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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung
Autoren: Clive Cussler
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Instruktionen zu überbringen. Es ist nichts passiert. Ich bin zwanzig Minuten später gegangen. Von diesem Moment an bis zu dem Augenblick, als wir uns auf Wake Island getrennt haben, war es eine rein geschäftliche Beziehung.«
    »Ich weiß, es muß dumm klingen. Dirk und ich sind oft eigene Wege gegangen, wenn es um andere Männer und Frauen ging.
    Aber ich wollte sicher sein, daß ich zum Schluß die einzige Frau in seinem Leben war.«
    »Sie haben ihn mehr geliebt, als Sie dachten, stimmt’s?«
    Loren nickte kurz. »Ja, das habe ich zu spät bemerkt.«
    »Es wird andere geben«, sagte Stacy, wie um Loren aufzuheitern.
    »Aber keiner wird seinen Platz einnehmen.«
    Der Kellner kam mit den Drinks zurück. Stacy hob ihr Glas.
    »Auf Dirk Pitt, einen verdammt guten Mann.«
    Sie stießen an.
    »Auf einen verdammt guten Mann«, wiederholte Loren und fing an zu weinen. »Ja… genau das war er.«
74
    Im Speisezimmer eines sicheren, abgelegenen Hauses irgendwo in Maryland saß Jordan am Tisch und aß mit Hideki Suma zu Abend.
    »Gibt es irgend etwas, womit ich Ihnen Ihren Aufenthalt angenehmer machen kann?« erkundigte sich Jordan.
    Suma hielt inne und genoß den delikaten Geschmack einer Nudelsuppe mit Ente und Lauch, Radieschen und goldgelbem Kaviar. Ohne aufzusehen sagte er: »Es gibt nur eines, das Sie für mich tun können.«
    »Ja?«
    Suma nickte in Richtung des Agenten, der an der Tür Wache hielt, und seines Kollegen, der das Essen servierte. »Ihre Freunde haben mir nicht gestattet, den Küchenchef kennenzulernen. Er ist sehr gut. Ich möchte ihm mein Lob aussprechen.«
    »
Sie
hat in einem der besten japanischen Restaurants gearbeitet. Ihr Name ist Natalie, und derzeit wird sie im Staatsdienst für besondere Aufgaben eingesetzt. Und nein, bedaure, Sie können sie nicht kennenlernen.«
    Jordan musterte Sumas Miene. Es lag keine Feindschaft darin, auch keine Frustration darüber, daß man ihn isoliert hatte und daß er schwer bewacht wurde – sondern nichts als größte Zufriedenheit. Man sah ihm kaum an, daß er unter milde Drogen gesetzt worden war und mehr als vier Wochen stundenlange, endlose Verhöre über sich hatte ergehen lassen müssen. Die Augen unter dem dichten, ergrauenden Haar waren noch immer hart wie Onyx. Doch genauso sollte es auch sein. Durch eine in Hypnose gegebene Anweisung von Jordans Verhörspezialisten fehlte Suma jede Erinnerung, und er wußte auch nicht, daß er einer Gruppe neugieriger Ingenieure und Wissenschaftler unschätzbare technische Daten geliefert hatte. Sein Gehirn war sondiert und geplündert worden – so geschickt wie von professionellen Dieben, die, nachdem sie ein Haus durchsucht hatten, alles so wieder zurückließen, wie sie es vorgefunden hatten.
    Dieses mußte eines der wenigen Male sein, überlegte Jordan, daß der amerikanische Geheimdienst Industriespionage betrieben hatte, die sich als profitabel erweisen könnte.
    »Schade«, Suma zuckte die Achseln. »Ich hätte sie gerne in meine Dienste genommen, wenn ich Sie verlasse.«
    »Das ist kaum möglich«, erwiderte Jordan aufrichtig.
    Suma aß seine Suppe auf und schob die Schüssel beiseite. »Sie können mich nicht festhalten wie einen gewöhnlichen Kriminellen. Ich bin nicht irgendein Bauer, den man nach Belieben hinter Gitter bringen kann. Ich glaube, es wäre klug, wenn Sie mich ohne weitere Verzögerung freilassen würden.«
    Keine Forderung, sondern eher die verschleierte Drohung eines Mannes, dem man nicht mitgeteilt hatte, daß seine unglaubliche Macht mit Bekanntgabe seines Todes in ganz Japan erloschen war. Man hatte die erforderlichen Zeremonien durchgeführt, und sein Geist ruhte bereits im Schrein von Yasukuni. Suma hatte keine Ahnung, daß er für die Außenwelt gar nicht mehr existierte. Auch hatte man ihm weder von Tsubois und Yoshishus Tod erzählt noch von der Vernichtung des Drachenzentrums. Soweit er informiert war, waren die Bombenwagen des Kaiten-Projekts immer noch sicher versteckt.
    »Nach dem, was sie da versucht haben«, erwiderte Jordan kalt, »sollten Sie sich glücklich schätzen, daß Sie nicht vor einem internationalen Tribunal stehen, das Sie wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilen würde.«
    »Ich habe ein göttliches Recht, Japan zu schützen.« Die ruhige, autoritäre Stimme kam Jordan vor, als dringe sie von einer Kanzel herunter.
    Ärger rötete Jordans Schläfen. »Abgesehen davon, daß Japan die abgeschottetste Gesellschaft der Erde ist, besteht das Problem
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