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Die 4 b auf dem Ponyhof

Die 4 b auf dem Ponyhof

Titel: Die 4 b auf dem Ponyhof
Autoren: Maja von Vogel
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Anne, bist du da festgewachsen? Wenn ihr Weiber schon ständig tauschen müsst, kannst du mir wenigstens beim Putzen helfen!«
    Tarek hat Lili von der Weide geholt und ist gerade dabei, sie zu striegeln. Anne seufzt. Daran hat sie noch gar nicht gedacht: Jetzt hat sie Tarek am Hals. Gut, dass heute der letzte Projekttag ist. Einen Tag mit Tarek wird sie schon überleben. Hoffentlich ...
    Als Anne zum Stall hinübergeht, hebt Lili den Kopf und wiehert ihr zu. Anne wird plötzlich ganz warm. Lili hat sie erkannt! Und sie scheint sich zu freuen, Anne zu sehen.
    »Ich freu mich auch, dich zu sehen«, flüstert Anne Lili ins Ohr und streicht ihr über den Rücken. 

    Sie hatte fast vergessen, wie weich und warm sich Lili anfühlt. Und wie gut sie riecht.
    »Typisch Mädchen!«, schimpft Tarek. »Stundenlang mit den Ponys herumschmusen und andere die ganze Arbeit machen lassen. Bin ich hier etwa der Stallbursche vom Dienst, oder was?! Mann, ich glaub echt, du bist noch schlimmer als Florentine und Britt ...«
    Anne gibt Lili noch einen Klaps und nimmt sich den zweiten Striegel. »Hör auf zu meckern, ich helf dir ja schon.«
    Das Putzen klappt heute richtig gut. Anne drückt beim Striegeln kräftig zu und Lili versucht kein einziges Mal, nach ihr zu schnappen. Tarek ist auch nicht so nervig, wie Anne befürchtet hatte. Er pfeift fröhlich vor sich hin, während er Lilis rechte Seite bürstet, und macht keinen einzigen dummen Spruch.
    »Heute Vormittag halten wir die letzte Reitstunde ab. Und nachmittags machen wir zum Abschluss einen kleinen Ausritt ins Gelände«, verkündet Frau Traber und löst damit allgemeinen Jubel aus.
    Auf dem Reitplatz gibt Tarek Anne beim Aufsteigen Hilfestellung und sie schafft es gleich beim ersten Versuch auf Lilis Rücken.
    »Wenn du wieder runterfällst, sag mir vorher Bescheid«, stichelt Tarek und grinst. »Dann bring ich mich schnell in Sicherheit. Sonst fällst du nachher noch auf mich drauf und ich bin platt wie ’ne Flunder. «
    »Halt die Klappe«, sagt Anne. »Ich fall nicht runter, kapiert?«
    Trotzdem ist ihr etwas mulmig zumute. Heute reiten sie bestimmt wieder Trab. Hoffentlich schafft sie es diesmal, sich auf Lilis Rücken zu halten. Sie hat überhaupt keine Lust, schon wieder auf ihrem Po zu landen. Solange sie im Schritt reiten, fühlt sich Anne ziemlich sicher. Dann schafft sie es sogar, Lilis Mähne loszulassen und ganz locker zu sitzen.
    »Prima, Anne«, lobt Frau Traber sie. »Das sieht ja schon viel besser aus. Du hast in den letzten beiden Tagen eine Menge gelernt.«
    Anne wird ganz rot vor Stolz. Aber dann ruft Frau Traber: »Achtung, jetzt traben wir ein paar Runden! Te-eerab!«
    Lili trabt sofort los und Anne merkt, wie sie sich verkrampft. Sie hält sich schnell wieder an der Mähne fest und drückt ihre Beine fest gegen Lilis Bauch. Aber es nützt nichts: Anne wird trotzdem kräftig durchgeschüttelt und rutscht von einer Seite auf die andere. Bloß nicht runterfallen! Verbissen versucht sie, sich auf Lilis Rücken zu halten.
    »Nicht verkrampfen!«, ruft Frau Traber. »Locker sitzen bleiben!«
    Anne hat keine Ahnung, wie das gehen soll, wenn man so durchgeschüttelt wird. Aber nach einer Runde fühlt sie sich tatsächlich schon ein bisschen sicherer. Immerhin sitzt sie noch auf Lilis Rücken! Langsam gewöhnt sich Anne an den Rhythmus von Lilis Bewegungen und schafft es, sich zumindest ein bisschen zu entspannen. Der Angstknoten in ihrem Bauch wird immer kleiner.
    Nach drei Runden ruft Frau Traber: »Haaalt!«
    Die Ponys werden langsamer und bleiben schließlich stehen. Anne beugt sich vor und klopft Lilis Hals. Ihre Hände zittern noch ein bisschen, aber Anne fühlt sich trotzdem richtig gut. Sie ist drei ganze Runden getrabt und nicht heruntergefallen!
    »Gut gemacht, Lili!«, flüstert sie dem Pony zu. »Das haben wir prima hingekriegt.«
    »Immer ... diese ... Rennerei!«, ruft Tarek außer Atem und wischt sich den Schweiß von der Stirn. »Ich mach das nicht mehr mit!«
    »Musst du auch nicht«, sagt Anne und steigt ab. »Jetzt darfst du nämlich reiten. Und pass mal schön auf, dass du nicht runterfällst!«
    Nach der Reitstunde hat Anne richtig gute Laune. Sie summt leise vor sich hin, während sie Lili zum Stall führt und an einem der Haken festbindet.
    Da stürmt plötzlich Britt auf sie zu und brüllt: »Das hätte ich echt nicht von dir gedacht! Du fiese Verräterin!«
    Anne hat keine Ahnung, was Britt meint. »Was ist denn los?«, fragt sie
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