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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft
Autoren: J. M. Sampson
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vorstellen, wenn wir keine Werwölfe wären.
    Es dauerte nicht lange, bis Megans Eltern und ihr Bruder auftauchten und schnell zu ihr gebracht wurden. Dann kamen mein Dad und meine Stiefmutter, nahmen mich in die Arme, fragten mich, ob es mir gut ginge, sagten mir, wie froh sie wären, dass ich in Sicherheit war, und sagten mir, wie glücklich sie wären, dass ich dort gewesen war, um Megan davor zu bewahren, von diesen verdammten wilden Hunden, die die Gegend unsicher machten, noch schlimmer verletzt zu werden.
    Es vergingen ein bis zwei Stunden, ehe Lucas von der Notaufnahme in den Wartebereich kam. Er versicherte uns, dass es Megan gut ging. Sie hatte Bluttransfusionen bekommen und war vorsorglich gegen allgemeine Krankheiten wie Tollwut behandelt worden, nur für alle Fälle. Sie war lange genug wach gewesen, um ihre Familie zu begrüßen.
    » Glaubst du, ich kann sie sehen?«, fragte ich ihn.
    Er verzog das Gesicht und schaute betreten auf seine Schuhe. » Das glaube ich nicht, Emily. Sie … sie hat gesagt, dass sie dich jetzt nicht sehen will.«
    Langsam wurde es spät. Ich wollte noch länger warten, um mich zu vergewissern, dass es ihr auch wirklich gut ging. Doch tief in meinem Inneren wusste ich, dass zwischen mir und Megan etwas zerbrochen war. Es würde mehr als ein paar Stunden brauchen, um die Kluft zu überbrücken, die sich zwischen uns aufgetan hatte. Also verabschiedete ich mich von Lucas und Spencer, und mein Dad und Katherine fuhren uns alle nach Hause.
    In jener Nacht schaffte ich es, ohne Schlaftabletten zu schlafen. Ich sagte der Nächtlichen Emily einfach, dass ich Ruhe brauchte. Sie hatte keine Einwände. Ich träumte nicht vom toten Dr. Elliott. Diese Erinnerungen waren verblasst und in weite Ferne gerückt. Stattdessen sah ich die Schattenmänner. Ich sah ihre seltsamen, spindeldürr anmutenden Städte. Sah Dalton, zusammengekauert und allein, umgeben von Kreaturen, die er nicht verstand. Nicht gerade eine Verbesserung. Doch zumindest waren diese Träume weniger blutig. Tags darauf rief Megans Mutter an. Megan ging es tatsächlich gut. Sie wollte zwar keinen Besuch, aber es ging ihr gut. Ich frühstückte mit meiner Familie, doch trug ich währenddessen wahrhaft nichts zur guten Laune bei. Sie mussten nicht nachfragen, warum. Den restlichen Tag verbrachte ich in meinem Zimmer und starrte ausdruckslos auf die Ordner, die wir bei BioZenith hatten mitgehen lassen. BioZenith. Ihre laschen Sicherheitsvorkehrungen waren schon seltsam. Eine Menge von all dem war seltsam. Mr McKinney war wegen Dalton nicht zur Polizei gegangen, zumindest hatte ich nichts darüber gehört. Ebenso wenig wie die Cheerleaderinnen. Sie schwiegen über das, was bei Dalton zu Hause geschehen war. Was bedeutete, dass sie alle ein Geheimnis hatten. Vielleicht sogar ein gemeinsames? Mittags bekam ich eine E-Mail von Tracie, die mir im Wesentlichen noch einmal zu verstehen gab, dass ich sie in Ruhe lassen sollte. Nichts lieber als das. Ich hatte bereits Dalton verloren. Der Gedanke daran, sie auch noch zu verlieren … Zumindest schrieb Spencer mir noch SMS . Vertraute mir noch. So war das also, ein Alpha-Tier zu sein, hä? Anführer eines Rudels. Der Big Boss. Du trägst die ganze Last der übernatürlichen Welt auf deinen schmalen Schultern. Hast keine Karte, um dir den Weg zu weisen. Erinnert ihr euch noch, wie sich manch einer aufgeregt hatte, weil Buffy manchmal so superzickig war? Leute, lasst euch eines gesagt sein: Versetzt euch mal für kurze Zeit in ihre Lage, dann könnt ihr das absolut nachvollziehen. Zumindest war ich ein wenig weitergekommen, hatte ein paar Rätsel gelöst. Hatte mehr darüber erfahren, wie ich funktionierte. Ich vergab mir selbst, was Dr. Elliott anging. Das war doch schon etwas. Allerdings brachte es Dalton nicht zurück. Nachdem ich über alles, was ich gesehen hatte, nachgedacht hatte, wusste ich, was diese Schattenmänner waren. Wesen aus einer anderen Welt. Keine richtigen Außerirdischen, nicht wirklich. Wesen aus einer anderen Dimension. Was sie von mir wollten? Wer weiß. Doch es hatte etwas mit dem zu tun, was ich bei Megan gesehen hatte, mit der Art, wie der Schattenmann in sie eingedrungen war, von ihrem Körper Besitz ergriffen hatte … Ich erschauderte. Am besten würde ich mich damit ablenken, dass ich nachschaute, ob ich in den Dateien irgendetwas über Schattenmänner finden konnte. Vielleicht war dieses Portal in den BioZenith-Labors ja ein Eingang in die Welt der
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