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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur
Autoren: Enid Blyton
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albernen Käfig auf!« sagte Jack ärgerlich. »Du hast hier nichts zu befehlen.«
    Gustavus verstand nicht, was Jack gesagt hatte, aber der Ton seiner Stimme gefiel ihm offenbar nicht. Er richtete sich gerade auf. »Disser Vogel is — is bese«, stieß er hervor. »Nicht gutt, bese. Er muß in einen Käfig.«
    »Jack!« rief Frau Cunningham warnend, als sie Jacks wütendes Gesicht sah. »Gustavus muß sich erst an Kiki gewöhnen. Auch wir sind ihm noch fremd. Laß ihn in Ru-he und gib ihm ein wenig Zeit, sich einzuleben. Gustavus, der Vogel ist nicht böse. Er ist gut. Sitz still und sei ruhig.«
    »Wo ist der Käfig?« wiederholte Gustavus eigensinnig.
    »Ein großer, großer Käfig für eine bese Vogel.«
    Jack ging auf ihn zu, sah ihn fest an und sagte drohend: »Ich habe einen großen, großen Käfig, der ist für kleine unartige Jungens. Ich werde ihn herbringen und dich darin einsperren. Dann bist du vor dem ‘besen’ Vogel sicher.«
    Zu Jacks Erstaunen brach Gustavus in Tränen aus. Die Kinder starrten ihn ganz entgeistert an. Wie konnte ein Junge von elf Jahren sich nur so albern benehmen! Sogar Lucy fühlte sich abgestoßen.
    Frau Cunningham lief auf Gustavus zu. »Er ist übermüdet«, sagte sie mitleidig. »Hier ist ihm alles fremd, und er hat noch nie einen Papagei wie Kiki gesehen. Kiki ist ja auch einmalig. Weine nicht, Gustavus. Jack machte nur Spaß.«
    »O nein!« entgegnete Jack. »Kikis alter Käfig ist sehr ge-räumig und ...«
    Kurz entschlossen führte Frau Cunningham den wei-nenden Jungen aus dem Zimmer. Die Kinder blickten sich achselzuckend an.
    »Damit sollen wir uns nun in den Ferien herumplagen«, sagte Jack. »Na, ich werde ihm schon beibringen, wer hier was zu sagen hat.«
    »Ich auch«, rief Dina wütend. »Was bildet er sich eigentlich ein! Kiki in einen Käfig sperren zu wollen! Ich wünschte, du hättest deinen alten Käfig hergebracht, Jack.«
    »Dann hätte er nur mehr geheult«, sagte Lucy. »Armer Gussel!«
    »Gussel!« rief Kiki. »Dussel! Dussel — Gussel!«
    Die Kinder lachten. »Kiki hat es mal wieder getroffen«, sagte Philipp. »Ein richtiger Dussel ist das. Wir werden bald genug von ihm haben, glaube ich.«
    »Dussel — Gussel!« kreischte Kiki, ausgelassen um-hertanzend. »Wisch dir die Füße ab, Dussel — Gussel!«
    »Wisch dir die Augen aus, meinst du wohl«, sagte Philipp. »So eine Heulsuse! Bei der nächsten Gelegenheit werde ich ihm ein Küchenhandtuch zum Trocknen der Tränen anbieten.«
    Frau Cunningham, die gerade ins Zimmer zurückkam, hörte diese letzten Worte. »Ihr solltet ein wenig Nachsicht mit dem Jungen haben«, sagte sie. »Ich gebe zu, daß er sich recht albern benommen hat. Aber es muß schrecklich für ihn sein, plötzlich unter lauter fremde Menschen zu geraten, zumal er die englische Sprache nur mangel-haft beherrscht. Das dürft ihr nicht vergessen.«
    »Du hast recht, Mutter«, gab Philipp zu. »Ich verstehe bloß nicht, wie Bill uns diesen Dussel aufhalsen konnte.
    So etwas hätte ich ihm niemals zugetraut.«
    »Ich werde es dir erklären«, sagte seine Mutter. »Bill mußte sich aus einem bestimmten Grund bereiterklären, den Jungen eine Zeitlang zu betreuen. Da er ahnte, daß ihr ihn nicht mögen würdet, hatte er ursprünglich die Absicht, allein mit ihm zu verreisen. Aber ich wollte in den Ferien gern mit Bill zusammen sein, und so beschlossen wir, Gustavus mitzunehmen. Entweder wir fahren mit Bill und Gustavus oder ohne beide.«
    »Ach so.« Philipp dachte einen Augenblick nach. »Nun, dann will ich mich schon lieber mit Gussel abfinden. Ohne Bill machen nur die Ferien keinen Spaß.«
    »Na siehst du! Seid also ein wenig vernünftig, Kinder.
    Bill bringt es fertig, mit Gussel abzureisen, wenn ihr euch nicht mit ihm vertragt. Ihr könnt den Jungen auch auf andere Art dazu bringen, sich euch zu fügen. Das würde ihm gar nichts schaden. Er scheint sehr verwöhnt zu sein.«
    »Wir werden ihm schon seinen Standpunkt klarma-chen«, meinte Jack. »Wo ist er denn eigentlich geblieben?«
    »Ich habe ihn ins Bett gesteckt«, antwortete Frau Cunningham. »Dort ist er augenblicklich am besten aufgeho-ben. Wir haben heute abend keine Zeit für Zank und Streit, Tränen und Klagen.«
    »Stimmt!« Jack nickte. »Wir wollen jetzt weiterpacken.
    Oder brauchst du vielleicht Hilfe beim Zubereiten des Abendbrots, Tante Allie?«
    »Soll das etwa heißen, daß ihr schon wieder Hunger habt?« fragte seine Tante. »Na gut, die Mädels können sich um das
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