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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur
Autoren: Enid Blyton
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mir, ich darf Taschengeld haben«, wiederholte Gus eigensinnig. »Mein Onkel hat mir das Geld gegeben. Es gehört mir.«
    »Deine Verwandten müssen mächtig reich sein«, sagte Jack. »Nicht einmal Bill wandert mit so vielen Pfundnoten in der Tasche umher. Ist Gus ein Millionär, Bill?«
    »Seine Familie ist recht wohlhabend.« Bill trat auf den Gashebel, und der Wagen fuhr weiter. »Ich werde das Geld lieber für dich aufbewahren, Gus. Sonst beraubt man dich womöglich noch.«
    »Er wird gleich wieder weinen«, rief Dina. »Philipp, wo ist das Handtuch?«
    »Ich werde nicht weinen«, sagte Gus würdevoll. »Mir wird übel. Immer wird mir im Auto übel. Gestern auch.
    Würden Sie bitte anhalten, Herr Cunningham?«
    »Auch das noch!« Bill bremste scharf, und der Wagen hielt. »Schnell, steig aus! Gib ihm einen Schubs, Dina.
    Ach, warum ließ ich ihn auch das Eis essen! Er erzählte mir schon gestern, daß er Autofahren nicht verträgt.«
    Frau Cunningham stieg aus und bemühte sich um Gussel, der ganz grün im Gesicht war. »Das hat uns gerade noch gefehlt!« rief Dina. »Jetzt muß er sich auch noch übergeben.«
    »Dafür kann er doch nichts«, sagte Lucy mitleidig. »Ach, es ist ja schon vorbei. Ist dir nun wieder besser, Gus?«
    »Ja, es ist alles gut.« Gussel kletterte in den Wagen zu-rück.
    »Nimm vorsichtshalber das Tuch«, meinte Philipp und schob ihm das Handtuch zu.
    »Alles fertig?« fragte Bill. »Weiter geht's. Wir werden um ein Uhr Mittag essen. Dann sind wir gegen fünf in Grimbartshausen. Gussel, melde dich bitte, wenn dir wieder übel wird.«
    »Es ist vorbei«, sagte Gussel. »Ich habe meine Eiswaffel verloren. Halten Sie bitte an, damit ich eine neue kaufen kann.«
    »Nein«, erwiderte Bill fest. »Solange wir unterwegs sind, bekommst du kein Eis mehr. Wollt ihr nicht ein wenig schlafen, Kinder? Es wäre so schön, mal ein Weilchen Ruhe zu haben — wenigstens bis zur Mittagspause.«

Die Steinhütte
    Grimbartshausen war ein schmuckes, ein wenig ver-schlafenes Dorf. Hühner und Enten wurden von dem durchbrausenden Auto aufgescheucht und stoben mit großem Geschrei in alle Richtungen auseinander.
    Bill hielt vor dem kleinen Postamt an. »Ich will nur rasch ein Telegramm aufgeben. Dann fahren wir zum Eulenhof und erkundigen uns dort nach dem Weg zur Steinhütte.
    Dabei können wir gleich Milch bestellen und etwas zu essen mitnehmen.«
    Er verschwand in dem Postgebäude und kam nach einigen Minuten wieder heraus. Die Kinder wußten, daß er seiner Dienststelle immer Nachricht geben mußte, wo er sich befand. Es konnte ja sein, daß sich plötzlich etwas ereignete, was seine Anwesenheit notwendig machte. Er mußte jederzeit erreichbar sein.
    Bis zum Eulenhof war es nicht mehr weit. Frau Ellis, die Bäuerin, stand vor der Türe, als sie ankamen. »Kommen Sie bitte ins Haus«, sagte sie freundlich. »Ich erwarte Sie bereits seit einer halben Stunde und habe eine Erfri-schung bereitgestellt. Eine Tasse Tee wird Ihnen guttun.«
    »Vielen Dank, das ist sehr liebenswürdig.« Frau Cunningham ging mit ihr hinein. »Oh, was für eine üppige Ta-fel!«
    Die Blicke der Reisenden wurden von einem mit lecke-ren Speisen beladenen Tisch angezogen. Neben einem saftigen rosa Schinken prangte eine Fleischpastete, die in grüne Petersilie eingebettet war. Glasschüsseln mit gold-gelber Butter, ein blauer Krug mit fetter Sahne, Honig, Erdbeermarmelade, frische Brötchen, hart gekochte Eier und ein großer Obstkuchen — alles sah so appetitlich aus, daß den Kindern das Wasser im Munde zusammen-lief. Außerdem gab es Tee, Kakao und Milch zu trinken.
    »Wenn ich erwachsen bin, lebe ich auf dem Lande.«
    Jack ließ seine Augen zufrieden über den großen runden Tisch schweifen. »Nur auf dem Lande gibt es so gut zu essen. Ist das nicht pfundig?«
    Jetzt war Gussel froh, daß Frau Cunningham ihm mittags nur sehr wenig zu essen gegeben hatte. Sein Appetit war ungeheuer. Hier wollte er sich schadlos halten.
    »Was möchtest du denn haben?« fragte Frau Ellis freundlich, als sie seine hungrigen Augen bemerkte.
    »Ich möchte Fleisch vom Schwein«, antwortete Gussel.
    »Und dann Pastetenfleisch und dazu Sahne.«
    »Der Junge ist wohl Ausländer?« fragte Frau Ellis lächelnd. »Fleisch vom Schwein! Er meint wahrscheinlich Schinken. Und dann Sahne dazu? Das wird ihm nicht bekommen.«
    »Schneiden Sie ihm eine Scheibe Schinken ab«, bat Frau Cunningham. »Natürlich kann er dann nicht auch noch Pastete bekommen und Sahne erst
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