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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja
Autoren: John Flanagan
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das Farbenspiel aus dunklen Stämmen und leuchtenden Blättern. Er liebte den Frieden und die Ruhe in diesem Garten, weit weg von den Ränkespielen der Hauptstadt.
    »Ihre Schönheit wird nur eine geringe Entschädigung sein für den Verlust Eurer Gesellschaft«, sagte er mit der ihm eigenen Höflichkeit.
    Horace grinste. »Eure Exzellenz, ich wünschte, mir fielen solche klugen Sachen ein.«

Drei

    Toscano
    E in Kommando schallte über das Gelände, und Will beobachtete, wie das Dach aus Schilden sich auflöste, als die Legionäre ihre Schilde wieder in die Ausgangsstellung zurückbrachten.
    Auf ein weiteres Kommando hin machte die zweite und dritte Reihe einen Schritt zurück. Jeder Mann hatte zusätzlich zu dem an der rechten Seite getragenen Kurzschwert noch einen langen Speer in der Hand. Jetzt wechselten die Männer in der hintersten Reihe den Griff um den Speer, drehten sich leicht zur Seite und hoben die Speere in Wurfstellung. Die rechten Arme weit nach hinten gestreckt, die Speere über der rechten Schulter zielten sie in einem Winkel von etwa vierzig Grad nach oben.
    »Azione!«
    Dreiunddreißig Arme fuhren nach vorne, dreiunddreißig Beine taten einen Schritt und dreiundreißig Speere segelten hoch durch die Luft. Sie hatten ihre Ziele noch nicht erreicht, als bereits die dreiunddreißig Speere der zweiten Reihe folg ten.
    Es war nicht etwa so, dass alle Werfer genau zielten, vielmehr schleuderte jeder Soldat einfach seine Waffe in Richtung Ziel. Will vermutete, dass die Wurfdistanz in einer echten Schlacht von dem Kommandanten bestimmt würde, der sämtliche Befehle erteilte.
    Die ersten der mit Eisenspitzen besetzten Speere beschrieben nun bereits den Bogen nach unten. Ein dumpfes Krachen kündete von Treffern, als etwa die Hälfte der Speere die Holzattrappen umstieß, während die andere Hälfte in der Erde landete. Ein paar Sekunden später kam die zweite Salve mit ähnlichen Resultaten. Innerhalb von wenigen Sekunden war beinahe ein Drittel der hundert Attrappen zerfetzt und zersplittert.
    »Interessant«, sagte Walt leise. Will warf ihm einen kurzen Blick zu. Walts Gesicht war ausdruckslos, doch Will kannte ihn gut genug, um zu erkennen, dass Walt beeindruckt war.
    »Der erste Schlag ist oft entscheidend«, erklärte Sapristi. »Soldaten, die vorher noch nie gegen unsere Legionen gekämpft haben, sind entsetzt von dieser Wucht.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Selethen. Er sah ebenfalls aufmerksam zu, und Will nahm an, dass er sich gerade vorstellte, wie seine eigene Reiterei in vollem Galopp von diesen tödlichen Speeren erwischt wurde.
    »Aber heute wird unser ›Feind‹ sehr wütend werden und den Angriff fortsetzen«, führte der General weiter aus.
    Noch während er sprach, rückte der Pulk feindlicher Krieger bis zu den Holzattrappen vor. Dort zogen sie ihre Schwerter und stürmten auf den Schildwall los.
    Die Wucht, mit der sie auf diese Mauer stießen, war deutlich zu vernehmen. Die erste Reihe der Legionäre schwankte unter dem Aufprall, doch sie hielt Stand. Will fiel auf, dass die zweite Reihe aufgeschlossen hatte und die Kameraden gegen den Angriffsstoß von hinten stützte.
    Die Angreifer schwangen ihre Schwerter in weit ausholenden Bögen gegen die großen viereckigen Schilde. Zumeist richteten sie nicht viel aus und kamen sich sogar noch gegenseitig in die Quere. Die kurzen Übungsschwerter der Legionäre hingegen zuckten wie Schlangenzungen durch die schmalen Lücken im Schildwall, und die Beobachter konnten die wütenden Rufe und Schmerzensschreie der Angreifer hören. Die Vorführung wurde nur mit einfachen Holzwaffen durchgeführt, aber schmerzhaft waren diese Stöße dennoch, und die Legionäre hielten sich auch nicht zurück.
    »Wie können die Legionäre denn etwas sehen?«, fragte Will. Die Männer in der vordersten Reihe verschanzten sich hinter der Barriere aus ihren Schilden.
    »Ihre Sicht ist tatsächlich nicht besonders gut«, erklärte Sapristi. »Aber darauf kommt es gar nicht an. Sie stechen einfach darauflos. Ein Mann, der am Oberschenkel oder am Arm verletzt wird, ist genauso außer Gefecht gesetzt wie einer, der in der Brust getroffen wurde. Unsere Truppen marschieren einfach vorwärts und stoßen nach allem, was ihnen in den Weg kommt.«
    »Deshalb brauchen Eure Männer auch keine erfahrene Schwertkämpfer zu sein«, stellte Will fest.
    Der General nickte. »Genau. Sie stoßen einfach mit der Schwertspitze zu. Das ist eine sehr einfach zu erlernende
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