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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)
Autoren: Kevin Hearne
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würde er möglicherweise einen kleinen Augenblick benötigen. So stellte ich meinen Angreifern erst mal eine Frage.
    »Nur so aus Neugier, wolltet ihr Jungs mich gefangen nehmen oder umbringen?«
    Der Elf zu meiner Linken, der ein kurzes Schwert in seiner rechten Hand hielt, fauchte, statt mir zu antworten: »Sag uns, wo das Schwert ist!«
    »Welches Schwert? Das in deiner Hand? Es ist immer noch da, schau nur hin.«
    »Du weißt genau, welches Schwert! Fragarach, der Antwortgeber!«
    »Keine Ahnung, wovon du redest.« Ich schüttelte den Kopf. »Wer hat euch geschickt? Seid ihr überhaupt sicher, dass ihr den Richtigen habt?«
    »Sind wir«, knurrte der Speerträger. »Du hast Druidentätowierungen und du durchschaust unseren Tarnzauber.«
    »Eine Menge magisches Volk kann das. Und man muss kein Druide sein, um keltisches Knotenwerk zu schätzen. Denkt doch mal nach, Jungs. Ihr kommt, um mich nach einem Schwert zu fragen, ganz offensichtlich besitze ich aber keines, denn andernfalls hätte ich es wohl längst gezückt. Daher solltet ihr überlegen, ob man euch vielleicht hierher geschickt hat, damit ihr den Tod findet. Seid ihr euch sicher, dass die Motive eures Auftraggebers aufrichtig sind?«
    »Den Tod finden?« Der Schwertträger stotterte fast, so lächerlich fand er das. »Bei fünf gegen einen?«
    »Inzwischen zwei gegen einen, falls du nicht mitbekommen haben solltest, dass ich drei von euch getötet habe. Möglicherweise war demjenigen, der euch geschickt hat, klar, dass genau das geschehen würde?«
    » AENGHUS ÓG würde so was niemals tun!«, rief der Speerträger, und bestätigte damit meinen Verdacht. Nun hatte ich einen Namen, und dieser Name verfolgte mich bereits seit zwei Jahrtausenden. »Wir sind von seinem Blut!«
    » AENGHUS ÓG hat seinen eigenen Vater mit List aus seinem Haus gejagt. Denkt ihr wirklich, Blutsverwandtschaft bedeutet für jemanden wie ihn auch nur das Geringste? Hört zu, ich kenne diesen Kerl schon eine Weile länger als ihr. Der keltische Gott der Liebe liebt nichts so sehr wie sich selbst. Er würde niemals mit einem Spähkommando seine Zeit verschwenden oder gar seine eigene erhabene Person in Gefahr bringen, daher schickt er jedes Mal einen kleinen Trupp seiner ersetzbaren Verwandtschaft los, wenn er glaubt, mich gefunden zu haben. Und kehrt jemals einer von ihnen zurück, weiß er, dass sie mich nicht gefunden haben, verstanden?«
    Auf ihren Gesichtern dämmerte Erkenntnis und sie duckten sich in Verteidigungsstellung, doch dafür war es längst zu spät; außerdem blickten sie auch nicht in die richtige Richtung. Die Eisenträger in der Wand hinter ihnen hatten sich lautlos verformt und in zwei riesige Kiefer mit rasiermesserscharfen Eisenzähnen verwandelt. Das gigantische schwarze Maul wölbte sich vor, schnappte nach ihnen und grub sich in das Fleisch der Elfen, als wäre es Frischkäse, bevor es die beiden wie Wackelpudding einschlürfte und ihnen gerade noch Zeit für einen kurzen, verblüfften Schrei ließ. Ihre Waffen klapperten zu Boden, aller Zauber war verflogen, und das eiserne Maul schmolz zurück in seine ursprüngliche Form, eine unauffällige Reihe von Eisenträgern; allerdings nicht ohne mir vorher mit einem zufriedenen Grinsen zu danken.
    Kurz vor seinem endgültigen Verschwinden empfing ich eine Botschaft des Eisen-Elementargeists, abgefasst in den typischen emotionalen Kürzeln und Bildern, die ihnen als Sprache dienen: // Druide ruft/ Elfen warten schon/ Lecker/ Dankbarkeit//

     

2
    Ich schaute mich um, ob jemand den Kampf beobachtet hatte, aber es war niemand in der Nähe – es war Mittagszeit. Mein Laden befindet sich südlich des University Drive auf der Ash-Avenue, und alle Esslokale sind nördlich des University Drive entlang der Ash- und der Mill-Avenue gelegen.
    Ich sammelte die Waffen vom Gehweg auf, schloss die Ladentür auf und grinste angesichts des BIN-MITTAGESSEN-Schilds. Ich drehte es mit der GEÖFFNET-Seite nach außen; während mich die Aufräumarbeiten im Laden festhielten, konnte ich ebenso gut Kundschaft empfangen. Dann ging ich in meine kleine Teeküche, füllte einen Krug mit Wasser und untersuchte meinen Arm. Er war immer noch rot und geschwollen von dem Schnitt, machte aber ansonsten einen guten Eindruck, und die Schmerzen hatte ich erfolgreich ausgeblendet. Trotzdem wollte ich es nicht riskieren, die Muskeln weiter zu zerreißen, indem ich sie mit Wasserschleppen strapazierte; lieber würde ich zweimal gehen. Ich ließ den
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