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Der Zirkus der Abenteur

Der Zirkus der Abenteur

Titel: Der Zirkus der Abenteur
Autoren: Enid Blyton
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sagte Philipp eifrig. »Das sind ganz erstaunliche Geschöpfe.
    Besonders die großen mit den langen haarigen Beinen ...«
    Dina schauderte. »Sei bloß still!« bat sie flehentlich. »Ich weiß nicht, wie das kommt, aber wenn jemand von Spinnen spricht, spüre ich schon, wie mir eine über den Rük-ken krabbelt.«
    »O Himmel, hoffentlich ist meine Spinne nicht ent-wischt!« Philipp tat so, als durchsuchte er ängstlich seine Taschen. Gussel beobachtete ihn entsetzt. Er hatte ebenfalls Angst vor Spinnen.
    Dina quiekte auf. »Sei nicht gemein, Philipp! Hast du wirklich eine Spinne bei dir?«
    »Philipp!« rief die Mutter warnend. »Denk daran, was Bill vorhin gesagt hat. Willst du aus dem Wagen gesetzt werden und zu Fuß gehen?«
    »Nein, nein, ich habe keine Spinne bei mir«, sagte Philipp einlenkend. »Du kannst ganz ruhig sein. Gus, sitzt du dort unten nicht unbequem? Ich vergesse immer, daß du da bist. Hoffentlich habe ich nicht versehentlich meine Füße an dir abgewischt.«
    »Wie kannst du so spreken!« entgegnete Gussel entrüstet. »Ich dulde es nicht, daß man sich die Füße an mir abwischt.«
    »Laßt uns etwas spielen«, schlug Jack ablenkend vor.
    »Wir wollen schwarze Hunde, weiße Katzen, gescheckte Pferde, rote Fahrräder und Eiswagen zählen. Wer als letzter die Zahl hundert erreicht hat, muß für alle Eiswaffeln kaufen.«
    Dieser Vorschlag gefiel Gussel ungemein. Er krabbelte in die Höhe und setzte sich neben Dina. Frau Cunningham und ihr Mann atmeten erleichtert auf. Jetzt würde eine Weile Ruhe herrschen. Alle würden sich eifrig um-schauen und zählen.
    Gus beteiligte sich zwar begeistert an dem Spiel, machte jedoch alles falsch. Er sah weder schwarze Hunde noch weiße Katzen und zählte alle Pferde, an denen sie vorüberkamen, obwohl doch nur die gescheckten galten. Als die Kinder ihm sagten, daß er die braunen, schwarzen und weißen Pferde nicht mitzählen dürfte, machte er ein betrübtes Gesicht.
    »Er wird gleich weinen«, rief Philipp. »Warte, Gus, warte!
    Hier ist mein Taschentuch.« Er zog ein Handtuch hervor, das er noch kurz vor der Abreise aus der Küche entwen-det hatte, und drückte es Gus in die Hand.
    Dieser betrachtete es einen Augenblick voller Erstaunen und fing dann plötzlich laut zu lachen an. »Hahahah!
    Das ist doch kein Taschentuch. Ich werde nicht in dieses Handtuch weinen. Ich werde lachen. Hahaha!«
    »Bravo, Gussel!« rief Jack und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. »Lach dir den Ärger von der Seele. Das gefällt mir.«
    Die Kinder hatten nicht erwartet, daß Gus über einen Witz lachen würde, der gegen ihn gerichtet war. Vielleicht war er gar nicht so übel, wie sie dachten. Er spielte das Zählspiel jetzt zwar nicht mehr mit, bereitete ihnen aber am Schluß desselben wieder eine Überraschung.
    Lucy hatte die Zahl hundert als letzte erreicht. Sogleich zog sie ihr Geldtäschchen hervor und entnahm ihm etwas Kleingeld. Sie hatte ja verloren und mußte nach der Ver-abredung für die ganze Gesellschaft Eiswaffeln kaufen.
    »Halte bitte beim nächsten Eiswagen, Bill!« bat sie.
    Gleich darauf hielt das Auto. Aber ehe Lucy aussteigen konnte, riß Gus hinten die Tür auf und lief zum Eiswagen.
    »Siebenmal bitte!«
    »Warte, Gus, ich habe verloren, nicht du!« rief Lucy unzufrieden. Aber plötzlich schwieg sie betroffen. Gus hatte eine Brieftasche hervorgezogen, in der sich ein Packen Pfundnoten befand. Mit größter Ruhe nahm er die oberste davon und reichte sie dem Eisverkäufer, der ebenso überrascht wie die anderen war.
    »Hast du das große Los gewonnen, kleiner Mann?« fragte er. »Oder ist dein Pa ein Millionär?«
    Gus verstand ihn nicht. Er steckte das Wechselgeld in seine Hosentasche, brachte die Eiswaffeln zum Auto und verteilte sie strahlend.
    »Danke, Gus«, sagte Bill freundlich. »Aber hör mal, mein Junge, du kannst doch unmöglich so viel Geld mit dir her-umschleppen.«
    »Doch kann ich«, entgegnete Gus. »Das ganze Seme-ster über hatte ich es in meiner Tasche. Es ist mein Taschengeld. Man sagte mir, ich darf Taschengeld haben.«
    »Ja, natürlich. Aber hundert Pfund sind schließlich kein Taschengeld. Du bewahrst sie zwar in deiner Tasche auf — ja, ja —, aber wirkliches Taschengeld ist doch — Könnt ihr ihm das nicht erklären, Jungens?«
    Es war unmöglich, Gus klarzumachen, daß seine Pfundnoten kein Taschengeld waren, nur weil er sie in der Tasche trug. »Du hättest sie im Internat abgeben sollen«, sagte Philipp.
    »Man sagte
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