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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald
Autoren: Kevin J. Anderson
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dass die Droger imstande sind, ganze Monde zu zerstören, und jetzt schicken sie sich offenbar an, eine Sonne zu vernichten. Sie bekämen es wohl kaum mit der Angst zu tun, wenn unser Kreuzer sie angreifen würde.«
    »Entschuldigung, Captain«, sagte Ensign Mae und wirkte verlegen.
    Zwar gab sich Tasia zuversichtlich, aber in Wirklichkeit fühlte sie sich von der Situation überfordert. Wie sollte die terranische Verteidigungsflotte einen Krieg gewinnen, bei dem ganze Planeten und Sonnen zerstört wurden?
    Vor einigen Wochen, als sich die nächsten TVF-Schiffe auf den Weg nach Theroc gemacht hatten, waren sie dort einen halben Tag nach der Niederlage der Hydroger und dem Rückzug der Feuerbälle eingetroffen. Zum Glück hatte das terranische Militär den Theronen dabei helfen können, die Brände zu löschen, denen fast zwei Drittel des Weltwaldes zum Opfer gefallen waren.
    Bei Theroc hatten es die Faeros geschafft, das Blatt zu wenden und die Hydroger zurückzutreiben. Doch hier bei Oncier schienen sie ihrem Gegner unterlegen zu sein…
    Zum Glück schenkten die titanischen Kombattanten dem einzelnen Manta-Kreuzer nicht die geringste Beachtung. Stundenlang ging der Kampf in der Nähe des sterbenden Sterns weiter, doch immer mehr Feuerbälle erloschen wie Funken in einem kalten Regen.
    Tasia saß in ihrem Kommandosessel und beobachtete das Geschehen voller Ehrfurcht.
    »Die Menschen sind immer egozentrisch gewesen und haben versucht, sich zu verteidigen, aber ich glaube, bei diesem Krieg geht es gar nicht um uns. Wie entschlossen wir auch kämpfen – wir sind nur unwichtige Zuschauer.« Sie schüttelte den Kopf. »Wie Feldmäuse auf einem gewaltigen Schlachtfeld.«
    Weniger als einen Tag nach dem Eintreffen des Kreuzers im Sonnensystem flackerte der künstliche Stern namens Oncier ein letztes Mal auf und erlosch.

135 KÖNIG PETER
    König Peter und Königin Estarra standen auf dem höchsten Balkon des königlichen Flügels und blickten in die Nacht. Sie sahen zu den Sternen empor, die zahllos wie die Bäume eines Waldes am dunklen Himmel funkelten.
    Am Nachmittag hatten sie Besorgnis erregende Berichte von einigen Scoutschiffen erhalten, übermittelt durch den Telkontakt. Der Umstand, dass er ständig tragische Nachrichten empfing, hatte tiefe Falten des Kummers in Nahtons Gesicht geschaffen und diese schienen jetzt noch länger zu werden: Bei den Zentralgestirnen mehrerer Sonnensysteme – zum Glück alle unbewohnt – fanden wilde Kämpfe statt. Faeros und Hydroger setzten dort ihren Krieg fort. Ein Vergeltungsschlag der Hydroger hatte die künstliche Sonne Oncier erlöschen lassen und die Fremden aus den Tiefen der Gasriesen griffen auch andere Sterne an.
    »Es sieht alles so friedlich aus«, sagte Estarra und hakte sich bei Peter ein.
    »Nichts deutet auf die Katastrophen hin, die dort draußen stattfinden.« Peter spürte Kälte in seinem Inneren, als er an die schrecklichen Möglichkeiten dachte. Er war froh darüber, dass Estarra an seiner Seite weilte und er sich nicht allein der enormen Herausforderung stellen musste.
    Theroc hatte einen verheerenden Angriff hinter sich. Nach ersten Schätzungen waren über eine Million Theronen ums Leben gekommen, unter ihnen Estarras Bruder Reynald. Aber ihre Eltern, Großeltern und Celli hatten wie durch ein Wunder überlebt.
    König Peter gab sich alle Mühe, Estarra zu trösten, als sie von Reynalds Tod erfuhr, so kurz nachdem sie Beneto verloren hatte. Der Weltwald war schwer verletzt worden, aber seine Bäume mit all dem Wissen wuchsen auch auf anderen Planeten und deshalb würde er überleben. Die grünen Priester hatten bereits mit neuen Anpflanzungen begonnen und waren sicher, dass sich die großen Wunden im Wald auf Theroc bald schlossen.
    Die Theronen entschieden, mehr Mühe darauf zu verwenden, die Weltbäume zu anderen Planeten zu tragen. Der Weltwald sollte bei einem einzelnen Angriff weniger verwundbar sein und stärker werden. Idriss und Alexa, jetzt wieder Vater und Mutter von Theroc, hatten diese Erklärung abgegeben.
    In den verbrannten Regionen des Weltwaldes auf Theroc hatte die TVF die Wracks mehrerer von den Faeros zerstörter Hydroger-Schiffe und kleinerer Kugeln gefunden. Vielleicht konnten Wissenschaftler der Hanse bei gründlichen Untersuchungen genug herausfinden, um wirkungsvollere Waffen gegen den weit überlegenen Feind zu entwickeln.
    Estarra litt sehr an dem Trauma ihrer Heimatwelt und wäre am liebsten sofort aufgebrochen, um die Reste
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