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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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wobei er noch immer mit den Männern scherzte. Elspeth musste sich beherrschen, um ihm nicht einen Schlag zu verpassen und zu sagen, dass er sich bewegen solle. Als sie endlich aus dem Burghof hinausritten, ließ sie sich an ihn sinken, schwach vor Erleichterung. Sie mochten vielleicht noch lange nicht in Sicherheit sein, aber wenigstens befanden sie sich nicht mehr unter den Blicken von Sir Colin.
    »Wohin reiten wir jetzt?«, fragte sie. Sie kam zu dem Schluss, dass es sich sehr gut anfühlte, ihm so nahe zu sein, und machte es sich an seiner breiten Brust bequemer.
    »Da Sir Colin damit rechnen wird, dass Ihr versucht, auf Donncoill zurückzukehren, reiten wir in die Richtung, in die ich nach der Hochzeit geritten wäre.«
    »Sir Colin könnte denken, dass Ihr mich ebenfalls zu meinem Clan zurückbringen wollt.«
    »Ja, oder zu meinen Verwandten, die sowohl südlich als auch westlich von hier leben. Der Mann hat also zwei oder drei Wege zur Verfügung, um nach uns zu suchen. Er kann keine Ahnung von meinem wahren Reiseziel haben. Es war geplant, dass ich zur Hochzeit meiner Cousine bleibe und dann abreise, aber ich erzählte niemandem, wohin ich mich nach Beendigung der Zeremonie begeben wollte, nicht einmal der kleinen Mary.«
    »Das ist eine gute Idee, aber dennoch: Wie soll ich dann zu meiner Familie zurückkommen? Nur dort bin ich auf Dauer sicher, nicht wahr? Ja, und nur dort gibt es die Mittel, Sir Colin Einhalt zu gebieten und ihn für meine Entführung, für den Tod von zwei Murrays und die Verletzung von Payton bezahlen zu lassen.«
    Er stellte fest, dass sie sich noch immer gegen die Möglichkeit, dass ihr Cousin tot war, wehrte. Offensichtlich hielt der Murray-Clan noch immer eng zusammen. Wahrscheinlich wäre es das Beste für sie, den kalten Tatsachen ins Auge zu sehen, denn ihr Cousin war entweder tot oder würde es bald sein, da vermutlich Kälte und Blutverlust Sir Colins Werk vollendeten, aber Cormac hatte nicht das Herz, ihr die Hoffnung zu rauben.
    »Ich reite zu dem Ort, an dem der königliche Hof residiert. Dort finden wir bestimmt jemanden, der Eurem Clan eine Nachricht zukommen lassen kann. Wenn es nötig ist, können wir Euch unter den Schutz des Königs stellen. Euer Clan hat nichts gemacht, was seine Stellung gegenüber dem König zerstört hat, oder?«
    »Nein. Das wird ausreichen. Um ehrlich zu sein, ist es fast so gut, wie geradewegs zu meinem Vater zu reiten.«
    »Wir werden beinahe zwei Wochen brauchen, da wir langsam reiten müssen, um unser Reittier zu schonen. Wenn uns das Glück verlässt und Sir Colin uns aufspürt, kann es noch länger dauern. Könnt Ihr eine so lange, beschwerliche Reise durchhalten?« Er wirkte skeptisch, während er die Zartheit und Zerbrechlichkeit der Frau, die er in seinen Armen hielt, betrachtete.
    »Oh ja, ich bin kräftiger, als ich aussehe.«
    Elspeth seufzte, als er darauf nichts erwiderte. Seine Zweifel waren so stark, dass sie sie beinahe fühlen konnte. Sie wusste, dass sie klein und von zerbrechlicher Gestalt war, aber sie war wirklich kräftig. Sir Cormac Armstrong würde lernen müssen, dass man nicht immer nach der Erscheinungsweise einer Person urteilen durfte.
    Während sie einen Blick auf seine starken, langgliedrigen Hände warf, die die Zügel hielten, fragte sie sich einmal mehr, ob er verlobt oder verliebt war. Sie musste ein paar Informationen bekommen, musste wissen, ob er frei war. Als sie für die Nacht anhielten, schwor sie sich, dass sie es in Erfahrung bringen würde. Danach wollte sie entscheiden, was zu tun wäre. Sollte er verheiratet oder versprochen sein, würden die nächsten Wochen eine Qual sein, da sie all ihre Gefühle für diesen Mann verstecken oder sogar ersticken musste. Doch sollte er frei sein, standen ihr zwei Wochen zur Verfügung, in denen sie ihn dazu bringen musste, sich in sie zu verlieben. Auch das konnte sich als quälend herausstellen und ihr das Herz und ihre Selbstachtung in Stücke reißen. Das Schicksal war so gnädig, ihr ein bisschen Zeit mit dem Mann zu schenken, den sie seit Langem anbetete, aber das Schicksal hatte offensichtlich auch beschlossen, sie teuer für dieses Geschenk zahlen zu lassen. Alles, was sie tun konnte, war zu beten, dass sie das besaß, was nötig war, um den Preis zu erringen.

2
    »Vier Ehemänner?«
    Während sie sprach, spähte Elspeth um das Pferd herum, das sie gerade mit einer Handvoll Stroh und Gras abrieb, zu Cormac. Es hatte einigen Aufwand ihrerseits bedurft, aber
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