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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker
Autoren: Chris Carter
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Erst jetzt sah Hunter Mollie. In der Hand hielt sie Hunters Waffe, die Woods zur Seite getreten hatte. Er sah, wie sie Anstalten machte, erneut abzudrücken.
    Â»Mollie, nein«, sagte Hunter und taumelte mit ausgestreckten Armen vorwärts. »Tu das nicht.«
    Sie zitterte am ganzen Körper. Ihr Gesicht war tränenüberströmt. »Er hat Su…susan umgebracht. Er wollte Sie erschießen.«
    Â»Ich weiß, Mollie. Aber diesmal ist es wirklich vorbei. Überlass den Rest mir.«
    John Woods stieß ein animalisches Heulen aus, bevor sich ein Schwall Erbrochenes über den Boden ergoss. Die Schmerzen der zerschmetterten Knochen und gerissenen Bänder und der Blutverlust waren zu viel für ihn.
    Â»Er hat mich so oft vergewaltigt.« Es lag keine Wut in Mollies Stimme, nur unsägliche Traurigkeit. Dann glitt ihr Blick zurück zu Hunter. »Ich hab solche Angst.«
    Â»Ich weiß, Liebes.« Hunter sah sie sanft an. »Aber du musst jetzt keine Angst mehr haben. Es ist vorbei, endgültig, das verspreche ich dir. Er wird nie wieder jemandem weh tun.«
    Plötzlich hörten sie Schritte im Hausflur.
    Â»Runter mit der Waffe! Sofort fallen lassen!«, brüllten zwei Officer des LAPD, die Pistolen auf Mollie gerichtet.
    Â»Warten Sie.« Hunter drehte sich um, trat vor Mollie und stellte sich ihnen mit erhobenen Händen entgegen. »Ich bin Detective Robert Hunter vom Morddezernat I.« Er zeigte auf die Marke an seinem Gürtel. »Die Situation ist unter Kontrolle. Nehmen Sie die Waffen runter.«
    Die Officer tauschten einen zweifelnden Blick. »Für mich sieht es nicht so aus, als ob hier irgendwas unter Kontrolle wäre«, erwiderte einer der beiden.
    Â»Das ist es aber.«
    Die Officer runzelten die Stirn.
    Â»Kümmern Sie sich lieber um ihn «, sagte Hunter und deutete auf Woods. »Er ist der Slasher, nach dem seit längerem gefahndet wird.«
    Â»Was?«
    Â»Ich wette, Sie werden ein Messer bei ihm finden, an dem Blutspuren sämtlicher Opfer sind.« Hunter senkte traurig den Kopf. »Leider ist im Wohnzimmer eine weitere Tote.«
    Nach kurzem Zaudern schwenkten die Polizisten die Waffen herum und zielten nun auf Woods.
    Hunter drehte sich wieder zu Mollie um. Er hörte noch mit halbem Ohr, wie einer der Officer die überraschende Neuigkeit an die Zentrale durchgab und einen Krankenwagen anforderte.
    Â»Komm, Mollie«, flüsterte er, trat einen Schritt auf sie zu, hob ein Handtuch vom Boden auf und reichte es ihr.
    Der gespannte Moment zwischen ihnen schien eine Ewigkeit zu dauern.
    Dann, endlich, sicherte sie die Waffe und legte sie in seine ausgestreckte Hand. »Sie sind der Einzige, der mir geglaubt hat. Sie sind der Einzige, dem ich vertraue.«
    Mit Tränen in den Augen fiel sie in seine Arme.
    142
    Weihnachten
    G arcia öffnete die Tür. Er trug den hässlichsten Pullover, den Hunter je gesehen hatte – ein flauschiges Monstrum in Lila, Rot, Pink und Grasgrün, das mindestens zwei Nummern zu groß war. Seine Nase war bandagiert, als hätte er eine Schönheits-OP hinter sich, und unter seinen Augen blühten dunkle Flecken.
    Â»Woah!« Hunter wich entsetzt zurück und zeigte auf Garcias Pullover. »Beißt der?«
    Â»Ich weiß, ich weiß.« Garcia schnitt eine Grimasse. »Den hat meine Mutter für mich gestrickt. Ich muss ihn tragen, sonst ist sie beleidigt.«
    Â»Sie will dich bestrafen, das ist es.«
    Â»Ja, mag sein. Komm rein«, sagte Garcia und ließ ihn eintreten. Der Weihnachtsbaum in der hinteren Ecke des Wohnzimmers war mit bunten Lichtern und Anhängern geschmückt. Traditionelle Weihnachtslieder von der Schallplatte und ein Potpourri köstlicher Düfte verbreiteten eine warme, familiäre Atmosphäre.
    Â»Wie geht’s dem Arm?«, erkundigte sich Garcia.
    Â»Tut noch weh, aber man kann es aushalten. Ich werde bloß ein paar Monate lang nicht ins Fitnessstudio gehen können.«
    Â»Das macht dir am meisten Sorgen, ja?«
    Hunter zuckte die Achseln. »Und die Nase?«
    Â»Gebrochen. Ich werde bloß ein paar Monate lang niemandem mehr einen Kopfstoß verpassen können. Übrigens habe ich gehört, du hattest einen Anruf vom Bürgermeister. Und es ging nicht um seine Frau.«
    Erneutes Schulterzucken.
    Â»Du bist Everybody’s Darling, Robert. Alle lieben dich, einschließlich Captain Blake und Chief
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