Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)
Autoren: Kevin Hearne
Vom Netzwerk:
Krug auf der Theke stehen, zog einen Kanister mit Bleichmittel unter der Spüle hervor und nahm ihn mit nach draußen. Dort kippte ich etwas von der Bleiche auf jeden Blutfleck und kehrte dann zurück, um den Krug zu holen und alles fortzuspülen.
    Als ich das Blut zufriedenstellend beseitigt hatte und gerade die Ladentür aufstieß, um den Wasserkrug zurückzubringen, flatterte hinter mir eine gewaltige Krähe in den Laden. Sie ließ sich auf einer Ganesha-Statue nieder, breitete ihre Schwingenaus und sträubte in einer aggressiven Gebärde ihr Gefieder. Es war die MORRIGAN , keltischer Todesengel und Kriegsgöttin, und sie sprach mich mit meinem irischen Namen an.
    »Siodhachan Ó Suileabháin«, krächzte sie dramatisch. »Wir müssen reden.«
    »Könntest du bitte menschliche Gestalt annehmen?«, sagte ich, während ich den Krug zum Trocknen auf die Geschirrablage stellte. Dabei bemerkte ich einen winzigen Blutspritzer auf meinem Amulett, und ich löste es von meinem Hals, um ihn abzuwaschen. »Es ist irgendwie gruselig, wenn du so mit mir sprichst. Vogelschnäbel können keine Reibelaute erzeugen, wie du vermutlich weißt.«
    »Ich habe diese weite Reise keineswegs unternommen, um mir sprachwissenschaftliche Vorträge anzuhören«, sagte die MORRIGAN . »Ich bringe schlimme Kunde. AENGHUS ÓG weiß, dass du hier bist.«
    »Gut, ja, das ist mir bereits bekannt. Hast du dich nicht gerade um die fünf toten Elfen gekümmert?« Ich legte meine Halskette auf die Theke und nahm ein Handtuch, um sie trocken zu tupfen.
    »Ich habe sie weitergesandt zu MANANNAN MAC LIR «, erklärte sie, bezugnehmend auf den keltischen Gott, der die Lebenden ins Land der Toten geleitete. »Aber es droht weitere Gefahr. AENGHUS ÓG will persönlich hierher kommen, und vermutlich ist er bereits im Anmarsch.«
    Da hielt ich inne. »Bist du dir ganz sicher?«, fragte ich. »Basiert das auf handfesten Beweisen?«
    Die Krähe schlug gereizt mit den Flügeln und krächzte. »Wenn du auf Beweise wartest, wird es zu spät sein«, sagte sie.
    Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte mich und die Anspannung zwischen meinen Schulterblättern löste sich. »Ach, dann ist es also nur eine vage Prophezeiung«, sagte ich.
    »Nein, die Prophezeiung war sehr konkret«, beharrte die MORRIGAN . »An diesem Ort braut sich ein tödliches Schicksalüber dir zusammen, und wenn du ihm entgehen willst, musst du schleunigst fliehen.«
    »Was hab ich gesagt? Immer das gleiche Spiel. Jedes Jahr um Samhain herum verfällst du in diese düstere Stimmung«, lächelte ich. »Wenn es nicht gerade THOR auf mich abgesehen hat, dann einer der olympischen Götter. Erinnerst du dich an diese Geschichte letztes Jahr? Angeblich war Apollo erzürnt wegen meiner Verbindung zu den Arizona State Sun Devils …«
    »Diesmal ist es anders.«
    »… dabei bin ich nicht mal an der Uni eingeschrieben, sondern arbeite nur in der Nähe. Trotzdem wollte er angeblich in seinem goldenen Streitwagen kommen und mich mit Pfeilen durchlöchern.«
    Die Krähe trat von einem Bein aufs andere und wirkte unangenehm berührt. »Zu jener Zeit schien das eine durchaus plausible Deutung zu sein.«
    »Du hältst es für plausibel, dass die spärlichen Kontakte eines alten Druiden zu Sparky, dem Maskottchen eines Uni-Sportclubs auf der anderen Seite des Globus, den griechischen Sonnengott in Harnisch bringen?«
    »Der Verdacht war begründet, Siodhachan. Es wurden Geschosse auf dich abgefeuert.«
    »Ein paar Jungs hatten meine Fahrradreifen mit Dart-Pfeilen durchsiebt, MORRIGAN . Ich denke, du hast die Gefahr möglicherweise etwas übertrieben.«
    »Wie auch immer. Du darfst auf keinen Fall länger hier verweilen. Es gibt böse Vorzeichen.«
    »Na gut«, seufzte ich resigniert. »Erzähl mir, was du gesehen hast.«
    »Ich habe kürzlich mit AENGHUS gesprochen …«
    »Du hast mit ihm gesprochen?« Wenn ich in diesem Moment etwas gegessen hätte, hätte ich mich vermutlich daran verschluckt. »Ich dachte, ihr beiden hasst euch.«
    »Das tun wir auch. Deswegen können wir uns doch trotzdem miteinander unterhalten. Ich habe mich ein wenig in TÍR NA NÓG entspannt, gründlich gesättigt nach meinem Aufenthalt in Mesopotamien – warst du in letzter Zeit mal dort? Man kann sich dort vortrefflich vergnügen.«
    »Verzeihung, aber heutzutage nennen die Sterblichen diesen Ort Irak, und nein, ich bin schon seit Jahrhunderten nicht mehr dort gewesen.« Die Vorstellungen der MORRIGAN von einem vortrefflichen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher