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Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja
Autoren: John Flanagan
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Länder zu stellen, die damit ihre jeweiligen Gewässergrenzen sichern wollten. Das Ergebnis war, dass die Nordländer in vielen Teilen der Welt zu einer Art Meereswache geworden waren. Die Toscani und die Arridi, die über keine nennenswerte Seestreitkräfte verfügten, hatten als Teil ihres Abkommens beschlossen, Wolfsschiffe anzuheuern, die in den Gewässern zwischen den beiden Küsten Patrouille fuhren.
    Aus all diesen Gründen hatten Walt und Will die vergangenen zehn Tage in Toscano verbracht. Die lang andauernde Feindschaft zwischen Arrida und Toscano und das gegenseitige Misstrauen hatten beide Seiten dazu gebracht, ein drittes Land als Vermittler dazuzubitten. Araluen genoss sowohl das Vertrauen von Arrida als auch von Toscano. Zudem bestanden zwischen Araluen und dem nordländischen Oberjarl enge Bande, sodass beide hofften, Araluen könnte ein besseres Verhältnis zu den wilden Seeleuten aus dem Norden herstellen.
    Es war für Selethen naheliegend, Walt und Will für die Delegation aus Araluen vorzuschlagen. Er hatte auch um Horace’ Anwesenheit ersucht, doch Horace hatten seine Pflichten anderswohin geführt.
    Die eigentlichen Verhandlungen waren allerdings nicht Sache der beiden Waldläufer. Sie begleiteten lediglich die Unterhändlerin – Alyss Mainwaring, Wills langjährige Freundin und eine der besten Vertreterinnen des Diplomatischen Dienstes von Araluen.
    Alyss verhandelte momentan hinter geschlossenen Türen mit den Rechtsgelehrten und Schreibern der Arridi und Toscani über die Einzelheiten des Abkommens.
    Selethen ließ sich anmutig neben Will nieder. Die drei Kompanien toskanischer Legionäre – dreiunddreißig in einer Kompanie und ein übergeordneter Kommandant bildeten die traditionelle Hundertschaft der Toscani – schwenkten gerade auf dem Gelände nach rechts und wechselten von einer Dreierformation in eine ausgedehnte Elferformation.
    Und doch marschieren sie immer noch pfeilgerade in Reih und Glied, ging es Will durch den Kopf. Man könnte auch sagen, gerade wie eine Schwertklinge, spann er den Gedanken weiter. Er wollte ihn laut aussprechen, aber dann musste er lächeln. Der Vergleich war nicht mehr ganz so treffend, wenn man Selethens Krummsäbel betrachtete.
    »Wie gehen die Verhandlungen voran?«, fragte Walt.
    Selethen schob die Lippen vor. »Wie solche Dinge eben vorangehen. Mein Kämmerer möchte eine Senkung von drei Vierteln bis zu einem Prozent hinsichtlich des Zolls auf Kafay erreichen. Eure Rechtsgelehrten«, fuhr er fort und schloss Sapristi in die Unterhaltung mit ein, »bestehen darauf, nicht mehr als fünf Achtel eines Prozentes zu bezahlen. Ich habe dringend eine Pause gebraucht. Manchmal glaube ich fast, sie tun das alles nur, weil sie die Feilscherei genießen.«
    Sapristi nickte. »Ja. Wir Soldaten riskieren im Kampf unser Leben, während die Rechtsverdreher über Zahlen und Prozente streiten. Und dann bilden sie sich auch noch ein, sie wären etwas Besseres.«
    »Wie macht sich Alyss?«, fragte Will.
    Selethen nickte anerkennend. »Eure Lady Alyss erweist sich als Insel der Ruhe und des gesunden Menschenverstands in einem Meer von Streitereien. Sie ist sehr, sehr geduldig. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass sie gelegentlich versucht war, meinem Kämmerer mit dem vor ihr liegenden Papierstapel eins über den Kopf zu ziehen.« Er blickte auf die drei toscanischen Kompanien, die sich jetzt wieder in Dreierreihen anordneten.
    »A destra! Doppio di corsa!«
    Der Befehl kam vom Kommandanten, der in der Mitte des Paradegeländes stand. Sofort drehten sich die Kompanien nach rechts, bildeten erneut Dreierreihen und marschierten schneller. Das Dröhnen ihrer Schritte und das Klirren der Ausrüstung wurden lauter und drängender und auch der Staub stieg höher auf.
    »General Sapristi«, fragte Selethen, »dieser Drill stellt ein ziemliches Spektakel dar. Aber gewinnt man auch tatsächlich einen bestimmten Nutzen daraus?«
    »Oh ja, Wakir , das tut man. Unsere Kampfmethoden beruhen auf Disziplin und Zusammenhalt. Die Männer jeder Hundertschaft kämpfen zusammen als eine feste Einheit.«
    »Sobald eine Schlacht beginnt, kämpfen meine Männer jeder für sich alleine«, sagte Selethen. Sein Tonfall deutete an, dass er in dieser Art von Manöver nicht viel Sinn sah. »Natürlich ist es die Aufgabe des Kommandanten, seine Streitkräfte in die vorteilhafteste Position auf dem Feld zu bringen. Aber danach halte ich es geradezu für unmöglich, die Männer zu lenken. Am besten
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