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Die Ajima-Verschwörung

Die Ajima-Verschwörung

Titel: Die Ajima-Verschwörung
Autoren: Clive Cussler
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werden Sie zurücktreten. Das Vertrauen zwischen Ihrer Regierung und der meinen ist zerstört. Der Schaden ist irreparabel. Nur ein neuer Premierminister und ein Kabinett, bestehend aus ehrlichen, anständigen Männern, die keinerlei Verbindung zur japanischen Unterwelt haben, können die gegenseitigen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern wieder auf eine neue Ebene heben. Ich hoffe, dann können wir in enger Gemeinschaft die Aufgabe angehen, unsere kulturellen und ökonomischen Differenzen zu lösen.«
    »Das Geschehene wird geheim bleiben?«
    »Ich verspreche, daß sämtliche Daten, die das Drachenzentrum und das Kaiten-Projekt betreffen, von diesem Augenblick an als geheim gelten.«
    »Und wenn ich nicht zurücktrete?«
    Der Präsident lehnte sich zurück und spreizte die Hände.
    »Dann sollten sich die japanischen Geschäftsleute auf eine Rezession vorbereiten.«
    Junshiro stand auf. »Darf ich das so verstehen, Mr. President, daß Sie damit drohen, den Markt der Vereinigten Staaten vor sämtlichen japanischen Waren zu schließen?«
    »Das muß ich gar nicht«, erwiderte der Präsident. Seine Miene machte eine seltsame Wandlung durch.
    Die blauen Augen verloren ihr wütendes Glitzern und wirkten plötzlich nachdenklich. »Denn wenn durchsickert, daß eine japanische Atombombe in die Vereinigten Staaten geschmuggelt worden und dort explodiert ist, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen…« Er schwieg und ließ die Worte wirken. »Ich bezweifle stark, daß der amerikanische Konsument dann noch jemals wieder mit japanischen Produkten liebäugelt.«
75
    Weit abgelegen von den normalen Touristenzentren, 1125 Kilometer südöstlich von Japan, liegt in ursprünglicher Einsamkeit die Insel Marcus. Ein verstecktes Korallenatoll, ohne eine Nachbarinsel, dessen Küsten ein beinahe gleichschenkliges Dreieck bilden, wobei jede Seite ungefähr anderthalb Kilometer mißt.
    Bis auf eine kurze Phase der Berühmtheit im Zweiten Weltkrieg, als amerikanische Marineeinheiten die Insel bombardierten, war das Atoll nur sehr wenigen Leuten bekannt – so lange jedenfalls, bis ein japanischer Unternehmer zufällig über die verlassenen Strande stolperte. Er erkannte die Entwicklungsfähigkeit der Insel, die für wintermüde Japaner ein ausgesuchtes Reiseziel abgeben würde, und baute umgehend eine Luxus-Ferienanlage auf dem Atoll.
    Im zeitgenössischen polynesischen Stil entworfen, umfaßte die dorfähnliche Anlage einen 18-Löcher-Golfplatz, ein Kasino, drei Restaurants mit Cocktail-Bars und Tanzflächen, ein Theater, einen weitläufigen Swimming-Pool in Form einer Lotusblüte sowie sechs Tennisplätze. Der weitläufige Komplex bedeckte, zusammen mit dem Golfplatz und dem Flugplatz, die gesamte Insel.
    Als die Anlage fertig war und das Personal zur Verfügung stand, ließ der Unternehmer eine ganze Armee von Reisejournalisten einfliegen, die die Annehmlichkeiten der Insel kostenlos genossen und anschließend heimkehrten, um davon zu berichten. Die Anlage wurde im Kreis der Abenteuertouristen, denen es auf exotische und abgelegene Ziele ankam, schnell bekannt. Doch statt einer Flut von Japanern trafen Reservierungen aus anderen Gegenden des Pazifikbeckens ein, und bald hatten Australier, Neuseeländer, Taiwanesen und Koreaner die feinen, milchweißen Sandstrände der Insel erobert.
    Die abgelegene Insel entwickelte sich schnell auch zu einem beliebten Ziel für Verliebte und Hochzeitspärchen, die die zahlreichen Sportmöglichkeiten genossen oder einfach faulenzten und sich in ihren kleinen Bungalows, die zwischen den Palmen verstreut standen, liebten.
    Brian Foster aus Brisbane stieg aus dem eisblauen Wasser innerhalb des äußeren Riffs und ging über den Strand auf seine Braut Shelly zu, die in einem Liegestuhl döste. Der feine Sand unter seinen nackten Füßen war heiß, und die späte Nachmittagssonne glitzerte in den Wassertropfen, die ihm über den Körper rannen. Während er sich abtrocknete, warf er einen Blick aufs Meer.
    Ein koreanisches Pärchen, Kim und Li Sang, die den benachbarten Bungalow bewohnten, nahmen bei einem der aufmerksamen Animateure der Anlage Surfstunden. Hinter ihnen tauchte Edward Cain aus Wellington mit einem Schnorchel in der Nähe des Riffs. Moira, seine neue Frau, schaukelte auf einer Luftmatratze in seinem Kielwasser.
    Foster gab seiner Frau einen leichten Kuß und einen Klaps auf den Po. Dann legte er sich neben sie in den Sand, setzte eine Sonnenbrille auf und beobachtete faul die Leute im
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