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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel
Autoren: Matthew Reilly
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Rückseite des Tempels und zwei starke Krieger hoben den runden Stein aus dem Pfad, sodass der Opferschacht geöffnet wurde.
    Als Erstes wurden die Leichen in das Loch geworfen – Van Lewen, dann Marty, Lauren, Copeland und die Leute von der Navy.
    Als Letzten brachten die Indios Frank Nash zum Opferschacht. Er hatte gesehen, was mit den anderen Körpern geschehen war, und bekam große Augen, als ihm aufging, was man mit ihm vorhatte.
    Er schrie durch seinen Knebel, als die Opferpriester ihm die Füße zusammenbanden, und wand sich wie wahnsinnig, während ihn die beiden Indiokrieger zum Schacht brachten.
    Sie steckten ihn mit den Füßen voran hinein. Beim allerletzten Blick auf den Himmel traten Frank Nash vor Entsetzen die Augen aus den Höhlen.
    Dann ließen ihn die beiden Krieger in den Schacht fallen.
    Nash schrie auf dem ganzen Weg nach unten.
    Der kreisrunde Stein wurde an seinen Platz zurückgeschoben und die Eingeborenen verließen die Kuppe des Felsenturms zum letzten Mal, um nie mehr zurückzukehren. Sobald sie wieder im Dorf angekommen waren, trafen sie ihre Vorbereitungen für eine lange Reise, die sie zu einem Ort tief im Regenwald führen würde, wo man sie niemals fände.

    ***

    Die Goose schwebte über die Anden hinweg Richtung Lima, Richtung Heimat.
    Doogie saß vorn im Cockpit. Er hatte am ganzen Körper Verbände, lebte jedoch. Race, Renée, Gaby und Uli befanden sich hinten.
    Nach etwa einer Stunde Flug ging Gaby Lopez nach vorn zu Doogie ins Cockpit.
    »Hallo«, sagte sie.
    »Hallo«, erwiderte Doogie, als er sah, wer es war. Nervös schluckte er. Er hielt Gaby noch immer für sehr hübsch und ganz bestimmt eine Nummer zu groß für ihn. Sie hatte großartige Arbeit mit seinen Verbänden geleistet, ihn mit sanften Händen behandelt. Dabei hatte er sie die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen.
    »Vielen Dank, dass Sie mir im Graben bei den Kaimanen geholfen haben«, sagte sie.
    »Oh«, meinte er errötend. »Das war nichts.«
    »Trotzdem vielen Dank.«
    »Keine Ursache.«
    Es folgte ein verlegenes Schweigen.
    »Hören Sie, ich habe gedacht«, meinte Gaby verlegen, »wenn Sie … na ja … daheim niemand erwartet … vielleicht würden Sie ja gern zu mir kommen und ich koche was für Sie?«
    Beinahe hätte Doogies Herzschlag ausgesetzt. Er lächelte breit und strahlend.
    »Das wäre großartig«, sagte er.
    Drei Meter hinter ihm, im Passagierabteil des Flugzeugs, hatte Renée sich an Race’ Schulter gekuschelt. Sie schlief fest.
    Race dagegen sprach über Earl Bittikers Handy mit John-Paul Demonaco – ein Hoch auf die Wahlwiederholung! Er brachte Demonaco im Eilverfahren auf den neuesten Stand der Dinge, berichtete ihm alles, was in Vilcafor vorgefallen war. Angefangen beim BKA über die Nazis, die Navy und die Army bis hin zu den Texanern.
    »Warten Sie mal einen Moment« , sagte Demonaco. »Haben Sie eigentlich irgendwelche militärischen Erfahrungen?«
    »Nein, keine«, erwiderte Race.
    »Du meine Güte! Was sind Sie? Eine Art anonymer Held?«
    »So was in der Art.«
    Sie wechselten noch einige Worte und dann nannte Demonaco Race die Telefonnummer und Anschrift der amerikanischen Botschaft in Lima sowie den Namen der dortigen Verbindungsleute zum FBI. Das FBI, sagte er, werde sich um die Rückreise in die Staaten kümmern.
    Nachdem er aufgelegt hatte, starrte Race lange aus dem Fenster auf die Berge, die unter ihm dahinzogen. Seine in Mitleidenschaft gezogene Yankee-Kappe hatte er gegen das Glas gepresst und mit der rechten Hand befingerte er den Smaragdanhänger an seinem Hals.
    Nach einer Weile blinzelte er und zog etwas aus der Tasche.
    Es war das dünne, ledergebundene Notizbuch, das Marquez ihm an jenem Morgen während des Festmahls überreicht hatte.
    Race blätterte es durch. Es war nicht sehr dick. Eigentlich bestand es bloß aus einigen wenigen handbeschriebenen Seiten.
    Die Handschrift war ihm vertraut.
    Race schlug die erste Seite auf und machte sich an die Lektüre.

Fünfte Lektüre

    An den ehrenwerten Abenteurer, der dieses Notizbuch findet.
    Ich schreibe dir beim Schein einer Fackel am Fuß der prächtigen Gebirge, die Neu-Hispanien überragen.
    Meiner laienhaften Rechnung zufolge müssten wir uns jetzt ungefähr im Jahr des Herrn 1560 befinden. Beinahe 25 Jahre ist es her, seitdem ich das erste Mal einen Fuß auf dieses fremde Gestade setzte.
    Vielen, die dieses Werk lesen, wird es vielleicht nichts sagen, denn ich schreibe es als Vorwegnahme einer weiteren,
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