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Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis

Titel: Die Daemonen 02 - Freiheit oder Finsternis
Autoren: Tobias O. Meissner
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worden, von ihren eigenen Leuten.
    Als die 7000 Helfer an die Front bestellt wurden, um die Reihen der um ihr Land kämpfenden Menschen aufzufüllen, gesellte sich Marna Benesand zu ihnen. Sie war nicht verwundet genug, um untätig das Ende des Krieges abzuwarten, und unter den Helfern gab es womöglich besseres Ausgangsmaterial für ein Wiederauflebenlassender Töchter Benesands als hinten zwischen den Schwerverletzten. Einige dieser Hauptstadtbürgerstöchter sahen doch recht gutgewachsen aus. Daraus konnte man doch noch etwas Vielversprechendes formen.
    Jinua Ruun – der Ritter Stummsturm – drang auf Orison ein. Die Klingen ihres Armes schienen ein Eigenleben zu führen, sich zu entfalten und zu wuchern.
    Orison schüttelte langsam den Kopf, einmal von links nach rechts.
    Jinua spürte, wie ihr Arm leicht wurde, weil er seine Waffe verlor.
    Orison bewegte seinen Kopf von rechts nach links.
    Jinuas Rüstung knüllte sich einwärts wie ein von einer Riesenfaust zerpresster Becher und quetschte ihr das Leben aus dem Leib. Sie kam nicht einmal mehr dazu zu schreien. Es war die liegende Königin, die an ihrer statt ein Keuchen ausstieß, das wie ein Winseln klang.
    »Ungeheuer …«, röchelte Lae und kämpfte gegen Tränen. »Du … Ungeheuer!«
    Orison lächelte wieder, während die Ritterrüstung immer noch kleiner und kleiner gedrückt wurde, ohne dass Blut austrat. Als unförmiger Ball von der Größe eines Brotlaibes blieb sie schließlich liegen.
    »Ihr werdet mir nicht gerecht, Königin«, sagte der Dämon, der als Einziger von allen genau wie ein Mensch aussah. »Ich dachte gerade darüber nach, ob Ihr ebenfalls dumm genug wäret, ein Angebot auszuschlagen, das ich Euch unterbreiten möchte.«
    »Was für ein Angebot? Dass ich dich eheliche, mit dir gemeinsam das Land regiere und wir viele hässliche Dämonenkinder in die Welt setzen?«
    »Beinahe. Ich will die Menschen nicht ausrotten. Ich finde es … erbaulich, wenn welche von ihnen in meinem Garten spielen. Warum sollen sie keine Königin haben, zu der sie beten können, wenn es dunkelt?«
    »Töte mich, du Ungeheuer. Oder ich töte mich selbst.«
    »Ihr neigt zur Vergänglichkeit, ihr Menschen. Das macht es wirklich schwer, sich auf Augenhöhe mit euch zu unterhalten.«
    Dann schnippte er mit einem Finger, und Laes Kopf barst auseinander.
    Lehenna Kresterfell schrie nicht mehr. Sie erstarrte, wie alle anderen Menschen auch, wie die abgekämpften Reiter, die den Hang hinaufkamen und sich dabei umsahen, wie die 7000 Nachrücker, die eben erst zur Verstärkung antraten, wie die Wolken, wie die Sonne, wie der Wind.
    Erst viel später kam wieder Bewegung in den Tag, und er ging zu Ende, ohne dass sich etwas Weiteres ereignete.

das Ende
    In jener Nacht meldeten sich die Koordinatoren wieder zu Wort. Die ganze Reise in die Berge und zurück war von ihnen nichts zu hören und zu sehen gewesen, vor jedem Anschein einer Verantwortung hatten sie sich weggeduckt, doch nun schickten sie sich an, die Thronfolge unter sich auszumachen.
    »Die Königin ist gefallen!«, rief der Koordinator für Festlichkeiten. »Wir müssen die entsprechenden Zeremonien einleiten, damit die Thronwürde des Landes keine verzerrenden Leerstellen aufweist!«
    »Wir müssen den Soldaten einen Tribut abnehmen, damit die Zeremonien durchgeführt werden können«, schlug der Koordinator für Einnahmen vor.
    Der Koordinator des Heeres fragte an, wer denn nun die Führung des Heeres übernehmen solle. »Ich selbst bin jedenfalls durch die Strapazen der Flucht viel zu krank und geschwächt dazu!«
    Die Koordinatorin für kirchliche Angelegenheiten schickte sich an, einen königlichen Gedenkgottesdienst anzuordnen, der »selbst die gottverhassten Heiden auf der Ebene in seinen Bann schlagen sollte«.
    Der Koordinator der Gerichtsbarkeit klagte über die mangelnde Klarheit der jetzigen Situation, da die Königin ja weder Mutter eines Thronfolgers noch Bestimmerin eines geeigneten Ersatzes gewesen war.
    Die Koordinatorin des Handels merkte an, ob es nicht möglich sei, bei etwa gleich großen Heeren mit den Dämonen in Unterhandlungen zu treten.
    Die Koordinatorin des Wissens verwies darauf, dass es keinen Präzedenzfall gäbe für das, was auch immer jetzt als Nächstes geschehen solle.
    Der Koordinator der Schlösser merkte an, dass die Schlösser diesen Krieg bislang besser überstanden hätten als die Menschen.
    Der Koordinator der Flotte schrie ihn an, was das denn mit irgendetwas
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