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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff
Autoren: Christopher Moore
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Guten, aber nur, weil Josua die Engel spielen wollte), »doch habe ich zwei Töchter, die von Männern noch nichts wissen. Die könnte ich euch vorstellen.«
    »Okay«, sagte Judas.
    Ich warf die Tür auf und führte meine imaginären Töchter heraus, um sie den Sodomiten vorzustellen ...
    »Nett, Sie kennen zu lernen.«
    »Hocherfreut.«
    »Ganz meinerseits.«
    »So GEHT DAS NICHT!«, rief Josua. »Ihr sollt versuchen, die Tür einzutreten, und dann schlage ich euch mit Blindheit.«
    »Dann zerstörst du unsere Stadt?«, sagte Jakobus.
    »Ja.«
    »Lieber würden wir Lots Töchter kennen lernen.«
    »Lass mein Volk ziehen«, sagte Judas, der erst vier war und die Geschichten oft noch durcheinander brachte. Der Exodus gefiel ihm am besten, weil er und Jakobus Krüge mit Wasser über mir ausgießen durften, wenn ich meine Soldaten auf der Jagd nach Moses durchs Rote Meer führte.
    »Genau«, sagte Josua. »Judas, du bist Lots Frau. Geh und stell dich da rüber.«
    Manchmal musste Judas die Rolle von Lots Frau übernehmen, egal, welche Geschichte wir gerade spielten. »Ich will nicht Lots Frau sein.«
    »Sei still. Salzsäulen können nicht sprechen.«
    »Ich will kein Mädchen sein.«
    Unsere Brüder spielten immer die weiblichen Rollen. Ich hatte keine Schwestern, die ich hätte quälen können, und Josuas damals einzige Schwester Elisabeth war noch ein Säugling. Das war, bevor wir die Magdalena kennen lernten. Mit der Magdalena änderte sich alles.
    Seit ich belauscht hatte, wie meine Eltern darüber sprachen, dass Josuas Mutter geisteskrank sei, habe ich sie oft beobachtet und nach Anzeichen gesucht, doch schien sie wie alle anderen Mütter ihren Pflichten nachzugehen, die Kleinen zu versorgen, den Garten zu bestellen, Wasser zu holen und Essen zu bereiten. Es machte nicht den Eindruck, als kröche sie mit Schaum vor dem Mund auf allen vieren herum, wie ich erwartet hatte. Sie war jünger als viele der Mütter und erheblich jünger als ihr Mann Josef, der nach den Maßstäben unserer Zeit ein alter Herr war. Josua sagte, Josef sei nicht sein richtiger Vater, aber er wollte nicht sagen, wer sein Vater war. Sobald das Thema aufkam und Maria in Hörweite war, rief sie Josh und hielt einen Finger an ihren Mund, dass er schweigen sollte.
    »Noch ist es nicht so weit, Josua. Biff würde es nicht verstehen.«
    Wenn ich nur hörte, wie sie meinen Namen sagte, hüpfte mir das Herz im Leibe. Schon früh entwickelte ich als kleiner Junge eine Liebe zu Josuas Mutter, die mir Phantasien über Heirat, Familie und Zukunft bescherte.
    »Dein Vater ist alt, was, Josh?«
    »Nicht zu alt.«
    »Wenn er stirbt, heiratet deine Mutter dann seinen Bruder?«
    »Mein Vater hat keine Brüder. Wieso?«
    »Nur so. Wie würdest du es finden, wenn dein Vater kleiner wäre als du?«
    »Ist er nicht.«
    »Aber wenn dein Vater stirbt, könnte deine Mutter jemanden heiraten, der kleiner ist als du, und der wäre dann dein Vater. Du müsstest tun, was er sagt.«
    »Mein Vater wird nie sterben. Er ist ewig.«
    »Das sagst du so. Aber ich glaube, wenn ich ein Mann bin und dein Vater stirbt, dann nehme ich deine Mutter zur Frau.«
    Josua zog ein Gesicht, als hätte er in eine unreife Feige gebissen. »Sag so was nicht, Biff.«
    »Es ist mir egal, dass sie verrückt ist. Ich mag ihren blauen Schleier. Und ihr Lächeln. Ich werde dir ein guter Vater sein. Ich lehre dich, Steinmetz zu werden, und ich schlage dich nur, wenn du frech wirst.«
    »Lieber würde ich mit Aussätzigen spielen, als mir das noch weiter anzuhören.« Josua wandte sich ab.
    »Warte. Sei nett zu deinem Vater, Josua bar Biff«, - mein Vater hat mich stets bei meinem vollen Namen gerufen, wenn er etwas betonen wollte - »ist es denn nicht das Wort Mose, dass du mich ehren sollst?«
    Klein-Josua machte auf dem Absatz kehrt. »Mein Name ist nicht Josua bar Biff und auch nicht Josua bar Josef. Ich bin Josua bar Jehova!«
    Ich sah mich um, hoffte, niemand hätte ihn gehört. Ich wollte nicht, dass mein einziger Sohn (ich plante, Judas und Jakobus in die Sklaverei zu verkaufen) zu Tode gesteinigt wurde, weil er Gott gelästert hatte. »Sag das nicht noch mal, Josh. Ich werde deine Mutter nicht heiraten.«
    »Nein, wirst du nicht.«
    »Tut mir Leid.«
    »Ich vergebe dir.«
    »Sie wäre sicher eine ausgezeichnete Geliebte.«
    Lasst euch von niemandem erzählen, der Fürst des Friedens hätte nie jemanden geschlagen. In jenen frühen Tagen, bevor er war, was aus ihm werden sollte, hat mir Josua
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