Los, hauen wir ab!«, sagte Peter. »Mir reicht’s.«
    Jetzt hatte auch Bob genug gehört. Sie machten beide kehrt und rannten den Weg zurück zu den abgestellten Fahrrädern. Peter war ein guter Läufer, und auch Bob konnte flink wie ein Wiesel sein. Aber weit kamen sie nicht: Starke Arme hielten sie unversehens auf.
    Peter entfuhr ein überraschter Laut, als er mit jemand zusammenprallte, der vorher ziemlich dicht hinter ihm gestanden haben musste. Auch Bob wurde der Rückzug abgeschnitten: Er lief einem Mann geradewegs in die Arme und fand sich festgehalten.
    Sie waren in vollem Lauf in eine Gruppe Männer gerannt, die unbemerkt die Einfahrt heraufgekommen waren, während sich die beiden Jungen die unheimlichen Schreie angehört hatten.
    »Hoppla, Junge!«, rief gutmütig der Mann, der Peter aufgehalten hatte. »Fast hättest du mich umgerannt!«
    »Wer hat denn da so geschrien?«, fragte der Mann, dem Bob blindlings in die Arme gelaufen war. »Wir sahen euch dastehen und horchen!«
    »Wir wissen nicht, wer es war«, antwortete Peter. »Aber es hörte sich wie ein Geist an!«
    »Geist – Unsinn! ... Es könnte ein Hilfeschrei gewesen sein! … Vielleicht bloß ein Landstreicher …«
    Die fünf oder sechs Männer, denen Bob und Peter so unverhofft begegnet waren, redeten alle durcheinander, und keiner beachtete mehr die beiden Jungen. Ihre Gesichter ließen sich nicht erkennen, aber alle waren sichtlich gut angezogen und sprachen wie normale Anwohner der gepflegten Wohnsiedlung, die das verkommene Green’sche Anwesen und das leer stehende Haus umgab.
    »Ich meine, wir sollten hineingehen!«, schlug ein Mann mit ungewöhnlich tiefer Stimme vernehmlich vor. Bob konnte seine Gesichtszüge nicht klar erkennen, es fiel ihm nur auf, dass der Mann einen Schnurrbart trug. »Nun sind wir schon mal hier, weil wir uns das alte Gemäuer ansehen wollten, ehe es ganz abgerissen wird. Und wir hörten jemand schreien. Vielleicht liegt einer verletzt da drinnen.«
    »Ich würde eher die Polizei rufen«, sagte ein Mann in karierter Sportjacke mit einigem Unbehagen in der Stimme. »Die ist für solche Vorfälle zuständig.«
    »Da kann was passiert sein«, erwiderte der Mann mit der tiefen Stimme. »Wir schauen nach, ob wir nicht helfen können. Wenn wir auf die Polizei warten, ist es vielleicht zu spät.«
    »Einverstanden«, meldete sich ein Mann mit dicken Brillengläsern. »Ich meine auch, wir sollten hineingehen und uns umsehen.«
    »Gut, tun Sie das – ich jedenfalls hole die Polizei«, sagte der Mann in der karierten Jacke. Er hatte sich schon zum Gehen gewandt, als ein anderer, der einen kleinen Hund an der Leine führte, sich einmischte.
    »Kann auch bloß eine Eule oder eine Katze gewesen sein, die sich da drin verirrt hat«, sagte er. »Wenn Sie deswegen die Polizei
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