Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
sich ihm zu nähern«, antwortete Jack. »Dann wird sie wohl schleunigst wieder verschwinden. Kommt, wir wollen ins Gewächshaus gehen und den Gärtner besuchen.«
    Es war ein schöner sonniger Tag. Selig durchstöberten die Kinder den ganzen Garten. Es war herrlich, wieder einmal zu Hause zu sein. Sie hatten eine wundervolle Fe-rienreise mit Bill vor sich. Nur der fremde Junge würde stören.
    »Ich gehe zum Gartentor und warte dort auf Bill«, verkündete Lucy nach dem Tee.
    »Wir kommen mit«, rief Philipp sofort. »Ach, wie freue ich mich auf Bill! Nur gut, daß er nicht gerade einen geheimen Auftrag hat!«
    Die Kinder liefen zum Gartentor und blickten gespannt die Straße hinunter. Kiki wußte, daß sie Bill erwarteten.
    Sein Kamm bewegte sich auf und nieder. »Bill, Bill!« rief er unaufhörlich. »Wo ist Bill? Bill, sei still! Bill will Dill.« Er liebte gleichlautende Wörter und konnte sie mit unermüdlicher Ausdauer wiederholen.
    Endlich gab Jack ihm einen Klaps auf den Schnabel.
    »Sei ruhig, Kiki! Sieh mal dort, dort kommt ein Auto.«
    Aber der Wagen hielt nicht vor dem Haus. Kiki machte eine Hupe nach, als er vorüberfuhr. Der Fahrer war erstaunt. Nanu, er konnte doch gar keinen anderen Wagen sehen! Vorsorglich hupte er ebenfalls. Vielleicht befand sich hier in der Nähe eine versteckte Nebenstraße.
    Plötzlich stieß Lucy einen Schrei aus. »Da kommt Bill!«
    Ein großer schwarzer Wagen näherte sich und hielt vor dem Gartentor. Bill guckte lachend aus dem Fenster. Neben ihm saß noch jemand, den die Kinder nicht erkennen konnten. Ob es der fremde Junge war?
    Bill öffnete die Tür und sprang aus dem Wagen. Sofort wurde er von den Kindern umringt. »Bill, Bill! Endlich bist du da! Wie geht es dir, Bill?«
    »Bill sei still!« kreischte Kiki.
    Bill lachte. »Na, du alter Frechdachs? Es scheint höchste Zeit zu sein, daß ich nach Hause komme, um dir ein paar Manieren beizubringen.«
    Kiki flog auf seine Schulter und gackerte wie eine aufgeregte Henne. »Willst du etwa ein Ei in meinen Kragen legen?« rief Bill entsetzt. »Wo ist die Mutter, Dina?«
    »Da kommt sie.« Frau Cunningham kam aus dem Haus gelaufen. Bill wollte ihr entgegengehen, wurde jedoch von einem nicht zu überhörenden Räuspern zurückgehalten, das aus dem Wagen ertönte.
    »Ach, ich vergaß ganz, daß ich einen Besucher mitgebracht habe. Hast du den Kindern schon etwas erzählt, Allie?«
    »Ja. Ist er noch im Wagen? Warum steigt er nicht aus?«
    »Komm heraus«, sagte Bill. Alle blickten erwartungsvoll auf die Wagentür, aus der ein etwa elfjähriger Junge zum Vorschein kam. Die Kinder starrten ihn an. Er sah sehr fremdartig aus. Seine blauschwarzen Haare waren lang und lockig, und er hatte sehr dunkle, fast schwarze Augen mit langen dichten Wimpern.
    Wohlerzogen ging er auf Frau Cunningham zu und verbeugte sich tief. Dann ergriff er ihre ausgestreckte Hand und berührte sie mit den Lippen. Frau Cunningham mußte wider Willen lächeln. Die vier Kinder waren starr vor Staunen.
    »Meinen ergebensten Dank, liebe Dame«, sagte der Junge mit fremdländischer Aussprache.
    »Keine Ursache«, entgegnete Frau Cunningham freundlich. »Hast du schon Tee getrunken?«
    Ohne diese Frage zu beantworten, wandte sich der Knabe an Dina, und bevor sie ihn daran hindern konnte, hatte er einen Kuß auf ihre Hand gedrückt.
    »Laß das!« rief sie zornig und trat hastig einen Schritt zurück. Lucy versteckte ihre Hände schnell hinter dem Rücken. Was fiel dem Jungen bloß ein!
    Bill grinste innerlich über das Entsetzen der beiden Mädchen, bemühte sich jedoch, ernst zu bleiben. »Hör mal, Gus, hier bei uns schüttelt man sich nur die Hände bei der Begrüßung«, sagte er. »Dies ist Gustavus Barmilevo, Allie. Sein Onkel hat mich gebeten, ihn während der Ferien unter meine Fittiche zu nehmen.«
    Nachdem sich Gustavus Barmilevo noch einmal vor Frau Cunningham verbeugt hatte, ohne jedoch einen zweiten Handkuß zu versuchen, stellte Bill ihm die vier Kinder vor. »Dina — Lucy — Jack — Philipp. Ich hoffe, ihr werdet bald gute Freunde.«
    Die beiden Knaben schüttelten Gus die Hand, betrachteten ihn jedoch mit heimlichem Entsetzen. Ach herrje! Sollten sie sich die ganzen Ferien über mit diesem merkwürdigen Gewächs abgeben?
    Gus machte vor jedem eine drollige Verbeugung. »Erfreut«, sagte er. »Was is diß für ein Vogel? Wie heißt er?«
    »Es ist ein Kiki-Vogel«, antwortete Jack ernst und stellte dann vor: »Kiki — Gus. Gus — Kiki.«
    Kiki
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher