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Die blonde Witwe

Die blonde Witwe

Titel: Die blonde Witwe
Autoren: Alexander Borell
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gesprochen.«
    »Ja — und?«
    »Die wollten Ihnen zehn Mille als Belohnung bezahlen.«
    Jetzt war ich es, der auf stand und hin und her lief.
    »Zehntausend? Auf einen Schlag? Himmel, ich kann’s brauchen. Andrea hat doch nun keinen Pfennig mehr. Ich werde ihr…«
    »Moment«, unterbrach er mich. »Ich sagte, sie wollten. Aber ich habe gesagt, das käme überhaupt nicht in Frage.«
    Ich starrte ihn entgeistert an.
    »Das haben Sie tatsächlich... Oh! Ich nehme alles Gute zurück, was ich eben über Sie...«
    Er schlug die Beine übereinander und lachte.
    »Typisch Presse: Nachricht und Dementi in einem Atemzug, und immer ohne genau zu wissen, worum es sich eigentlich handelt. Ich habe Ihnen gesagt, daß Sie durch Ihre Wachsamkeit — so habe ich das ausgedrückt — eine bare halbe Million gespart haben, und zehn Mille sind da eine Beleidigung. Wir haben uns auf dreißig geeinigt. Die kleine Duklas bringt ja nun keine Mitgift mehr in die Ehe, nicht wahr?«
    »Ich — ich weiß ja noch gar nicht, ob ich sie...«
    »Längst wissen Sie das. Vielleicht werde ich zum Essen eingeladen? Wobei ich gleich bemerken möchte, daß ich keinen Fisch mag.«
    »Ich — ich werde... Sie muß erst ihr Abitur machen«, stotterte ich. »Es genügt, wenn wir einen Ungebildeten in der Familie haben.«
    »Na schön«, sagte er und stand seufzend auf. »Dann werde ich mich jetzt mal ein wenig um meine Kollegen kümmern und aufpassen, daß der Laden dicht bleibt. Die Mädchen sind unterwegs, wie mir Frau Gregorius sagte, aber lange werden sie nicht mehr ausbleiben.« Er wandte sich zur Tür, drehte sich aber noch einmal um. »Ach ja, noch etwas. Ich habe Ihren Chefredakteur angerufen und ihm gesagt, daß ich künftig Ihrem Kollegen Offermann keine Auskunft mehr erteilen werde. Ich kann diese Flasche nicht ausstehen. Ich habe ihm gesagt, ich würde nur noch mit Ihnen zusammenarbeiten. Servus und alles Gute.«
    Ich begleitete ihn noch hinaus, holte Hesekiel aus dem Wagen, setzte mich mit ihm auf eine der Gartenbänke und wartete.
    Wir warteten beide.
    Und ich sagte ihm, ich würde ihn zum Polizeihund befördern.
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