Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft
Autoren: J. M. Sampson
Vom Netzwerk:
bestimmen wollten, wie ich mein Leben lebte, mir Killer auf den Hals hetzten und alles dafür taten, mich im Dunkeln tappen zu lassen, während ich versuchte, mit all dem zurechtzukommen? Dann verdienten sie all das, was ihnen nun widerfahren würde.

24
Projektleitung
    Spencer hielt direkt vor der Tür zur Notaufnahme. Die Krankenschwestern am Empfang warfen einen Blick auf mich und Megan und schickten uns gleich weiter. Während Spencer aufgefordert wurde, in der Lobby zu warten, wurde Megan auf eines dieser rollenden Betten gelegt und zur Untersuchung gefahren. Nachdem ich durchgecheckt worden war und sie feststellten, dass ich selbst keine Verletzungen hatte, durfte ich mich im Bad waschen. Das Bad war klein und strahlend weiß. Neben der Toilette befanden sich Anweisungen für eine Urinprobe, um sie anschließend den Krankenschwestern auszuhändigen. Ich beugte mich über das Waschbecken, ließ das Wasser laufen, bis es warm war, und begutachtete mich selbst im Spiegel. In jenem Augenblick war ich noch immer die Nächtliche Emily, mit blutroter Kriegsbemalung auf Wangen und Nase, wo ich mir abwesend das Gesicht gerieben hatte, während ich mich um Megan gekümmert hatte. Ich benetzte mein Gesicht mit Wasser und sah zu, wie das Nass rosafarben in den Ausguss rann. Ich benetzte es noch einmal und ließ mich in meinen Mischzustand zurücksinken. Noch eine Verwandlung, und ich war wieder mein normales Ich. Die letzte Wasserladung galt eher den Tränen, die mir herunterzulaufen drohten, als dem Blut. Ich trocknete mir das Gesicht ab, dann holte ich die Brille aus der Tasche und setzte sie mir auf, damit ich besser sehen konnte. Ich hatte sie aus meiner Kapuzenjacke gerettet, bevor Megan weggerollt worden war. Ich denke, ich war noch immer wie benebelt. Die Schattenmänner waren sogar noch gefährlicher, als ich angenommen hatte, als ich vor Angst schon wie von Sinnen gewesen war. Die Cheerleaderinnen wussten um irgendwelche Geheimnisse. Ein Mitglied meines Rudels war in den Äther verschwunden. Das einzig Gute, an das ich mich nun klammern konnte, war die Leichtigkeit, mit der ich mich mittlerweile verwandeln konnte. Es hatte bereits vor der Zerstörung der Maschine bei BioZenith begonnen, doch vermutete ich, dass die Verwandlung in das Mischwesen dadurch erleichtert wurde. Ich war mir nicht völlig sicher, woher ich das wusste, doch ich konnte sie nun kontrollieren. Konnte kontrollieren, wann und in wen ich mich verwandelte. Vielleicht gab es diesbezüglich Grenzen; tatsächlich musste es sie geben, weil ich nicht in der Lage gewesen war, umgehend in den Mischzustand zu verfallen, als ich hinter Megan hergejagt war. Doch letztendlich fanden all diese Facetten meiner selbst schließlich zueinander. Ich konnte es Spencer und Tracie und Dalt… Ich schloss die Augen und atmete schaudernd ein. Er konnte nicht gegangen sein. Nicht für immer. Ich hatte Megan gerettet, weil sie nicht so war wie wir. Wo immer Dalton auch hingebracht worden war, ich würde ihn retten. Ich würde ihn retten. Mehr oder weniger gefasst verließ ich das Bad und fand ein paar Überschuhe vor, die eine nette Krankenschwester für mich dagelassen hatte. Ich entdeckte Spencer im Wartezimmer, wo er abwesend auf einen Fernseher starrte, den er nicht hören konnte, einen Stapel Papiere auf einem Klemmbrett neben sich.
    Als sie mich reinkommen sah, kam eine der Krankenschwestern auf mich zu, um mich zu fragen, was genau geschehen war, wer das Mädchen war, das angegriffen worden war, ob es jemanden gab, den sie anrufen mussten. Ich gab ihnen die Telefonnummer von Megans Eltern, ebenso wie meine eigene. Dann setzte ich mich neben Spencer, zog meine Beine unter den Körper und lehnte mich an ihn an. Ich atmete seine Pheromone ein und spürte, wie ich mich entspannte.
    » Hey«, flüsterte er mir zu. » Was ist dort geschehen? In Wahrheit?«
    Ich stöhnte zufrieden. » Das erzähle ich dir später. Im Moment möchte ich einfach nur so hier sitzen. Mit dir. Okay?«
    » Okay.«
    Und wenn uns die Pheromone implantiert worden waren? Na wenn schon, beschloss ich. Mit den Verwandlungen verhielt es sich generell doch ebenso. Wenn es sie gab, würde ich davon auch profitieren. Besonders, da ich mir im Moment relativ sicher war, dass es nicht nur an dem moschusartigen Duft lag, dass ich mich in Spencers Nähe so wohlfühlte. Als er seinen Kopf gegen meinen lehnte, nahm ich seine Hand und verschränkte unsere Finger ineinander. So konnte ich mir uns auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher