Die drei 42 Das Geheimnis der alten Villa drei Ausrufezeichen
sich jemand auf die Suche nach seinem Schatz machte? Nein, wahrscheinlich nicht. Vorsichtig drehte Marie die Karte um. Auf der Rückseite stand tatsächlich in krakeliger Schrift die Adresse von Hildegard Metzler. Auch der seltsame Text, der den drei !!! Rätsel aufgegeben hatte, war nun vollständig. Allerdings wurde Marie immer noch nicht schlau daraus.
»Was heißt das?«, fragte sie.
»Das ist Französisch«, erklärte Antoine. »Ich habe eine Weile gebraucht, um es zu entziffern. Mein Großvater hatte wirklich keine besonders ordentliche Handschrift. Übrigens noch etwas, das wir gemeinsam haben.« Er grinste. »Dort steht: Un trésor pour mes deux trésors. «
»Aha.« Franzi kratzte sich am Kopf. »Mein Französisch ist leider nicht so toll. Könntest du das bitte übersetzen?«
Kim kam Antoine zuvor. »Ein Schatz für meine beiden Schätze« , rief sie aufgeregt. »Was meint er damit?«
»Dass der Schatz für die beiden wichtigsten Menschen inseinem Leben gedacht ist«, erklärte Marie. »So verstehe ich das zumindest.«
»Aber wer ist das?«, überlegte Franzi. »Helene Metzler und Antoines Großmutter?«
Antoine schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass meine Großmutter gemeint ist. Die Kartenhälfte war in einem Märchenbuch versteckt, das Anton von Stein meinem Vater geschenkt hat, kurz bevor er verhaftet wurde. Das konnte ich an der Widmung erkennen. Papa hat das Buch aus Wut auf seinen Vater offenbar nie angerührt und deshalb auch die Karte nicht gefunden.«
»Hier steht noch etwas!« Kim tippte auf einige sehr klein geschriebene Wörter unter der Adresse, die sie fast übersehen hätten. Schnell zog sie ihre Lupe hervor und beugte sich über den Text. »Derrière le papier peint dans la chambre d’Hildegard« , las sie laut vor. Sie ließ die Lupe sinken.
»Hinter der Tapete in Hildegards Zimmer« , übersetzte Antoine rasch.
»Jetzt ist alles klar«, sagte Marie zufrieden. »Anton von Stein wollte, dass sein Sohn und seine Jugendliebe den Schatz gemeinsam heben. Erst sollten sie die zweite Hälfte der Karte hinter der Tapete hervorholen und sich dann auf Schatzsuche begeben.« Sie drehte die Karte wieder um. »Und genau das werden wir jetzt tun.«
Auf der vollständigen Karte war nun eindeutig die Villa samt Garten zu erkennen. Und noch etwas wurde plötzlich deutlich.
»Die Linie, die zum Fundament des alten Pavillons führt!«, rief Kim. »Das ist gar keine Linie, sondern ein Pfeil!«
Tatsächlich setzte sich die Linie auf Antoines Kartenstück fort. Sie endete mit einer Pfeilspitze, die auf etwas ganz Bestimmtes zeigte.
»Der Springbrunnen!«, flüsterte Marie.
Franzi sprang auf. »Wir brauchen einen Spaten! Bestimmt ist der Schatz unter dem Brunnen vergraben.«
Auch Marie und Antoine erhoben sich. Marie kribbelte es in den Fingern. Sie konnte es kaum erwarten, den Schatz endlich zu heben.
»Wartet mal …« Kim starrte konzentriert auf die Karte. Auf ihrer Stirn hatte sich eine steile Falte gebildet, wie immer, wenn ihr Gehirn auf Hochtouren arbeitete. »Das ist nicht logisch«, murmelte sie. »Anton von Stein hatte bei seinem Besuch nicht viel Zeit. Außerdem liefen vermutlich überall Handwerker herum. Es wäre viel zu auffällig gewesen, vor dem Haus ein Loch zu graben.«
»Möglicherweise ist er nachts noch einmal wiedergekommen«, überlegte Marie laut.
Kim schüttelte langsam den Kopf. »Das glaube ich nicht. Er wollte die Diebesbeute so schnell wie möglich loswerden. Und der Pfeil zeigt auf den oberen Teil des Brunnens …«
»Die Brunnenfigur!«, rief Marie. »Vielleicht hat er den Schatz in der Figur versteckt.«
»Stimmt!« Kim nickte. »Frau Metzler hat doch erzählt, dass der Brunnen an diesem Tag aufgestellt wurde. Es passt alles zusammen!«
»Dann nichts wie los!« Marie war bereits auf dem Weg zur Tür. »Jetzt heben wir den Schatz!«
Kurze Zeit später umringten die drei !!! und Antoine den alten Brunnen. Der Mond beleuchtete die kleine Figur, einen pausbackigen Engel, aus dessen Füllhorn sich früher Wasser in die Brunnenschale ergossen hatte. Jetzt wuchs Moos auf seinem Kopf und sein Füllhorn war schon lange ausgetrocknet. Trotzdem lächelte er die Detektivinnen milde an.
»Wir müssen die Figur irgendwie abmontieren«, sagte Kim.
Franzi kletterte geschickt auf den Brunnen und untersuchte die Konstruktion. »Das wird schwierig. Die Schrauben sind völlig verrostet und sitzen bombenfest.« Sie ruckelte leicht an dem Engel, was ein Unheil
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