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Der Tod kommt wie gerufen

Der Tod kommt wie gerufen

Titel: Der Tod kommt wie gerufen
Autoren: Kathy Reichs
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eine Zeitspanne zwischen zwölf und vierzehn Jahren eingegrenzt. Verheilte Frakturen der vierten und fünften Mittelfußknochen der linken Extremität deuteten die Möglichkeit einer Identifikation anhand von antemortalen Krankenhausberichten und Röntgenaufnahmen an, soweit diese gefunden werden konnten.
    4. Larabee anrufen
    Als ich heute auf den Campus kam, hatte ich eine Zwei-Wort-Nachricht vom MCME auf meinem Anrufbeantworter gefunden: Bitte zurückrufen. Ich hatte eben gewählt, als Petrella kam, um mich in die Sitzungshölle zu schleifen.
    Als ich das letzte Mal mit Larabee gesprochen hatte, lag ihm noch keine vermisste Person vor, die zum Profil des Opfers vom Catawba River passte. Vielleicht hatte er jetzt eine. Ich hoffte es, der Familie zuliebe. Und des Jungen.
    Ich dachte an das Gespräch, das Larabee mit den Eltern würde führen müssen. Ich hatte sie auch schon geführt, hatte diese lebenszerstörenden Nachrichten überbracht. Das ist das Schlimmste an meinem Job. Es gibt keine einfache Art, einer Mutter und einem Vater mitzuteilen, dass ihr Kind tot ist. Dass seine Beine gefunden wurden, der Kopf aber fehlt.
    5. Empfehlungsschreiben für Sorenstein
    Rudy Sorenstein war ein Diplomand, der sich Hoffnungen machte, sein Studium in Harvard oder Berkeley fortzusetzen. Kein Brief von mir würde das bewirken können. Aber Rudy gab sich große Mühe. Arbeitete gut mit anderen zusammen. Ich würde seinen mittelmäßigen Notendurchschnitt im bestmöglichen Licht erscheinen lassen.
    6. Einkaufen mit Katy
    Kathleen Brennan Petersons ist meine Tochter, die seit diesem
Herbst in Charlotte lebt und als Rechercheurin im Büro des Pflichtverteidigers arbeitet. Nachdem sie die letzten sechs Jahre als Studentin an der Universität von Virginia verbracht hatte, brauchte Katy jetzt dringend irgendetwas in ihrer Garderobe, das nicht aus Jeansstoff bestand. Und Geld, um es zu kaufen. Ich hatte angeboten, ihr als Modeberaterin zu dienen. Und jetzt kommt die Ironie. Pete, mein von mir getrennter Ehemann, fungierte als Mittelbeschaffer.
    7. Katzenstreu für Birdie
    Birdie ist mein Kater. Er ist ziemlich pingelig, was seine Toilette angeht, und drückt sein Missfallen auf eine Art aus, die ich zu vermeiden versuche. Leider ist Birdies bevorzugte Streumarke nur bei Tierärzten erhältlich.
    8. Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt
    Die Benachrichtigung hatte ich gestern in der Post. Klar. Das würde ich aber so was von sofort erledigen.
    9. Reinigung
    10. Autoinspektion
    11. Duschtürgriff
    Ich hörte, nein, spürte eher ein merkwürdiges Geräusch im Zimmer. Stille. Als ich den Kopf hob, sah ich, dass alle Augen auf mich gerichtet waren.
    »Entschuldigung.« Ich schob so beiläufig wie möglich eine Hand über meinen Notizblock.
    »Was bevorzugen Sie, Dr. Brennan?«
    »Können Sie es bitte wiederholen?«
    Doe las vor, was, wie ich annahm, drei heftigst debattierte Namen waren.
    »Ausschuss zu professioneller Verantwortung und professionellem Verhalten. Ausschuss zur Evaluierung ethischer Verfahrensweisen. Ausschuss zu ethischen Standards und Praktiken.«
    »Letzterer impliziert die Aufbürdung von Regeln durch ein externes Gremium oder eine externe Regulierungskommission.« Petrella gab sich bockig.

    Bickham warf ihren Stift auf den Tisch. »Nein. Das tut er nicht. Das ist ganz einfach –«
    »Die Fakultät setzt einen Ethikausschuss ein, oder?«
    »Es ist wesentlich, dass der Name dieser Kommission ein präzises Abbild der philosophischen Grundlagen –«
    »Ja.« Does Antwort auf meine Frage schnitt Petrella das Wort ab.
    »Warum nennen wir ihn nicht Ethikausschuss?«
    Zehn Augenpaare starrten in meine Richtung. Einige schauten verwirrt. Andere überrascht. Einige beleidigt.
    Petrella sackte auf seinem Stuhl zusammen.
    Bickham hüstelte.
    Roberts senkte den Blick.
    Doe räusperte sich. Bevor er etwas sagen konnte, unterbrach ein leises Klopfen die Stille.
    »Ja?« Doe.
    Die Tür ging auf, im Spalt erschien ein Gesicht. Rund. Sommersprossig. Besorgt. Zweiundzwanzig neugierige Augen drehten sich ihm zu.
    »Entschuldigung, dass ich störe.« Naomi Gilder war die neueste der Fakultätssekretärinnen. Und die schüchternste. »Ich würde es natürlich nie tun, außer …«
    Naomis Blick wanderte zu mir.
    »Dr. Larabee meinte, er müsse dringend mit Dr. Brennan sprechen. «
    Am liebsten hätte ich die Faust hochgerissen. Ja! Stattdessen hob ich entschuldigend Augenbrauen und Hände. Die Pflicht ruft. Was kann man da machen?
    Ich
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