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Die Bienenkönigin

Titel: Die Bienenkönigin
Autoren: Aufbau
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die Dauer auszuhalten. Jeder konnte sehen, dass du dabei warst, dich in ihn zu verlieben … Mir wäre
     das nicht passiert, und das ist eben |100| der Unterschied.« Sie lachte, und ihr Redefluss war nicht zu stoppen.
    »Weißt du noch, wie wir beide während der zweiten Hälfte des Yabyum unser Geschick beweisen mussten, seinen Schwanz zu erregen?
     Ich war mir nicht sicher, aber nahm doch an, dass er mir den Vorzug geben würde. Ich darf wohl sagen, Bee, dass sogar Maja
     mich in dieser Kunst für überlegen hält. Ich bin bereit, mich auf alles einzulassen, was getan werden muss. Nur als Talbot
     mich umdrehte, den Balsastock entfernte und ihn durch seinen Schwanz ersetzte, so grob, dass ich aufschrie – das hat mir ganz
     und gar nicht gefallen. Und zu ihm passte doch eigentlich auch nicht die grausame Bemerkung, ich würde mich niemals zur Mätresse
     eignen, wenn ich mich nicht dem härteren Goldstab beugte. Aber später, Bee, als du an die Reihe kamst, bemerkte ich mit meinem
     geschulten Auge, dass du weit mehr daran interessiert warst, einen Goldstab in der richtigen Größe zu finden, als dich um
     seinen Schwanz zu kümmern. Glückwunsch, dass du bei den diversen sich verjüngenden Größen, die in dem Ebenholzkasten zur Auswahl
     bereitlagen, so schnell und intuitiv einen nach seinem Geschmack ausgesucht hast. Wie kreativ von dir, erst an ihm zu saugen,
     bevor du ihn dir einführtest und ihn beeindruckend lange in dir hieltst, im Schneidersitz vor ihm, damit er, ohne dich zu
     berühren, deine Schönheit genießen konnte und dir nach einer Weile auftragen durfte, den Stab zu entfernen und mich (nicht
     dich, Bee) zu bitten, einen |101| Tropfen von dem Aphrodisiakum aus dem Tongefäß, das ich hielt, auf den Finger zu nehmen, um seine Eichel sanft damit zu umkreisen,
     während du stumm beobachtest, welche Wollust ich ihm bescherte. Aber er wandte seinen Blick nicht ein einziges Mal von dir,
     Bee – denke nur nicht, das sei mir entgangen! Als der süße Moschusgeruch den Raum erfüllte, bedeutete er mir, den Goldstab
     zurückzugeben, denn er wusste wohl, dass du ihn mit größerer Raffinesse einführen würdest, aber als er sich über den Diwan
     beugte, fand meine Zunge zu den geheimen Stellen seiner Eier, und ich steigerte seine Lust, indem ich seinen Schwanz in den
     Mund nahm, während du den Stab sanft rotieren ließt und nach oben schobst, immer höher, mit genau der richtigen Kraft. An
     jenem Abend habe ich eine Menge von dir gelernt, Bee. Und er – er hat es ungeheuer genossen.«
    Mir wird schwindlig, und ich greife nach ihrer Hand, dass sie mich stützt, und dann platze ich heraus: »Ach, Nadine – ich
     muss jetzt weg – keine Maske –, und ich habe nichts anzuziehen«, und dann bin ich drauf und dran, sie nach dem Weg ins Atelier
     zu fragen, aber fasse mich glücklicherweise noch rechtzeitig, denn hätte sie die Frage gehört, wäre ihr klargeworden, dass
     ich eine Betrügerin bin. Leicht verstört höre ich mich sagen, als sie forteilt, die Treppen hinunter:
    »Ich freue mich schon darauf, wieder mit dir zu arbeiten, Nadine.«
    |102| Ich sehe mich auf den Fluren um, bis ich schließlich das Atelier entdecke, in dem zur Vorbereitung des Maskenfestes hektische
     Aktivität herrscht, die jedoch abbricht, als man mich auf der Schwelle entdeckt.
    »Bee!«, rufen sie wie aus einem Mund. »Du hast uns so gefehlt. Willkommen daheim.«
    Später erfahre ich, dass Maja die Mitglieder des Janus Club ermuntert, zu ihrem alljährlichen Fest ihre Ehefrauen mitzubringen.
     Ich fragte mich, ob Talbot zu Beginn unserer Ehe je erwogen haben mochte, mich mitzunehmen. Als er mit dem Ziel, eine Mätresse
     zu finden, ihre Dienste in Anspruch nahm, hatte Maja den Gesprächen mit Sicherheit entnehmen können, dass ich – seine Ehefrau
     – nicht in der Lage war, seine Leidenschaft auf die von ihm verlangte Weise zu erwidern, und gewiss die Freuden, die Janus
     bot, weder genießen noch billigen würde. Das stimmte natürlich. Aber jetzt?
    »Meinst du, Priscilla hätte Gefallen daran gefunden, Talbot in den Janus Club zu begleiten?« Ich kann nicht fassen, dass es
     meine Stimme ist, die Maja fragt.
    »Wohl kaum.« Maja lacht. »Ich habe Mrs. Bingham natürlich noch nicht kennengelernt, aber nach allem, was ich so gehört habe,
     muss sie wohl eine furchtbar verklemmte und prüde Person sein – was absolut nicht zu Talbot passt. Kreativ und wohlhabend,
     wie er war, konnte er Akeru und die REGELN
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