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Die 4 b auf dem Ponyhof

Die 4 b auf dem Ponyhof

Titel: Die 4 b auf dem Ponyhof
Autoren: Maja von Vogel
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über das Gesicht laufen.

6. Kapitel
Traben ist gar nicht so schwer
    Als Anne nach Hause kommt, fühlt sie sich richtig mies. Sie wirft sich auf ihr Bett und vergräbt das Gesicht im Kopfkissen. Jetzt hat sie niemanden mehr. Britt ist sauer auf sie und Florentine auch. Am liebsten würde Anne auf der Stelle bei Britt anrufen und sich wieder mit ihr vertragen. Aber sie traut sich nicht. Nach dem Streit heute will Britt bestimmt nichts mehr von ihr wissen.
    Plötzlich raschelt etwas unter Annes Kopf. Sie schiebt ihre Hand unter das Kopfkissen und zieht eine Tüte mit Lakritzschnecken hervor. Die Tüte ist noch fast voll. Wie kommt die denn hierhin? Anne überlegt - und dann fällt es ihr wieder ein. Sonntagabend hat sie die Lakritzschnecken mit ins Bett genommen, weil sie vor dem Einschlafen noch ein bisschen naschen wollte. Und als Mama zum Gutenachtsagen hereingekommen ist, hat sie die Tüte
    schnell unter dem Kopfkissen versteckt. Eigentlich soll Anne nämlich nach dem Zähneputzen keine Süßigkeiten mehr essen.
    Nachdenklich steckt sich Anne eine Lakritzschnecke in den Mund. Dann hat Ben also doch die Wahrheit gesagt. Er wusste wirklich nicht, wo die Lakritzschnecken sind. Und sie hat ihn die ganze Zeit verdächtigt ...
    Anne steht auf und geht in Bens Zimmer. Ben sitzt auf dem Fußboden und spielt Lego.
    Als Anne hereinkommt, ruft er: »Hi, Anne, wie war’s auf dem Ponyhof?«

    »Geht so ...«, antwortet Anne. Dann gibt sie sich einen Ruck. »Ich hab übrigens die Lakritzschnecken wieder gefunden. Tut mir Leid, dass ich dich verdächtigt habe.«
    »Nicht so schlimm«, sagt Ben. »Darf ich eine?«
    Anne hält ihm die Tüte hin. »Na klar.« Ben scheint gar nicht sauer zu sein. Das ist echt nett von ihm, findet Anne.
    Eine Weile kaut Ben schweigend an seiner Lakritzschnecke, dann fragt er: »Was glaubst du, wie das mit dem neuen Baby so wird?«
    Anne zuckt mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Vielleicht haben Mama und Papa dann ja gar keine Zeit mehr für mich«, sagt Ben. Seine Stimme klingt ganz dünn. »Weil sie sich immer um das Baby kümmern müssen.«
    Plötzlich tut er Anne Leid. Er sieht auf einmal so klein und verloren aus.
    »Kann schon sein. Zumindest, solange das Baby noch klein ist«, sagt sie. »Aber ich bin ja schließlich auch noch da. Außerdem wirst du dann ein großer Bruder. Das ist etwas ganz Tolles!«
    Ben reißt die Augen auf und strahlt. »Ehrlich? Ich werde großer Bruder? Cool!«
    Anne angelt sich eine neue Lakritzschnecke aus der Tüte. Vielleicht wird es ja doch ganz nett mit dem Baby. Dann sind sie zu dritt und Mama und Papa haben nichts mehr zu melden.
    »Erzählst du mir von den Ponys?«, fragt Ben.
    »Okay«, sagt Anne, setzt sich zu Ben auf den Fußboden und fängt an: »Also, heute sollten wir traben, aber ich konnte mich nicht richtig halten ...«
    Am nächsten Morgen im Bus setzt sich Florentine neben Britt. Anne sucht sich ganz hinten einen Platz. Sie hat keine Lust, den beiden die ganze Zeit beim Kichern zuzuhören und ist froh, als sie endlich beim Ponyhof angelangt sind.
    Bevor sie die Ponys von der Koppel holen, kommt Britt auf Anne zu.
    »Hallo«, sagt sie.
    »Hallo«, sagt Anne. Ihr Herz schlägt einen Purzelbaum und klopft plötzlich so laut, dass es in Annes Ohren dröhnt. Ob Britt sich wieder mit ihr vertragen will? Vielleicht tut ihr der dumme Streit inzwischen auch Leid - so wie Anne.
    Anne öffnet gerade den Mund, um sich bei Britt zu entschuldigen, da sagt Britt: »Florentine will jetzt lieber mit mir zusammen reiten. Hast du was dagegen, wenn wir tauschen?«
    Anne klappt ihren Mund wieder zu und sieht Britt verdattert an. Britt wird rot und guckt schnell weg. Anne will etwas sagen, aber sie kriegt keinen Ton heraus. Sie kann nur den Kopf schütteln. Eigentlich will sie das gar nicht, aber ihr Kopf bewegt sich ganz von alleine. Wie bei einem Roboter.
    »Okay, dann sag ich Tarek Bescheid«, sagt Britt und verschwindet wieder.
    Anne presst ihre Lippen fest zusammen. Sie merkt, wie die Tränen ihre Kehle hochsteigen, aber sie will nicht schon wieder wegen Britt heulen. Und wegen Florentine, dieser blöden Kuh, schon gar nicht. Gestern hat sie noch behauptet, Anne wäre ihre beste Freundin, und jetzt will sie plötzlich nichts mehr von ihr wissen. Stattdessen schnappt sie ihr nun auch noch Britt weg. So eine Gemeinheit!
    Langsam wird Anne richtig wütend. Am liebsten würde sie Florentine auf der Stelle die Meinung sagen.
    Aber in diesem Moment ruft Tarek: »He,
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