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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)
Autoren: Kevin Hearne
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mit magischen Bannsprüchen schützte, die das Feenvolk und andere Unerwünschte fernhalten sollten. Sie führte dazu, dass ich mich beständig im unbewaffneten Nahkampf trainierte und meine Schnelligkeit im direkten Vergleich mit Vampiren erprobte, was mich schon unzählige Male vor Schlägern wie diesen gerettet hatte.
    Schläger ist vielleicht ein zu hartes Wort; es suggeriert ein Übermaß an Muskelbergen sowie einen eklatanten Mangel an Intellekt. Doch diese Kerle sahen nicht aus, als hätten sie je ein Fitnessstudio besucht oder von anabolen Steroiden gehört. Es waren schlanke, drahtige Typen, die sich als Geländeläufer getarnt hatten und nichts am Leib trugen außer kastanienbraunen Shorts und teuren Laufschuhen. Für jemand, der zufällig vorbeikam, musste es wohl so aussehen, als würden sie mich mit Reisigbesen attackieren, aber das war nur der Tarnzauber, unter dem sie ihre Waffen verbargen. Die tödlichen Spitzen ihrer Klingen waren im Reisig versteckt, und wäre ich nicht imstande gewesen, ihre Trugbilder zu durchschauen, hätte ich eine böse Überraschung erlebt, und ihre hübschen Besen hätten meine Eingeweide glatt durchbohrt. Da ich jedoch die magischen Illusionen des Feenvolks durchschaute, bemerkte ich, dass zwei der verbleibenden vier Angreifer Speere trugen. Einer davon begann mich jetzt von rechts zu umkreisen. Unter ihrer menschlichen Fassade waren sie typische Elfenwesen – will heißen, keine Flügel, leicht bekleidet und attraktiv in der Art von Orlando Blooms Legolas; die Art Mann, wie man sie in der Werbung für Haarpflegeprodukte sieht. Die Speerträger stachen gleichzeitig von zwei Seiten auf mich ein, aber ich fegte die Speerspitzen mit den Handgelenken beiseite, so dass sie vor und hinter mir vorbeistachen. Dann stürzte ich mich auf die Deckung des Typen zu meiner Rechten und hieb ihm den Unterarm hart gegen die Kehle. Es ist ziemlich schwer, mit einer zerschmetterten Luftröhre zu atmen. Nummer zwei war ausgeschaltet. Aber sie waren schnell und geschickt, und in ihren dunklen Augen glomm kein Funken Mitleid.
    Ich hatte ihnen bei meinem Ausfall nach rechts den ungeschützten Rücken gezeigt, also wirbelte ich herum und riss meinen linken Unterarm hoch, um den erwarteten Schlag zu parieren. Tatsächlich sauste in diesem Moment ein Schwert aufmeinen Schädel zu, und ich fing es am höchsten Punkt seiner Bahn mit bloßem Arm ab. Die Klinge fraß sich bis auf den Knochen, was höllisch wehtat, aber nicht annähernd so sehr, wie wenn ich den Schlag durchgelassen hätte. Ich zog eine schmerzerfüllte Grimasse, machte einen raschen Schritt nach vorn und zahlte es dem Elf mit einem kräftigen Stoß der offenen Hand in den Solarplexus heim. Er flog gegen die Mauer meines Ladens – die Mauer, die mit Eisenträgern verstärkt war. Nummer drei war ausgeschaltet, und ich lächelte den beiden Verbliebenen zu, die es jetzt nicht mehr ganz so eilig hatten, auf mich loszugehen. Drei ihrer Mitstreiter waren außer Gefecht gesetzt, und nicht nur das, sie waren durch meine Berührung auch auf magische Weise vergiftet worden. Mein Eisenamulett stand in Verbindung mit meiner Aura, und inzwischen hatten meine Angreifer dies ohne Zweifel erkannt: Ich war ein Eisendruide, ihr fleischgewordener Albtraum. Mein erster Gegner zerfiel bereits zu Asche, und auch die beiden anderen würden bald einsehen müssen, dass wir alle nichts weiter als Staub im Wind sind.
    Ich trug Sandalen und schüttelte sie rasch ab, während ich mich rückwärts in Richtung Straße bewegte, sodass die Elfen die mit Eisen durchsetzte Wand im Rücken hatten. Dies war nicht nur strategisch sinnvoll, es brachte mich zudem näher an den schmalen Grünstreifen zwischen Gehweg und Straße heran, wo ich Kraft aus der Erde ziehen konnte, um meine Wunde zu schließen und den Schmerz auszuschalten. Das Zusammenflicken des Muskelgewebes konnte ich später noch besorgen. Im Moment musste ich vor allem die Blutung stoppen, denn es gab zu viele entsetzliche Dinge, die ein feindlicher Magier mit meinem Blut anstellen konnte.
    Während ich meine Füße ins Gras presste und Energie für meine Heilung tankte, schickte ich zugleich eine Botschaft – eine Art durchs Erdreich übermittelte SMS – an einen mir bekannten Eisen-Elementargeist. Ich teilte ihm mit, falls er Appetitauf einen Snack hätte, ständen gerade zwei Elfen vor mir. Er würde rasch antworten, denn die Erde ist auf magische Weise mit mir verbunden, ebenso wie ich mit ihr. Dennoch
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