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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft
Autoren: J. M. Sampson
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    The Vesper Company
    » Der hellste Stern, der uns alle leitet.«
    – Internes Dokument. Nicht für den Umlauf gedacht – Auszüge aus dem Videomaterial vom 31. Oktober 2010, Teil 1
    *Notiz: Diese Videoaufnahme schließt an den » Auszug aus dem Vernehmungsprotokoll von Person A/Abteilung B« an. Einzelheiten zu vorhergehenden Ereignissen sind dem eigentlichen Vernehmungsprotokoll zu entnehmen.
    20.22.03 Uhr – Vernehmungsraum C7
    Bei den beiden im Raum befindlichen Personen handelt es sich um: – Franklin Savage, Mitarbeiter der Vesper Company Männlich, weiß, 42 Jahre
    – Emily Webb, Person A/Abteilung B (genannt » Andersartige«) Weiblich, weiß, 16 Jahre
    Person A(B) sitzt gegenüber Savage an einem Tisch. Sie springt auf und zerreißt gleichzeitig die Ketten um ihre Handgelenke. Savage zuckt zusammen, und während sie ihn anstarrt, bedeckt er sein Gesicht mit den Händen.
    Die hinter Savage befindliche Panzertür wölbt sich nach innen und wird durch das Zimmer geschleudert, wo sie gegen die gegenüberliegende Wand prallt. Eine dritte Person betritt den Raum. Laut unserer Informationen handelt es sich dabei um: – Amy Delgado, Person B.1/Abteilung A (genannt » Andersartige«) Weiblich, hispanoamerikanisch, 16 Jahre
    Person B.1(A): Gehst du irgendwohin?
    Die beiden Andersartigen beratschlagen, was sie mit Savage machen sollen, und beschließen, ihn wie einen Trottel aus dem Zimmer hasten zu lassen. Limon, bitte unterlassen Sie es, Ihre persönliche Meinung in diese Abschriften einfließen zu lassen. – MH
    Nach weiteren Diskussionen beschließt Person A(B), die Tonbandaufnahmen ihres Gesprächs mit Savage sowie das von ihr verfasste Dokument, in dem sie detailliert Auskunft über die Vorkommnisse vom 7.–13. September 2010 in Skopamish, Washington, gibt, zurückzulassen. Die beiden Andersartigen verlassen den Raum.
    20.33.17 Uhr – Korridor 3, Sektor C
    Im Zuge der Befreiung von Person A(B) aus dem Vernehmungsraum durch Person B.1(A) befinden sich vor und hinter den beiden Andersartigen diverse Wachen bewusstlos am Boden. Hier stellt sich die Frage, ob unser Wachpersonal, wie dies auch bei unserem Meeting am 25. Oktober 2010 zur Sprache kam, eventuell nicht ausreichend im Umgang mit Angreifern im Besitz telekinetischer Fähigkeiten ausgebildet wurde. Dies ist bereits diverse Male vermerkt worden und muss nicht ständig wieder erfolgen, Limon. – MH
    Indem sie über die Wachen hinwegsteigt, erreicht Person A(B) die Tür zu Büro C12, verbiegt die Türklinke und bricht das Schloss auf, sodass die Andersartigen eintreten können.
    20.37.09 Uhr – Büro C12, vorübergehendes Büro von Franklin Savage Person A(B) und Person B.1(A) begeben sich zu Savages Schreibtisch. Person A(B) geht die losen Blätter durch, bis sie ordentlich gestapelt daliegen. Diese Unterlagen sind inzwischen als Teil 2 ihres Berichts der Geschehnisse vor dem Ereignis identifiziert worden. Person B.1(A) fragt nach ihren Beweggründen für das Zurücklassen der Unterlagen. Person A(B) wendet sich beim Sprechen direkt an die Kamera.
    Person A(B): Aus demselben Grund, aus dem ich die Kameras nicht zerstört habe. Sie wollen wissen, was wir können? Dann würde ich sagen, wir lassen uns von ihnen beobachten und alles über uns nachlesen.
    Person B.1(A): Ich mag deinen Stil einfach, meine Liebe.
    Person A(B): Danke schön. Es ist alles komplett. Lass uns gehen.
    Ende von Teil 1 des relevanten Videomaterials

1
    Was bist du?
    Ich stand vor dem Badezimmerspiegel und betrachtete meine verquollenen Augen, die zur Hälfte von meiner verbogenen Brille verdeckt wurden. Ich warf einen Blick auf meine schlaffen, langweilig herunterhängenden Haare, die garantiert nicht für eine Shampoowerbung tauglich waren. Ich hielt ein paar Schlaftabletten in der Hand und sagte mir halbherzig, dass ich sie zurücklegen sollte. Dass ich mich in ein drittklassiges Filmsternchen verwandeln und diese verschreibungspflichtigen Medikamente von mir weisen sollte, als gäbe es kein Morgen. Tu es nicht, sagte eine Stimme in meinem Hinterkopf. Es war eine Stimme, die während der letzten Abende immer wieder in meine Gedanken eingefallen war. Lass mich raus. Du weißt, dass du es willst. Ich ignorierte sie. Es war zwei Nächte her, seit ich mitgeholfen hatte, einen Mann zu töten, nachdem ich mich in einen durch Genmanipulation geschaffenen Werwolf verwandelt hatte. Zwei Nächte, seit ich meiner ungezügelten Seite freien Lauf gelassen hatte, um den Mann zu finden,
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