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0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden
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»Hier…«, sagte Daddy Peterson, der Wirt des Unterweltlokals »Daddy Place«, und schob dem Fremden die Bierflasche über die Theke.
    »Thanks«, murmelte der Fremde und wollte nach der Flasche greifen.
    Doch Scotty Rock war schneller. Er suchte Streit an diesem Nachmittag, und der Fremde war ihm dazu gerade recht.
    »Hier«, sagte Scotty und wischte gleichzeitig die Flasche von der Theke.
    Mit einem dumpfen Knall fiel sie auf den Boden. Sie zerschellte, der Inhalt ergoss sich auf den Boden.
    »Die bezahlen Sie«, sagte der Fremde.
    »Du bist wohl wahnsinnig«, lachte Scotty und drehte dem Fremden den Rücken zu.
    »Hey!«, rief der Fremde mit scharfer Stimme. Gleichzeitig stieß er Scotty an.
    Der streitlustige Rock hatte darauf gewartet. Wie eine Natter schnellte er herum. Seine Hand zuckte empor. Sie hielt eine Bierflasche, deren Hals Scotty blitzschnell an der Kante der Theke zersplittert hatte.
    Die Flasche war eine einfache, aber umso gefährlichere Waffe. Keiner der Zuschauer, die Scotty kannten, gab für das Leben des Fremden noch einen einzigen Cent.
    Doch unvermittelt ließ Scotty seine Hand wieder sinken. Sein wutverzerrtes Gesicht entspannte sich, und ein verlegenes Lächeln stahl sich in seine Züge.
    Scotty blickte zur Eingangstür des Lokals, und die Augen der anderen Gäste wandten sich nun ebenfalls in diese Richtung.
    Drei Männer standen in der Tür. Jeder der drei trug einen grauen Filzhut, einen dunkelblauen Gabardinemantel und in der Hand eine Pistole.
    »Hallo, Ernie«, rief Scotty dem vordersten der drei Männer zu.
    »Hallo, Scotty«, erwiderte der kurz.
    Dann machte er mit einer Kopfbewegung ein Zeichen.
    Die drei Männer lösten sich von der Tür und gingen quer durch das Lokal.
    Die Gäste an der Theke schauten ihnen nach, und auch an den Tischen wurde das Interesse wach.
    Nur an dem letzten Tisch, unvermittelt neben der Tür zum Hof, war die Reaktion anders.
    Drei Männer saßen dort. Sie unterhielten sich leise und angeregt. Abwechselnd beobachteten sie unauffällig die Umgebung.
    Der mittlere dieser drei sah plötzlich die Männer mit den Filzhüten. Er erstarrte und blickte mit halb offenem Mund den Neuankömmlingen entgegen.
    Nach zwei, drei Sekunden erst machte er seine Gesprächspartner aufmerksam.
    Und wie auf Kommando sprangen die drei von ihren Stühlen hoch. Sie wollten zurückweichen, doch hinter ihnen war die Wand.
    Sie pressten sich mit ihren Rücken dagegen.
    Einer der Männer, die am Tisch gesessen hatten, wollte denen in den dunkelblauen Gabardinemäntel etwas zurufen.
    Er kam nicht mehr dazu.
    Wie auf Kommando zogen die drei Filzhutmänner gleichzeitig die Abzüge ihrer Pistolen durch. Die Schüsse dröhnten ohrenbetäubend durch das enge Lokal und vermischten sich mit dem gellenden Aufschrei eines der getroffenen Männer.
    Es wurde still. Nur das Poltern eines umstürzenden Stuhles dröhnte in das Schweigen.
    Die drei Mörder blieben noch ein paar Sekunden vor ihren Opfern stehen. Dann sagte der Mann, der vorher von Scotty Rock mit »Ernie« angesprochen worden war: »Ich glaube, wir gehen wieder.«
    Die beiden anderen Mörder nickten. Wortlos steckten alle drei ihre Schusswaffe ein. Langsam gingen sie hintereinander dem Ausgang entgegen.
    Ernie marschierte voran. Er ging an Scotty Rock vorbei und blieb unvermittelt stehen, drehte sich halb herum.
    »Hallo, Scotty«, sagte er halblaut.
    Scotty schaute ihn einen Moment nachdenklich an.
    »Kennen wir uns?«, fragte er dann zögernd. »Ich kann mich nicht erinnern, wirklich nicht…«
    Ernie grinste.
    »Hoffentlich bleibt es dabei«, sagte er flüsternd. Ohne ein weiteres Wort setzte er seinen Weg zum Ausgang fort.
    ***
    »Es ist nicht zu fassen«, staunte Lieutenant Myers.
    »Was denn, Sir?«, fragte Scotty mit einem verwundert unschuldigen Blick auf den Beamten der Mordabteilung.
    Myers gab keine direkte Antwort.
    »Sogar unser alter Freund Scotty Rock, der sonst einen riesigen Bogen um jeden Polizisten macht«, wunderte er sich erneut.
    »Entschuldigen Sie, Sir. Aber ich habe sogar den Gentlemen hier gesagt, dass es unsere Pflicht ist, der Polizei mit unseren Aussagen zur Verfügung zu stehen«, verkündete Scotty.
    »Es geschehen noch Wunder«, nickte der Lieutenant. »Aber der wahre Grund ist wohl der, dass Sie in diesem Fäll mehr Angst vor den Mördern haben als vor der Polizei.«
    »Sir«, stotterte Scotty. Es sollte beleidigt klingen.
    »Dann machen Sie mal Ihre Aussage«, sagte eine metallische Stimme von der
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