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Des Drachens grauer Atem

Des Drachens grauer Atem

Titel: Des Drachens grauer Atem
Autoren: Harry Thürk
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allem, was sich inzwischen im Lande verändert hatte, schien es nicht mehr so einfach zu sein wie früher. Chao und seine Leute waren darauf angewiesen, dass die Bevölkerung sie stillschweigend duldete. Deshalb hatten sie es immer vermieden, mit den Bewohnern der Gebirgsdörfer in Konflikt zu geraten. Eine solche Truppe konnte nicht gegen die gesamte Bergbevölkerung operieren, doch das würde unweigerlich dabei herauskommen, wenn sie ein Dorf überfiel. Man würde das sofort in den anderen Dörfern erfahren und die Einstellung zu Chaos Leuten ändern.
    „Bleibt die Möglichkeit, dass sie versuchen, nur dich zu beseitigen", meinte Muchathien, als er sich mit Sinhkat darüber unterhielt, „aber da werden wir aufpassen. Du wirst in Zukunft nicht allein irgendwo sein. Außerdem haben wir eine neue Regierung, und bei diesen Banditen gilt der Grundsatz, sich keinesfalls mit dem anzulegen, der ihnen gefährlich werden kann. Und wenn mit dem Einfluss der Amerikaner auch der von Mister Warren zurückgeht, wie das zu erwarten ist, werden diese Kerle sich nach der Decke strecken. Sie werden daran interessiert sein, mit denen in ein leidliches Verhältnis zu kommen, die jetzt etwas zu sagen haben, denn sie müssen damit rechnen, dass man sonst aus Bangkok eine Kompanie Militär schickt, die sie über die Grenze jagt. Und dort wartet die Ranguner Armee auf sie. Also ist das für uns gar nicht so gefährlich, wir müssen nur diesen Professor sicher in die Hauptstadt bringen." ' Satchanasai kam schließlich auf den Gedanken, Blake zu benachrichtigen. Der Professor war auf seinen Hinweis nach Muong Nan gekommen. Warum sollte Blake nicht helfen, ihn wieder heil nach Bangkok zurückzubringen? Sie berieten lange, und sie sprachen auch mit Wilkers darüber. Satchanasai erklärte sich bereit, nach Fang zu laufen und ein Telegramm an Vanna Blake aufzugeben. Nur, gestand sie Wilkers zögernd, koste ein Telegramm eben Geld, und Geld gäbe es im ganzen Dorf nicht.
    Wilkers verwünschte sich, dass er daran nicht gedacht hatte. Manchmal, so schalt er sich, kommen wir Europäer auf die nahe liegendsten Dinge erst zuletzt. Sinhkat hatte nicht nur ihn, sondern umsichtig auch die Packtaschen des Maultieres geborgen. Wilkers entnahm seiner Brieftasche ein paar Banknoten und gab sie dem Mädchen. Nach Erhalt der Antwort wollten Sinhkat und Muchathien den Professor bis nach Fang bringen. Mit dem Bus würde er von dort nach Chiengmai Weiterreisen. Und von Chiengmai aus, so hofften sie, würde Blake auf irgendeine Weise dafür sorgen, dass er unbeschadet nach Bangkok kam.
    Am Morgen nach diesem Gespräch brach Satchanasai auf. Inzwischen ging das Leben in Muong Nan seinen nun schon gewohnten neuen Gang. Das Rübenfeld wurde bewässert, und danach begannen die Männer, den nächsten Abschnitt der Landepiste umzuackern. Als Satchanasai in Fang das Telegramm an Vanna Blake aufgab, war von der Piste nur noch so viel übrig, dass höchstens ein Hubschrauber hätte landen können.
    Satchanasai schlief in der Karawanserei. Sie konnte sich von dem Geld, das Wilkers ihr gegeben hatte, sogar ein Essen mit Fleisch kaufen. Am nächsten Morgen ging sie wieder zur Poststation. Der Beamte winkte ihr schon zu. „Ein Telegramm für dich, Mädchen! Lang und teuer!" Er händigte ihr das Papier mit dem Text aus. Er sah, dass das Mädchen ein verlegenes Gesicht zog, und erkundigte sich: „Na, was ist? Schlechte Nachricht?" Er ahnte, dass Satchanasai nicht sehr gut lesen konnte, aber er wartete, bis sie es ihm gestand. Da nahm er das Papier und erläuterte ihr, Vanna Blake werde in genau einer Woche mit dem Auto nach Chiengmai kommen und im Hotel Rindcome in der Huey Kaew Road auf den Professor warten. Sobald er eintreffe, werde sie ihn nach Bangkok fahren.
    Satchanasai verlor keine Minute Zeit, um diese Nachricht nach Muong Nan zurückzubringen. Sie machte sich sofort auf den Heimweg, und nachdem sie wieder in Muong Nan war, begann Wilkers, sich auf den Marsch nach Fang vorzubereiten. Er vervollständigte seine Aufzeichnungen, besonders über Warrens letzten Besuch in Muong Nan ließ er Protokolle unterzeichnen. Er war sicher, dass ihm Warren innerhalb Thailands kaum noch etwas anhaben konnte. Um so mehr Gedanken machte er sich darüber, wie er dafür sorgen könnte, dass seine Beobachtungen wirklich dazu führten, dass der Agentur dieser Teil ihres Handwerks gelegt würde. Als er aufbrach, bestanden Sinhkat und Muchathien darauf, ihn zu begleiten. Muchathien trug
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