Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Schwertkämpfer von Nihon-Ja
Autoren: John Flanagan
Vom Netzwerk:
Technik, und ein solcher Stoß richtet oft genauso viel Schaden an wie ein richtiger Schwerthieb. Aber jetzt passt auf, wie die zweite Reihe zum Einsatz kommt.«
    Die vorderste Reihe drängte langsam nach vorn und den Feind dadurch zurück. Jetzt rückte auch die zweite Reihe nach vorn und verstärkte damit den Druck. Die Angreifer gerieten ins Stolpern, denn die riesigen Schilde walzten sie nieder und die Spitzen der Kurzschwerter, die aus den Lücken heraus zustachen, traktierten sie schwer.
    Ein langer Pfiff ertönte und die Männer der zweiten Reihe drehten sich mit dem Rücken zur ersten Reihe. Auf einen zweiten Signalpfiff hin drehten sich die Männer der ersten Reihe nach links, während die zweite Reihe nach rechts schwenkte und alle einen Halbkreis vollführten. Innerhalb von wenigen Sekunden war die erste Reihe von Männern aus der zweiten Reihe ersetzt worden. Die Männer aus der ersten Reihe wechselten ganz nach hinten zur dritten Reihe durch, die nun ihren Platz hinter der neuen ersten Reihe einnahm. Die Angreifer standen dadurch ausgeruhten neuen Gegnern gegenüber, während die vormalige erste Reihe kurz verschnaufen und ihre Verluste ausgleichen konnte.
    »Das ist genial«, rief Will aus.
    Sapristi nickte. »Drill und Koordination«, erklärte er. »Unsere Männer müssen keine erfahrenen Schwertkämpfer sein, sie müssen nur gedrillt werden und sehr gut aufeinander abgestimmt sein. Unter diesen Umständen kann selbst ein noch recht unerfahrener Soldat gut eingesetzt werden. Und es dauert nicht lange, um ihnen alles beizubringen.«
    »Weshalb Ihr auch über eine so große Armee verfügt«, stellte Walt fest.
    Sapristi sah ihn an. »Genau«, bestätigte er.
    Selethen rieb sich nachdenklich das Kinn. Seine linke Hand war während der militärischen Zurschaustellung unbewusst zum Griff seines Säbels gewandert. Sapristi stellte mit Genugtuung fest, dass die Vorführung eine nachhaltige Wirkung auf den Vertreter der Arridi hatte. Seiner Meinung nach schadete es ganz und gar nicht, wenn Toscanos neue Verbündete die Übermacht der toscanischen Legionen erkannten.
    »Sehen wir uns einmal die Resultate an«, schlug Sapristi vor. Er erhob sich und stieg den anderen voran von der Aussichtsplattform hinab auf den Paradeplatz, wo die beiden Trupps sich jetzt wieder getrennt hatten. Die Legionäre standen immer noch in Reih und Glied, die angreifende Gruppe hatte sich über den Platz verstreut.
    »Wir haben die Übungsschwerter in frische Farbe getaucht, damit wir die Treffer sehen können«, erklärte Sapristi. Er ging voran zur Gruppe der Angreifer. Walt und Will sahen, dass deren Arme, Beine, Oberkörper und Nacken mit roten Flecken bedeckt waren. Beweise dafür, wie oft die Holzschwerter der Legionäre ihr Ziel gefunden hatten.
    Die Schwerter der Angreifer waren mit weißer Farbe überzogen, und es gab nur gelegentlich einen Beweis dafür, dass diese Schwerter getroffen hatten. Es gab Kreuzmuster und weiße Flecken auf den Schilden und auf manchen Kupferhelmen der Legionäre, doch die meisten der Männer waren ungeschoren davongekommen.
    »Sehr beeindruckend«, sagte Selethen zum General. »Wirklich sehr beeindruckend.« Sein reger Geist war bereits damit beschäftigt, nach Möglichkeiten zu suchen, um einer so starken Hundertschaft wie dieser zu begegnen.
    Walt verfolgte offensichtlich ähnliche Gedanken. »Natürlich habt Ihr hier perfekte Bedingungen«, stellte er fest und deutete auf den flachen, offenen Paradeplatz. »In einem Waldgebiet könntet Ihr nicht so geschickt manövrieren.«
    Sapristi nickte. »Das ist wohl wahr. Aber wir bevorzugen es, unser Schlachtfeld selbst zu wählen, und lassen den Feind zu uns kommen. Wenn das nicht möglich ist, marschieren wir einfach in das Land ein. Früher oder später muss der Gegner uns in einer Schlacht gegenüberstehen.«
    Will hatte sich von den anderen entfernt und besah sich einen der Speere genauer. Es war eine sehr schlichte Waffe. Der hölzerne Schaft war nur grob zugeschnitzt – alles in allem ein einfaches Holzstück. Die Spitze war ebenfalls schlicht. Es war ein dickes Stück Weicheisen, ungefähr eine Elle lang und am Ende flach gehämmert und zugespitzt. Das Eisen war in eine tiefe Kerbe des Holzschaftes geschoben und mit Kupferdraht umwickelt worden.
    Sapristi bemerkte, wie Will den Speer betrachtete, und trat zu ihm.
    »Sie sind nicht schön, aber wirkungsvoll«, sagte er. »Und sie sind schnell hergestellt. Die Soldaten können sie sogar selbst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher