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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald
Autoren: Kevin J. Anderson
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des Weltwaldes zu besuchen. Peter hätte sicher einen Flug für sie beide arrangieren können, aber es widerstrebte ihm, die Erde zu verlassen. Niemand von ihnen wusste, was Basil Wenzeslas während ihrer Abwesenheit anstellen mochte.
    Estarras Schwester Sarein hatte versucht, als Friedensstifterin aufzutreten und die Spannungen zwischen dem Vorsitzenden und Peter zu lockern. Aber nach Basils Versuch, ihn und die unschuldige Estarra zu ermorden, war der König entschlossen, ständig wachsam zu sein. Die Hanse hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass ein Nachfolger, Prinz Daniel, irgendwo in den Labyrinthen des Flüsterpalastes ausgebildet wurde.
    Von jetzt an stellte sich für Peter und Estarra jeden Tag die Frage des Überlebens.
    »Es gibt eine Hoffnung«, sagte der König. »Die Leute scheinen begeistert zu sein von der Möglichkeit, mithilfe der Klikiss-Transportale neue Kolonien zu gründen. Es herrscht kein Mangel an Freiwilligen.«
    Estarra lehnte sich an ihn. »Ja, alle wollen fort.«
    Mit einem erfundenen Zitat des Königs hatte Basil Wenzeslas der Öffentlichkeit ein neues Kolonisierungs- und Expansionsprogramm vorgestellt, das auf dem Transportsystem der Klikiss basierte. Er rief kühne Pioniere dazu auf, die nächsten Transportale für eine massive Kolonisierungswelle zu nutzen, die vollkommen auf Ekti verzichten konnte.
    Auf der Grundlage von Davlin Lotzes Entdeckungen und Aufzeichnungen hatten Forscher bereits mehrere verlassene Klikiss-Planeten besucht und dort leere Ruinenstädte vorgefunden. Die Anfangsphase erforderte ein wenig Ekti, um jene Orte auf die menschliche Besiedelung vorzubereiten. Techniker und Ingenieure würden für die notwendige Infrastruktur sorgen, damit alles für die Ankunft vieler Siedler bereit war. Grüne Priester freuten sich über die Gelegenheit, Schösslinge auf vielen neuen Welten anzupflanzen und den Weltwald zu verbreiten.
    Bisher schienen die Transportale perfekt zu funktionieren – Dimensionstore, deren Betrieb nur wenig Energie erforderte. Wissenschaftler der Hanse analysierten die Technik, aber der Vorsitzende Wenzeslas hatte nicht warten wollen. Während Techniker noch damit beschäftigt waren, die Funktionsprinzipien der Transportale zu erforschen, vertraute sich ihnen die erste Welle der Kolonisten an, um fremde Welten zu erreichen. Der Menschheit eröffneten sich neue Horizonte, die sie vom Krieg und den strengen Sparmaßnahmen aufgrund der Ekti-Knappheit ablenkten.
    Estarra sah Peter aus ihren großen, dunklen Augen an. »Die zunehmenden Hydroger-Angriffe und die Faeros, die den Weltwald in Flammen aufgehen ließen… Die vielen Menschen, die durch Transportale zu anderen Planeten reisen wollen, erscheinen mir wie Ratten, die das sinkende Schiff verlassen.« Erneut blickte sie zu den Sternen empor.
    Peter schlang den Arm um sie. »Nach den vielen Niederlagen und Rückschlägen müssen wir etwas erreichen. Vielleicht ist dies die einzige Möglichkeit der Menschheit zu überleben.«
    Vielleicht lag es an den besonderen Umständen oder daran, dass sie wirklich füreinander bestimmt waren – Peter und Estarra hatten sich ineinander verliebt. Zusammen führten sie einen Machtkampf gegen die Terranische Hanse, von dem die meisten Menschen nie etwas erfahren würden. Peter war dem Universum dankbar dafür, dass es ihm Estarra als Verbündete gegeben hatte.
    »Dort draußen, so weit entfernt, dass wir es erst in vielen, vielen Jahren beobachten können, erlöschen die Sterne«, sagte Estarra.
    Peter zog sie an sich. »Aber es werden auch neue Sonnen geboren.«
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