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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung
Autoren: Clive Cussler
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vielen Dank«, sagte Sandecker und stand auf.
    Toshie ging geschmeidig in die Knie und führte eine kurze Teezeremonie durch, bevor sie die dampfenden Tassen weiterreichte. Dann stand sie auf und starrte bewundernd auf die Messerschmitt.
    »Was für ein schönes Flugzeug«, murmelte sie und übersah den Dreck, die platten Reifen und den verblaßten Anstrich.
    »Ich werde es wieder in seinen Originalzustand versetzen«, erklärte Giordino ruhig und stellte sich im Geiste das kleine Flugzeug vor, wie es wohl neu ausgesehen haben mochte.
    »Um Dirk eine Freude zu machen.«
    »Sie reden, als würde er wiederauferstehen«, sagte Sandecker knapp.
    »Er ist nicht tot«, murmelte Giordino. So hart er war, jetzt standen Tränen in seinen Augen.
    »Darf ich dir helfen?« fragte Toshie.
    Giordino wischte sich unbewußt über die Augen und sah sie neugierig an. »Wie bitte, meine Schöne, helfen wobei?«
    »Das Flugzeug zu reparieren.«
    Giordino und Sandecker wechselten einen verblüfften Blick.
    »Bist du ausgebildete Mechanikerin?« fragte Giordino.
    »Ich habe meinem Vater geholfen, sein Fischerboot zu bauen und zu warten. Er war sehr stolz, wenn ich seinen klapprigen Motor repariert habe.«
    Giordinos Miene hellte sich etwas auf. »Diese Verbindung wurde im Himmel geschlossen.« Er schwieg und besah sich das schäbige Kleid, das man Toshie gegeben hatte, als sie aus Jordans Gewahrsam entlassen worden war. »Bevor du und ich damit anfangen, das Flugzeug auseinanderzunehmen, werde ich dich in die besten Boutiquen Washingtons mitnehmen und dir eine neue Garderobe kaufen.«
    Toshie riß die Augen auf. »Dann hast du viel, viel Geld, wie Mr. Suma?«
    »Nein«, knurrte Giordino, »nur jede Menge Kreditkarten.«
    Loren lächelte und winkte über die Menge der Gäste, die zum Mittagessen gekommen waren, hinweg, als der Oberkellner von Washingtons elegantem Restaurant »Twenty-One Federal«
    Stacy durch den in hellem Holz und Marmor gehaltenen Speisesaal an ihren Tisch führte. Stacy hatte das Haar mit einem langen Schal zurückgebunden und trug einen blaßgelben Kaschmir-Rollkragenpullover unter einer grauen Wolljacke mit dazu passender Hose. Sie sah sehr schick aus.
    Loren trug über einer Khakibluse ein gemustertes Wolljackett und einen braungrauen Faltenrock. Sie blieb nicht sitzen, wie es die meisten Frauen getan hätten, sondern stand auf und reichte Stacy die Hand. »Ich bin froh, daß Sie gekommen sind.«
    Stacy lächelte warmherzig und schüttelte Loren die Hand. »Ich habe hier schon immer mal essen wollen. Für diese Gelegenheit bin ich dankbar.«
    »Möchten Sie mir bei einem Drink Gesellschaft leisten?«
    »Draußen pfeift ein kalter Wind. Ich glaube, ein Manhattan Straight könnte mich wärmen.«
    »Ich wollte nicht warten und habe bereits einen Martini getrunken.«
    »Dann trinken Sie besser noch einen, bevor wir gehen, um mit der Kälte fertig zu werden«, lachte Stacy gutgelaunt.
    Der Ober nahm ihre Bestellung auf und ging zu der eleganten Bar.
    Loren legte sich die Serviette wieder auf dem Schoß zurecht.
    »Ich hatte auf Wake Island gar nicht die Gelegenheit, Ihnen zu danken. Wir waren alle so in Eile.«
    »Dirk ist derjenige, dem wir alles verdanken.«
    Loren wandte sich ab. Sie dachte, sie hätte sich schon ausgeweint, seit sie von Pitts Tod gehört hatte, doch jetzt merkte sie, wie ihr die Tränen wieder in die Augen schossen.
    Stacys Lächeln verging, und sie sah Loren voller Mitgefühl an.
    »Das mit Dirk tut mir sehr leid. Ich weiß, daß Sie beide sich nahestanden.«
    »Im Laufe der Jahre hatten wir manche Höhen und Tiefen, aber wir haben uns nie sehr weit voneinander entfernt.«
    »Haben Sie je eine Heirat in Erwägung gezogen?« fragte Stacy.
    Loren schüttelte kurz den Kopf. »Dieses Thema kam nie auf.
    Dirk gehörte nicht zu den Männern, die man besitzen konnte.
    Seine Geliebte war die See, und ich kümmerte mich um meine Karriere im Kongreß.«
    »Sie können sich glücklich schätzen. Sein Lächeln war verheerend, und diese grünen Augen… Mein Gott, da ist jede Frau dahingeschmolzen.«
    Plötzlich wirkte Loren unruhig. »Sie müssen meine Frage entschuldigen. Ich weiß gar nicht, was mir einfällt, aber ich muß es einfach wissen.« Sie zögerte, als hätte sie Angst weiterzusprechen, und rückte einen Löffel zurecht.
    Stacy sah Loren gleichmütig in die Augen. »Die Antwort ist nein«, log sie. »Ich habe ihn eines Abends spät zu Hause aufgesucht, doch das war auf Anweisung Jordans, um ihm
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