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Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Titel: Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer
Autoren: Joachim Mayer
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häufig starke Frostschäden. Sogar in wintermilden Weinbauregionen erfrieren gelegentlich Pflanzen. Und selbst wenn sie heil über den Winter kommen, wird es mit der Fruchtreife schwierig: Die fällt in den späten Oktober oder November, sodass man die Früchte oft vorzeitig ernten muss, um sie drinnen nachreifen zu lassen.
    Doch dann kam die »Bayern-Kiwi«, eingeführt unter dem Sortennamen ‘Weiki’: eine am Obstbau-Institut in München-Weihenstephan ausgelesene Form der robusten, kleinfrüchtigen Actinidia arguta . Sie übersteht selbst Fröste bis – 30 °C. Spätfröste im März können allerdings den jungen Austrieb schädigen, doch meist regenerieren sich die Pflanzen recht schnell aus Reserveknospen. Die nur etwa walnussgroßen »Minikiwis« reifen bereits ab Anfang Oktober, können mitsamt den glatten Schalen gegessen werden und bieten einen angenehmen Geschmack, irgendwo zwischen Kiwi, Stachelbeere und Feige, sowie einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt.
    Mittlerweile gibt es einige weitere frostharte Minikiwi-Sorten, darunter die »Sachsen-Kiwi« ‘Julia’. Es handelt sich, wie auch bei den großfrüchtigen Kiwisorten, meist um rein weibliche Sorten, sodass man zusätzlich eine männliche Bestäubersorte wie ‘Romeo’ pflanzen muss. Als selbstfruchtbare Sorte wird ‘Issai’ angeboten.
    Mehrmals tragende Himbeeren bringen mehr Früchte
    Die altbekannten, einmal tragenden Sommerhimbeeren treiben jährlich aus ihrem Wurzelstock lange Ruten. An diesen Jungruten, die am besten an einem Drahtspalier angeheftet werden, bilden sich erst im Jahr darauf kurze
Seitentriebe. Diese blühen ab Mai und bringen dann meist bis Juli reife Früchte hervor. Danach schneidet man die abgetragenen Ruten unten weg und freut sich auf die nächste Sommerernte von den jungen, diesjährigen Ruten. Bei den mehrmals tragenden Himbeersorten wie ‘Autumn Bliss’ und ‘Himbo-Top’ dagegen fruchten die Jungruten bereits im Jahr des Austriebs zwischen August und Oktober, deshalb auch die Bezeichnung Herbsthimbeeren. Schneidet man danach nur die oberen, abgetragenen Teile der Ruten weg, fruchten sie nochmals im Juli des Folgejahrs. Das brachte ihnen den Ruf ein, fast den doppelten Ertrag zu bescheren.
    Kommt allerdings die Gesamternte auf die Waage, ergeben sich kaum Unterschiede. Die sommerliche Zweiternte der mehrmals tragenden Himbeeren ist meist bescheiden, und das Stehenlassen der alten Ruten mindert oft deutlich die nächste Herbsternte. Deshalb ist es in der Regel sinnvoller, auf den kleinen Sommerertrag zu verzichten und die abgeernteten Ruten gleich im Spätjahr oder im zeitigen Frühjahr bodennah wegzuschneiden. Das beugt außerdem manchen Pilzkrankheiten vor.

Trugschlüsse am Teich
    Eine Teichanlage führt zur Mückenplage
    Oft runzeln Nachbarn die Stirn, wenn man ihnen vom Vorhaben einer Teichanlage erzählt, weil sie eine Stechmücken-Dauerplage befürchten. Häufig haben Teichinteressierte auch selbst Bedenken, dass Mückenbrut im Kleingewässer den abendlichen Gartenaufenthalt vermiest. Tatsächlich legen Stechmücken ihre Eier gern im stehenden Wasser und an Gewässerrändern ab, wo sich dann auch die Larven entwickeln.
    Ernsthafte Mückenplagen im Garten resultieren allerdings hauptsächlich aus Regentonnen, die nicht ausreichend abgedeckt werden. Selbst frisch angelegte Teiche haben meist ein geringeres »Mückenpotenzial«. Werden sie auch nur halbwegs sinnvoll gestaltet und bepflanzt, herrscht darin oft schon ab dem zweiten Jahr ein reges Leben – mit vielen stets hungrigen Kleintieren, die Mückenlarven zum Fressen gern haben. Schon die Libellenlarven putzen unzählige Mücken weg, dazu kommen z. B. Rückenschwimmer, Gelbrandkäfer, Wasserläufer und Wasserwanzen. Wenn sich dann noch Molche einstellen, bleibt der Teich in aller Regel mückenfrei. Auch Fische sind gute Mückenvertilger, sie werden aber in einem intakten Kleingewässer nicht unbedingt gebraucht. Ein übermäßiger und überfütterter Fischbesatz, der das Wasser über seinen Kot mit Nährstoffen anreichert, kann sogar die Mücken begünstigen.

    Überdüngte und stark veralgte Teiche sollten ohnehin »saniert« werden, dann erledigt sich auch eine eventuelle Mückenplage. Hilfreich ist zudem eine sauerstofferhöhende Wasserbewegung, etwa mit Sprudelsteinen oder einem angeschlossenen kleinen Bachlauf. Sollte ein Teich tatsächlich einmal stark mit Stechmücken besetzt sein, bietet der Fachhandel biologische Bekämpfungsmittel mit dem
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