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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur
Autoren: Enid Blyton
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Abendbrot kümmern. Unterdessen machen wir das Gepäck fertig. Wir müssen versuchen, möglichst viele Sachen in möglichst wenigen Koffern unterzubringen. Was Gustavus mitgebracht hat, kann zum größten Teil hierbleiben. Es sind die lächerlichsten Dinge darun-ter, zum Beispiel Pyjamas aus reiner Seide. Und in jedem Stück befindet sich sein Monogramm.«
    »Im Internat werden die Jungens ihn nicht schlecht aufgezogen haben«, meinte Philipp. »Mit den schwarzen Lok-ken sieht er ja wie ein Mädchen aus. Könnten wir ihm nicht die Haare schneiden lassen, Mutter?«
    »Wir wollen mal sehen. Laßt uns jetzt nicht mehr über ihn sprechen. Ich habe es satt.«
    Sie beeilten sich mit dem Packen, um bis zum Abendbrot fertig zu werden. Koffer und Taschen füllten sich mit Hemden, Pullovern und Wollzeug. Frau Cunningham bestimmte, daß jeder nur die Kleidungsstücke mitnehmen dürfte, die er unbedingt brauchte. Zum zweiten Mal holte sie Jacks dickes Vogelbuch aus einem Koffer heraus, in den er es hineingeschmuggelt hatte. Dabei blickte sie ihn vorwurfsvoll an.
    »Ach, wie merkwürdig, Tante Allie!« sagte er mit unschuldiger Miene. »Ob es sich selber wieder eingepackt hat?«
    »Ich mache die Koffer jetzt zu«, sagte sie entschlossen.
    »Hin und wieder könnten dir ein paar Hiebe nichts schaden, Jack.«
    Das Abendessen verlief äußerst vergnügt. Der fröhliche Lärm drang zu Gustavus hinauf, der mit einem Tablett auf den Knien in seinem Bett saß. Obwohl er sehr müde war, lauschte er doch ein wenig neidisch auf das Lachen der Kinder. Er wußte, daß er keinen günstigen Eindruck auf sie gemacht hatte. Der Vogel war schuld, der »bese« Vogel. Wenn er ihn einmal zu fassen bekam, würde er ihm einen tüchtigen Klaps versetzen.
    Unwillkürlich schlug Gustavus mit der Hand auf die Bettdecke. Das Tablett geriet ins Schwanken, und die Limonade ergoß sich auf das darauf befindliche Deckchen.
    Wie ärgerlich! Hastig begann der Junge, das nasse Tablett mit seiner Serviette abzutrocknen, und bemerkte in seinem Eifer gar nicht, daß sich Kiki durch die halbgeöffnete Tür ins Zimmer schlich. Der Papagei hatte Gustavus am Abendbrottisch vermißt und wollte einmal sehen, was er machte.
    Leise trippelte er unter das Bett, untersuchte die Pan-toffeln und wandte sich dann einem Karton zu, der dort stand. Was mochte darin sein? Eifrig versuchte er, mit dem Schnabel den Deckel abzuheben. So etwas machte er für sein Leben gern.
    Gustavus hörte ein Knacken unter dem Bett. »Wer ist da?« fragte er ängstlich.
    Kiki überlegte, welches Geräusch er machen sollte.
    Sein Programm war reichhaltig. Da war zum Beispiel das Pfeifen einer Lokomotive, die durch einen Tunnel fährt.
    Nein, das lieber nicht. Frau Cunningham würde heraufkommen und schelten. Dann war da der quietschende Rasenmäher, auch ein sehr eindrucksvolles Geräusch, aber im Zimmer nicht sehr beliebt. Außerdem konnte Kiki noch auf verschiedene Arten husten, kurz und trocken oder tief und hohl. Und niesen konnte er ebenfalls sehr natürlich.
    Gustavus erstarrte, als plötzlich ein heftiges Niesen unter dem Bett ertönte. Um Himmels willen! Wer konnte das sein? Lag etwa ein Mann unter dem Bett? Er begann zu zittern und vergoß wieder Limonade.
    Nun ahmte Kiki ein hohles Husten nach, das sehr unheimlich klang. Gustavus sträubten sich die Haare. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Wer hustete unter seinem Bett? Er wagte es nicht, aufzustehen und nachzusehen.
    Der Mann würde ihn vielleicht an den Fußknöcheln festhalten, wenn er die Beine auf den Boden stellte.
    Als Kiki schließlich ein fürchterliches Stöhnen ausstieß, begann Gustavus so stark zu zittern, daß das Tablett beinahe vom Bett geglitten wäre. Er konnte es gerade noch im letzten Augenblick festhalten. Aber ein Teller fiel trotzdem hinunter. Er stieß gegen einen Schuh und rollte dann langsam unter das Bett. Erschrocken hüpfte Kiki zur Seite und beobachtete gespannt, wie er sich um sich selber drehte, bis er schließlich zur Ruhe kam.
    Endlich fand Gustavus seine Sprache wieder. »Hilfe, Hilfe!« schrie er. »Jemand ist unter meinem Bett. Hilfe, Hilfe!«
    Im nächsten Augenblick war Bill oben und erschien in der Zimmertür. »Was ist los?«
    »Unter dem Bett ist ein Mann«, hauchte Gustavus. Bill bückte sich, konnte jedoch niemand sehen. Als Kiki merkte, daß der Spaß vorbei war, hatte er sich schnell in einem Schrank versteckt. Den Kopf auf eine Seite gelegt, lauschte er aufmerksam.
    »Was hast du denn bloß, mein
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