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Der Sohn des Sehers 01 - Nomade

Titel: Der Sohn des Sehers 01 - Nomade
Autoren: Torsten Fink
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wenn der Rat der Männer dich auf den Schild hebt, Eri, Aryaks Sohn«, entgegnete Awin ruhig. »Und die Männer des Rates werden sehr erstaunt sein, dich lebend zu sehen, denn wenn die Gestirne nicht lügen, warten sie nun
schon ein halbes Jahr auf unsere Rückkehr. Wer weiß, vielleicht haben sie schon längst einen anderen gewählt.«
    Eri glotzte ihn ungläubig an. Er war nicht bei Bewusstsein gewesen, als sie vorhin darüber gesprochen hatten. Der Knabe schaute hinauf zum Mond. Sein Mund stand weit offen, als er staunend erkannte, dass es wirklich stimmte. Awin fühlte sich plötzlich leer. Ein halbes Jahr? Sie waren vor nicht einmal drei Wochen von ihren Weiden aufgebrochen, voller Hoffnung, den verfluchten Feind rasch zu stellen und den Lichtstein wiederzubeschaffen. Drei Wochen? Es war viel geschehen. Der Yaman war tot, ebenso Mewe, Tuwin, Bale, Ebu und Ech und all die anderen Sgerbrüder. Und auch Harbod und die Männer des Fuchs-Klans waren gefallen. Es war leichter, anzunehmen, dass volle sechs Monde darüber vergangen waren.
    Sechs Monde. Awin war klar, was das hieß. Der Feind, der Mörder Elwahs und seiner Söhne, war ihnen entkommen. Inzwischen konnte er ans andere Ende der Welt entflohen sein. Awin schüttelte den Kopf. Immerhin hielt er den Heolin in den Händen, und er würde ihn nach Hause bringen, wie er es versprochen hatte. Zu Hause warteten sie schon lange, viel zu lange auf den Stein, der sie vor dem Bösen schützte. Aber das Böse war über sie gekommen und hatte viele von ihnen verschlungen. Er schloss die Augen und dachte an das Lager an den Zwillingsquellen. Ob sie noch dort waren? Er dachte an seine Schwester Gunwa, an Tuwins Tochter Wela, seine Ziehmutter Egwa und all die anderen, die ihre Hoffnungen in ihren Sger gesetzt hatten. Gregil, die Frau des Yamans, hatte es gesagt: Sie sollten den Lichtstein zurückbringen, das war viel wichtiger als ihre Rache, denn die hatte Zeit. Gregil hatte Recht. Mochte der Feind auch über das Schlangenmeer fliehen, sie würden ihn finden, nein, er würde ihn finden, denn er war ein Seher. Awin ballte die Faust um den Heolin. Aber erst würde er den Lichtstein heimbringen. Es war höchste Zeit.

Glossar
GÖTTER

    Edhil - Schöpfer- und Sonnengott
Weitere Götter
Strydh - Gott des Krieges. Der fünftgeborene Gott, der seine Geschwister, die Hüter, betrog und mit einem Schlafkraut betäubte, gilt nun als alleiniger Herr der Welt.
Hüter (die Erstgeborenen Götter) Alwa - Hüterin der Quellen, Flüsse und Meere
Brond - Hüter des Feuers und der Herdglut
Uo - Gott des Todes und im Glauben der Akkesch Herr der Unterweltstadt Ud-Sror
Fahs - Hüter der Winde, des Himmels und des Wissens
Hirth - Hüterin der Erde und der Herden
Tengwil - die Schicksalsweberin
Mareket - Gott der Pferde, der die Hakul nach ihrem Tod auf immergrünen Weiden erwartet
Kalmon - Gott der Schwarzen Berge
Xlifara Slahan - die Gefallene Göttin, einst Geliebte des Fahs, Herrin der Wüste Slahan

    Für die Völker entlang des Dhanis sind Götter, ungeachtet ihrer Macht, grundsätzlich in zwei Gruppen unterteilt:
    Alfholde - göttliche Wesen, die vom Schöpfergott den Hütern zur Hilfe gegeben wurden
Winde der Slahan
Skefer - der Peiniger, Fallwind und Überbringer schlechter Nachrichten
Alfskrole - Ausgeburten der Albträume Edhils
Nyet - der Angreifer, Sturm
Isparra - die Zerstörerin, dauerhafter Sturmwind, nicht so stark wie Nyet, aber ausdauernder
Die Hakul wenden diese Unterteilung allerdings nur bei übernatürlichen Wesen geringerer Macht an wie zum Beispiel bei Winden oder Daimonen.
Seweti - die Tänzerin, ein wechselhafter Wind
Dauwe - der Schweigsame oder auch der Täuscher genannt, eigentlich eine Windstille, gaukelt dem Reisenden gerne Wasserflächen vor
BEGRIFFE

    Heredhan - Anführer eines Stammes
Kaidhan - der Herrscher der Akkesch
Yaman - Anführer eines Klans
Raik - der Herrscher einer Stadt der Akkesch
Yamanoi - die erfahrenen Krieger
Malk - Sohn eines Raik
Abeq - Priester
Sger - Kriegs- oder Beutezug
Abeq Abeqai - Hohepriester
Ud-Sror - Unterweltstadt

PERSONEN

    Der Klan der Schwarzen Berge
Weitere Hakul
Aryak - Yaman
Auryd - Halbbruder Aryaks, Yaman des Klans des Schwarzen Fuchses
Ebu, Ech, Eri - Yamanssöhne
Curru - Seher
Awin - sein Ziehsohn, angehender Seher
Harmin - Schmied, Bruder des früheren Yamans des FuchsKlans
Tuwin - Schmied
Wela - seine Tochter
Harbod - Harmins Sohn
Mewe - Jäger
Skyt - Fuchs-Krieger
Tuge - Bogner
Tauru, Karak - seine Söhne
Kariwa
Bale -
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