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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker
Autoren: Chris Carter
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Collins. Zwei Serienkiller an einem Abend? Ich wette, das ist ein neuer Rekord. Und hast du gehört, dass sie endlich James Reed gefunden haben?«
    Hunter nickte.
    Â»Wir hatten recht, er hat Los Angeles County nie verlassen. Seine Freundin wohnt in Ranchos Palos Verdes. Wir konnten seinen Wagen nicht finden, weil er die ganze Zeit in ihrer Garage stand. Wie geht es Mollie?«
    Â»Den Umständen entsprechend ganz gut. Die letzten zwei Tage stand sie unter Beruhigungsmitteln.«
    Â»Was wird jetzt aus ihr?«
    Hunter schüttelte den Kopf. »Das muss sie selbst entscheiden. Ab heute ist sie achtzehn, also offiziell volljährig. Aber ich habe schon mit einer Bekannten gesprochen, sie ist Therapeutin, eine der besten in Los Angeles. Sie hat sich bereit erklärt, Mollie umsonst zu behandeln, solange es nötig ist. Mollie hat so viel durchgemacht, und sie wird noch lange Hilfe brauchen. Ich werde alles versuchen, um für sie da zu sein.«
    Â»Das weiß ich.« Garcia lächelte. »Ich auch.«
    Â»Ich gehe später noch bei ihr im Krankenhaus vorbei, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren und ihr frohe Weihnachten zu wünschen.«
    Â»Super, dann gebe ich dir einen Teller Weihnachtsspezialitäten für sie mit. An Weihnachten Krankenhausfraß essen zu müssen ist bestimmt ziemlich deprimierend. Außerdem, wenn Anna und meine Mom zusammen in der Küche stehen, kommt genug Essen für eine ganze Armee dabei raus.«
    Â»Das sehe ich.« Mit einem Nicken deutete Hunter auf den Esstisch, auf dem sich bunte Schüsseln und Servierplatten drängten.
    Â»Und es gibt noch mehr.« Anna kam aus der Küche. Sie trug eine blauweiße Schürze mit der Aufschrift »Küss den Koch« auf der Brust.
    Â»Das lasse ich mir nicht zweimal sagen«, meinte Hunter lächelnd und gab ihr einen Kuss auf beide Wangen. Dann wurde er Garcias Mutter Janet vorgestellt, einer großen, würdevollen Frau mit perfekt geschnittenen kurzen blonden Haaren, funkelnden blauen Augen und der sanftesten Stimme, die Hunter je gehört hatte.
    Während des Mittagessens unterhielt sie Hunter mit Anekdoten des jungen Garcia in Brasilien.
    Â»Du warst früher ein guter Fußballer?«, fragte Hunter später, als er zusammen mit Garcia den Abwasch erledigte.
    Â»Das bin ich immer noch«, gab Garcia zurück und warf sich in die Brust.
    Â»Das lasse ich jetzt mal so stehen.«
    Einige Sekunden des Schweigens verstrichen.
    Â»Ich wollte dich noch was fragen, Robert.«
    Â»Schieß los.«
    Â»Ich war mit Handschellen an den Stuhl gefesselt, als ich zu mir gekommen bin. Dich hat Tyler doch bestimmt auch gefesselt, oder?«
    Â»Natürlich.«
    Â»Wie um alles in der Welt bist du die Handschellen denn losgeworden?«
    Hunter grinste. »Durch einen kleinen Trick, den ich vor langer Zeit gelernt habe.«
    Â»Du möchtest ihn mir nicht zufällig verraten?«
    Â»Ich habe immer einen zweiten Satz Schlüssel dabei.«
    Â»Was?«
    Â»Einen Schlüssel habe ich da, wo jeder ihn vermuten würde – zusammen mit meinen Handschellen in meinem Holster. So konnte ich Tyler wie befohlen den Schlüssel zuwerfen. Aber jetzt kommt mein Zaubertrick.« Hunter öffnete seinen Gürtel.
    Â»Wenn Anna oder meine Mutter jetzt reinkommen, sieht das aber nicht gut aus.«
    Â»Keine Angst.« Hunter zeigte Garcia die verborgene Tasche hinten an seinem Gürtel. In ihr steckte ein kleiner Handschellenschlüssel. »Vor langer Zeit bin ich mal in so eine Situation geraten, und danach hab ich geschworen, dass mir das kein zweites Mal passiert. Wenn man überwältigt und mit den eigenen Handschellen gefesselt wird, dann hat man in neunzig Prozent der Fälle die Hände hinter dem Rücken.«
    Â»Ganz schön schlau.« Garcia lachte. »Den Trick nehme ich definitiv in mein Repertoire auf.«
    143
    M ollie stand am Fenster und sah schweigend dem Nieselregen zu, als Hunter den Kopf zur Tür hereinsteckte.
    Â»Darf ich reinkommen?«
    Sie drehte sich um und zwang sich zu einem dünnen Lächeln. »Wie lautet das Passwort?«
    Hunter dachte einen Moment nach. »Warte mal. Entweder … Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag« – seine rechte Hand tauchte hinter seinem Rücken auf und balancierte eine Geburtagstorte – »oder … Frohe Weihnachten!« Er stieß mit dem Ellbogen die Tür auf. Unter
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