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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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die draußen auf dem Flur Wache hielten, kam herein. Er war blass und wirkte überaus nervös. »Was geht da draußen vor?« fragte Mike aufgeregt. »Sie greifen an, nicht wahr? Sie kommen hierher. Verdammt, machen Sie die Tür auf!« Der Mann machte einen halben Schritt auf das Gitter zu und blieb wieder stehen. Irgendwo, sehr weit entfernt, aber näher als beim ersten Mal, krachte eine zweite Explosion. »Lassen Sie uns raus!« sagte Mike noch einmal. »Um Gottes willen, Mann, sie werden uns alle umbringen, wenn wir nicht fliehen!« »Unsinn«, widersprach der Soldat. »Barton wird schon mit ihnen fertig.« »Das hört man«, antwortete Mike gereizt. »Verdammt, sind Sie taub? Sie hören doch, was da draußen los ist!«»Ich... kann nicht«, antwortete der GI nervös. »Barton lässt mich erschießen, wenn ich Sie laufen lasse.« Und damit wandte er sich fast fluchtartig um und warf die Tür hinter sich zu. »Bravo«, sagte Charity spöttisch. »Fühlst du dich jetzt besser?« Mike funkelte sie wütend an. »Dieser Idiot«, fauchte er. »Wir werden hier verrecken, nur weil dieser hirnlose Idiot da draußen Krieg spielen muss!« So aufbrausend und wütend hatte sie Mike noch nie erlebt. Er hatte sich sehr verändert, ohne dass sie genau sagen konnte, worin diese Veränderung bestand. Ohne ein weiteres Wort trat sie wieder ans Fenster und blickte hinaus. Sie hörte jetzt keine einzelnen Schüsse mehr, sondern ganze Salven. Dann und wann huschte ein roter Lichtreflex über den Himmel. »Wir müssen hier heraus«, sagte Mike gehetzt. »Verdammt, ich habe keine Lust, in diesem Loch zu krepieren!« Charity trat ein Stück vom Fenster zurück, drehte sich zu ihm um und machte eine beruhigende Handbewegung. »Du hilfst uns bestimmt nicht, wenn du in Panik gerätst«, sagte sie. »Wir...« Irgend etwas stimmte nicht. Aus den Augenwinkeln hatte sie eine Bewegung am Fenster wahrgenommen und fuhr herum - und schrie gellend auf. Wo vor Sekunden noch ein rechteckiger Ausschnitt des Nachthimmels gewesen war, glotzte sie jetzt ein gewaltiger, schwarzer Insektenschädel an, ein monströses gepanzertes Ding mit einem einzigen, irisierenden Auge, das sich wie der Sehschlitz einer mittelalterlichen Rüstung quer über die ganze Breite des Insektengesichtes zog. Dünne, biegsame Antennen peitschten in ihre Richtung. Für die Dauer eines endlosen, grauenerfüllten Herzschlages starrte das gewaltige Facettenauge des Ungeheuers Charity direkt an, dann verschwand das Alptraumgesicht wieder. Und ein ungeheuerlicher Schlag traf das Gebäude. Charitys abermaliger Schrecksschrei ging im Krachen der zerberstenden Mauer und dem hellen, zornigen Pfeifen des Monstrums unter. Die Erschütterung riss sie von den Füßen. Noch im Fallen sah sie, wie ein gewaltiger, gezackter Riss quer durch die Wand und bis zur Decke hinauflief, krümmte sich instinktiv zusammen und schlug die Arme über den Kopf, als Trümmer und Staub auf sie herabrieselten. Ein zweiter, kaum weniger heftigerer Schlag traf das Haus. Die Wand, in der das Fenster gewesen war, brach in einer gewaltigen Staubwolke zusammen, und plötzlich glänzten schwarzbraunes Chitin und schreckliche Klauen zwischen den niederprasselnden Steinen. Das Ungeheuer schob sich mit fast gemächlichen Bewegungen auf Charity zu. Sie hörte Mike schreien, kroch verzweifelt vor dem angreifenden Monster weg und prallte gegen das Gitter. Ein gigantisches Ameisenbein schlug nach ihr und verfehlte sie um Zentimeter. Ein Schuss krachte, so dicht an ihrem Ohr, dass sie glaubte, ihr Trommelfell würde platzen. Das Rieseninsekt bäumte sich auf, stieß ein hohes, zorniges Pfeifen aus und warf den Kopf hin und her. Sein flaches Panzergesicht war plötzlich voller Blut. Ein zweiter Schuss fiel. Das Ungeheuer taumelte, machte noch einen letzten, mühsamen Schritt und brach zusammen. Charity plagte sich auf, während der Soldat, der sie gerettet hatte, bereits den Schlüssel von seinem Gürtel nestelte und ihre Zellentür öffnete. Es war der gleiche Mann, mit dem Mike vor ein paar Minuten gesprochen hatte. Seine Augen waren starr vor Entsetzen. »Schnell!« keuchte Mike. »Um Gottes willen, beeilen Sie sich, Mann!« Der GI war so nervös, dass er die Tür zu Charitys Zelle kaum aufbekam. Sein Blick irrte immer wieder zu der toten Insektenkreatur, als rechnete er jeden Augenblick damit, sie wieder aufstehen und abermals angreifen zu sehen. Es dauerte fast eine Minute, bis er Charity endlich aus
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