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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Stadt hineinfraß. Ein Soldat taumelte schreiend vorüber. Irgendeine winzige Gestalt hockte in seinem Nacken, und sein Hemd war voller Blut. Charity hob ihre Waffe, aber der Mann war zu schnell vorüber. Und wahrscheinlich hätte sie ihn ohnehin nicht mehr retten können. Schaudernd vor Entsetzen drehte sie sich um und blickte das Flammenmeer an, das im Norden von Colinsville tobte; eine Wand aus Feuer, die das vor sich hertrieb, was von Bartons zweitausend Mann übriggeblieben war - ein jämmerlicher Haufen aus panikerfüllten Männern, die in wilder Flucht die Straße herabgerannt kamen. Und hinter ihnen...
    Das Licht war zu grell, so dass Charity kaum etwas erkennen konnte, aber was sie sah, nahm ihr fast den Atem. Es war eine Armee aus kriechenden, hüpfenden, flatternden, hopsenden und rennenden Horrorkreaturen, ein Bild von Hieronymus Bosch, das zum Leben erwacht war. Die Männer schössen ununterbrochen, und sie trafen ununterbrochen, aber die grelle Wand aus Feuer spie immer mehr furchterregende Bestien aus. »Dorthin!« Mike deutete hektisch nach rechts, nicht direkt in die dem Feuer entgegengesetzte Richtung, sondern auf eine schmale Gasse auf der anderen Seite der Hauptstraße. Sie wussten beide, dass es Selbstmord war, sich der fliehenden Menschenmenge anzuschließen. Sie würden einfach niedergetrampelt werden. Trotzdem hätten sie es beinahe nicht geschafft. Am anderen Ende der Ortschaft ertönte ein dumpfes Krachen, als sie die Straße zur Hälfte überquert hatten, und plötzlich fühlte Charity einen entsetzlich heißen, rasenden Luftzug. Eine halbe Sekunde später explodierte die Panzergranate am anderen Ende der Straße, inmitten der heranrasenden Insektenarmee. Aber auch inmitten von Bartons Leuten... Charity sah entsetzt weg, rannte blindlings weiter und blieb erst stehen, als sie die rettende Gasse erreicht hatten. Mike ließ sich neben ihr auf die Knie fallen, hob seine MP und jagte einen kurzen Feuerstoß in die Dunkelheit vor ihnen. Schweratmend drehte sich Charity um. Der Panzer kam rasselnd näher, und sie erkannte jetzt, dass es ein uralter Sherman war, ein Modell aus dem Zweiten Weltkrieg, das nur noch aus Rost und ein bisschen Farbe zu bestehen schien. Eine untersetzte Gestalt mit grauem Haar ragte aus der offenen Einstiegsluke. »Barton!« schrie sie. »Um Gottes willen, hören Sie auf!« Ihre Worte gingen im Brüllen der Panzerkanone unter. Eine zehn Meter lange Flammenzunge stach über die Straße und explodierte eine halbe Meile entfernt in der Wand eines zweistöckigen Gebäudes. Charity schloss geblendet die Augen, als das Haus in einer Wolke aus Feuer und fliegenden Trümmern auseinander flog. Dann hob sie ihre Waffe, zielte kurz und drückte ab. Ein einzelner Schuss löste sich peitschend. Die Kugel prallte harmlos einen Meter vor Barton vom Stahl ab, aber Bartons Kopf flog mit einem Ruck herum. Trotz der großen Entfernung konnte sie seinen Schrecken sehen, als er sie erkannte. »Hören Sie auf, Sie Idiot!« schrie sie mit überschnappender Stimme. »Sie bringen Ihre eigenen Leute um!« Der Turm des Panzers drehte sich. Für einen kurzen, schrecklichen Moment war Charity fast sicher, dass die nächste Granate sie und Mike treffen würde, aber dann bewegte sich die Kanone wieder zurück. Der Panzer fuhr klirrend weiter, verminderte sein Tempo für einen Moment und beschleunigte wieder, als Barton sich aus der Luke herausstemmte und zu Boden sprang. Die Front der Insektenungeheuer war noch näher gekommen, aber ihr Vormarsch verlor jetzt rasch an Geschwindigkeit. Auf der Straße vor Colinsville hatte sie Bartons Männer einfach vor sich hergetrieben, doch hier fanden die GIs genügend Deckung, um sich ihnen in den Weg stellen zu können. »Sind Sie zufrieden, Sie dämlicher Hund?« begrüßte Mike den General. »Wie viele von Ihren Männern leben noch? Hundert?« Bartons Lippen pressten sich zu einem schmalen Schlitz zusammen. Er zitterte. Aber er sagte kein Wort. Charity warf Mike einen raschen, warnenden Blick zu, zog Barton mit einer groben Bewegung in die Deckung der Mauer zurück und deutete nach Norden. »Was ist passiert?« fragte sie einfach. »Es war... eine Falle.« Bartons Stimme klang flach. Von seiner unerschütterlichen Siegessicherheit war nichts mehr geblieben. »Wir haben sie umstellt«, fuhr er fort. »Wir hatten ihr Lager gefunden, vom Helikopter aus. Ein Tal in den Bergen, nur ein paar Meilen von hier.« »Und?« fragte Mike, als Barton
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