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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis
Autoren: Tobias O. Meissner
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führte er zwei in ihren Stangen leicht zurechtgestutzte Hellebarden, eine in jeder Hand. »Darf ich mich VORSTELLEN, Eure Majestät?«, fragte er mit drei sich abwechselnden Stimmen. »Ich bin CULCAH, der Heerführer der Dämonen.«
    »Dann stirbst du jetzt!«, rief Lae, und gab ihrem Pferd das Kommando zu einem Sprung. Das Pferd sprang dem Käfer einfach vor die Brust. Mit rudernden Armenkippte Culcah nach hinten. Von oben herab führte Lae einen Hieb, der seinen Leib aufschnitt.
    Doch Culcah gab sich nicht so schnell geschlagen. Er packte die Hinterbeine des über ihn hinweglaufenden Pferdes und riss das Tier grob zu Boden. Lae war durch ihr unverheiltes Bein verlangsamt – sie kam nicht rechtzeitig aus den Steigbügeln heraus. Sie krachte mitsamt dem Pferd seitlich zu Boden und spürte, wie ihr gesundes Bein unter dem Gewicht des Tieres brach.
    Der Schmerz war hell und laut und raubte ihr beinahe den Verstand.
    »So, meine Hübsche, dann wollen wir doch mal sehen, wie DU von innen aussiehst«, schnaufte der Käferdämon. Er stemmte sich auf einer Hellebarde in die Höhe und holte mit der anderen zum Schlag aus – doch jemand trat ihm die Stützehellebarde unter dem Körper weg. Stöhnend plumpste er wieder zu Boden. Die Schmerzen des Streiches, der seinen Bauchbereich geöffnet hatte, wurden mit jedem Moment stärker. Eines von Culcahs Gesichtern fing an zu weinen, während die anderen beiden Härte und Entschlossenheit zeigten.
    Erneut wuchtete er sich in die Höhe. Die Königin lag immer noch hilflos unter ihrem verendenden Pferd und wand sich genauso wie das Tier. Doch neben Culcah stand jemand anderes. Er kannte den, der da stand. Es war der rostige Ritter vom Hauptschloss des Zweiten Baronats. Wie war sein Name nochmal gewesen? Stumpf sinn ?
    »Ha«, machte Culcah schwer atmend, »das ist GUT. Du hast mir noch gefehlt, dich wollte ich schon seit damals in die Finger …«
    Stummsturm hob seinen Klingenarm. Es sah aus, alswürde die vielzahnige Waffe schnell rotieren. Dann stieß der Ritter die Waffe in den Leib des Heerführers der Dämonen. Culcahs gesamter Körper erzitterte, schien sich mit der Waffe mitdrehen zu wollen. Dann bewegte sich nichts mehr.
    Der Ritter wuchtete das Pferd von der Königin und hob die halb Zertrümmerte auf seine Arme.
    »Ich … danke euch«, stöhnte Lae. »Wo … wo ist Euer Sprecher … abgeblieben?«
    »Er ist gefallen«, sagte der Ritter mit der blechern verzerrten Stimme einer sechzigjährigen Frau. »Von jetzt an werde ich wohl wieder für mich selbst sprechen müssen.«
    Orison sprang erneut.
    Er landete zwischen dem Ritter mit der Königin auf seinen Armen und dem Pferd, auf das der Ritter zuging.
    »Nein!«, stieß Lehenna Kresterfell hervor. »Oh mein Gott, nein!« Von ihrem erhöhten Punkt aus konnte sie alles überblicken.
    »Ich bin beeindruckt«, sagte Orison zu dem Ritter. »Du hast soeben meinen Heerführer getötet, der ein fähiger Dämon war. Für einen Menschen, noch dazu für ein Weib, verfügst du über erstaunliche Qualitäten. Ich denke gerade darüber nach, ob ich dir den Posten meines Heerführers anbieten sollte.«
    »Das kannst du doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen«, knurrte der Ritter und legte die Königin so behutsam wie möglich ab. Hinter ihnen entfaltete sich die Schlacht. Die berittenen Menschen zogen sich, ihrenBefehlen gemäß, zurück und sprengten wieder den Hang hinauf. Die Coldriner und Rekamelkish waren ausgelöscht. Die Dämonen verharrten, denn sie sahen ihren König zwischen sich und dem Hang stehen.
    »Natürlich nicht«, lächelte Orison. »Aber ziehst du ernsthaft in Erwägung, gegen mich zu kämpfen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Also schön. Mal sehen: Wenn ich mich hinknie, beide Arme hinter meinem Rücken verschränke und verspreche, sie nicht einzusetzen, hast du vielleicht den Hauch einer Chance.«
    »Du brauchst nicht so viel zu reden, um mich zu beeindrucken. Kämpfe einfach, als wüsstest du, was Ehre ist.« Trotz der sie umgebenden Kälte schwitzte Jinua Ruun in ihrer Rüstung. Sie wollte jetzt keinen Aufschub mehr. Sie wollte, dass es zu Ende war. Ihr Waffenarm war schwer und eingedickt von unmenschlichem Blut.
    Orison nickte.
    »Nein!« Lehenna Kresterfell hielt es kaum noch aus in den Reihen der Menschen. »Nicht die Königin! Nicht die Königin!« Sie wollte den Hang hinunterhumpeln auf ihren unzulänglichen Beinen, aber an die 1500 Reiter kamen dort jetzt hinaufgestiebt. Sie wäre überritten
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