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Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Titel: Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer
Autoren: Joachim Mayer
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Trocknen oder Einlegen konservieren möchte; so etwa bei Basilikum, Majoran, Bohnenkraut, Salbei, Pfefferminze und Zitronenmelisse.
    All diese Kräuter bleiben aber auch nach der Blüte recht würzig, zumindest die jungen Blätter und Triebspitzen;
erst recht, wenn sie nach einem Ernterückschnitt neu austreiben. Die Aroma- und Wirkstoffgehalte sind dann zwar nicht mehr ganz so hoch, aber als frische Würze oder Teekräuter bleiben sie oft bis zum Herbst brauchbar.
    Ebenso verhält es sich mit den mehrjährigen mediterranen Kräutern. Oregano wird sogar zum Konservieren am besten erst zu Blühbeginn geschnitten, ebenso Thymian und Ysop, die selbst in der Vollblüte ihre ganze Würzkraft behalten. Auch Rosmarin lässt sich gut während der Blüte ernten, vom Lavendel schneidet man zum Konservieren ohnehin die Blütentriebe.
    Bei Dill, Gewürzfenchel, Liebstöckel, Borretsch, Löffelkraut, Schnittlauch und Schnittknoblauch schließlich ändern die Blüten recht wenig am Aroma und können teils sogar ebenso wie die Blätter als Würze dienen. Die besten Estragonsorten (Französischer und Deutscher Estragon) bilden gar keine Blüten; zum Konservieren schneidet man sie vorzugsweise Anfang Juli, nachdem sie genug Sonne »getankt« haben.
    Schnittlauchblüten muss man auskneifen
    Garten-Neueinsteiger werden oft überrascht, wenn sie zum ersten Mal ihren Schnittlauch blühen sehen: Die hellvioletten Blütendolden, die sich ab Frühsommer an kräftigen Schäften zwischen den dünnen Röhrenblättern erheben, sind sehr ansprechend. Manche Schnittlauchsorten mit züchterisch noch etwas »verschönerten« Blütenbällchen werden sogar als Zierpflanzen kultiviert. Da kostet es einen schon etwas Überwindung, die Blüten auszubrechen, wie es des Öfteren empfohlen wird; denn angeblich beeinträchtigen sie die würzenden Blätter.

    Die Beeinträchtigung hält sich allerdings sehr in Grenzen. Auf den Geschmack der Blätter wirken sich die Blüten nur wenig aus. Sie verhindern auch nicht den Neuaustrieb frischer, aromatischer Blätter, wenn der Schnittlauch regelmäßig (aber nicht allzu stark) geerntet wird. Etwas störend sind lediglich die harten, kaum genießbaren Blütenstiele, die man nach dem Schneiden eines ganzen Büschels auslesen muss. Ansonsten schadet es kaum, wenn Sie einen Teil der hübschen Blüten stehen lassen – ja, Sie können sie sogar als appetitliche Garnierung in Salaten und Quark verwenden, da sie essbar und recht schmackhaft sind.

     
    Kräuter sind immer gesund
    Schon seit Urzeiten nutzen Menschen die Heilkräfte von Kräutern. Dass viele Kräuter Krankheiten und Beschwerden lindern können, bestätigt auch die moderne Wissenschaft. Selbst Würzkräuter, die hauptsächlich dem Verfeinern von Speisen dienen, fördern nachweislich das Wohlbefinden, indem sie z. B. die Verdauung anregen. Diese segensreichen Wirkungen beruhen überwiegend auf sekundären Pflanzenstoffen, beispielsweise ätherischen Ölen, Bitterstoffen, Senfölen und Flavonoiden.
    Solche Substanzen bilden die Pflanzen allerdings nicht, um dem Menschen als Naturapotheke zu dienen. Teils locken sie damit Tiere zum Bestäuben an, noch häufiger aber sollen sekundäre Pflanzenstoffe Schaderreger abwehren. Das zeigt sich besonders deutlich an hochgiftigen Stoffen wie manchen Alkaloiden und Glykosiden. Aber auch für alles andere gilt, was schon der alte Paracelsus treffend formulierte: »Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist«.
    Nun hat man noch nie von Kamillenteevergiftungen gehört. Doch selbst dieses milde Heilkraut kann bei dafür empfindlichen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Viel häufiger ist allerdings eine Unverträglichkeit des Menthols in der Pfefferminze ( Mentha x piperita ): Das schlägt manchen bei Dauergebrauch auf den Magen. In dem Fall bietet sich das Ausweichen auf mentholarme Arten wie die Krause Minze ( Mentha spicata var. crispa ) an. Auch Gerb-, Bitter- und Scharfstoffe, z. B. in Oregano oder Gewürzpaprika, können in hohen Mengen Magen, Darm und Leber strapazieren.
    Ätherische Öle, wie das genannte Menthol, gibt es in gewaltiger Vielfalt. Sie kommen in fast allen Würz- und
Teekräutern vor und verursachen je nach Substanz und Empfindlichkeit zuweilen Haut-, Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Allergien. Kritisch kann besonders Thujon werden, ein Bestandteil der ätherischen Öle z. B. von Wermut, aus dem auch der Absinth hergestellt wird: In hoher Dosis ist Thujon ein
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