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Walden - Leben in den Wäldern: Erweiterte Ausgabe (German Edition)

Walden - Leben in den Wäldern: Erweiterte Ausgabe (German Edition)

Titel: Walden - Leben in den Wäldern: Erweiterte Ausgabe (German Edition)
Autoren: Henry David Thoreau
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Henry David Thoreau – Biografie und Bibliografie
     
    Amerikanischer Schriftsteller, geb. 12. Juli 1817 in Concord bei Boston, gest. 6. Mai 1862 ebendort. Besuchte das Harvard-College, konnte sich aber nicht entschließen, seine unbeschränkte Freiheit einer festen Berufsstellung zu opfern, und steht als die praktische Verkörperung des von Emerson, Alcott, Margaret Fuller und andern Transzendentalisten vertretenen Individualismus da. Seine auf liebevolle Betrachtung und Erforschung der Natur gegründeten und von einer poetischen Naturphilosophie durchdrungenen Schriften haben Ihresgleichen kaum in irgend einer Literatur und brachen sich langsam Bahn, sind aber unzweifelhaft die Quelle der Anregung,[501] aus der die im amerikanischen Schrifttum so zahlreich vertretenen » Nature books « entsprungen. Sein erstes Werk: » A week on the Concord and Merrimac Rivers « (Bost. 1949), erregte gar keine Aufmerksamkeit. Erst als er sich am Walden Teich, nahe Concord, eine Hütte gebaut, erwachte in weitern Kreisen ein lebhaftes Interesse für den Sonderling, und sein » Walden, or life in the woods « (1855; deutsch, Münch. 1897; Jena 1905) fand bereits eine wärmere Ausnahme. T. nahm regen Anteil an den Vorgängen der Welt, die er persönlich floh, besonders an der Abolitionsbewegung, wie seine » Echoes of Harper's Ferry « (1860) beweisen. Er war Mitarbeiter an » The Dial«, »Atlantic Monthly « und » New York Tribune «. Nach seinem Tod erschienen noch die folgenden Schriften: » Excursions in field and forest « (1863), » The Maine woods « (1864), » Cape Cod « (1865), » A Yankee in Canada « (1866) und eine von H. G. O. Blake herausgegebene Blütenlese aus seinen Werken unter den Titeln: » Early Spring in Massachusetts «, » Summer«, »Autumn « und » Winter « (letzteres deutsch, 2. Aufl., Münch. 1900). Seine gesammelten Werke erschienen in 11 Bänden (Boston 1893), außerdem: » Poems of nature « (das. 1895), » Familiar letters « (hrsg. von Salt, das. 1894) und sein » Journal « (hrsg. von Torrey, das. 1905). Vgl. W. E. Channing, T., the poet-naturalist (Boston 1873, neue Ausg. 1902), die Biographien von Sanborn (das. 1882; » The personality of H. D. T .«, das. 1901), Salt (Lond. 1890), Emersons » Memoir «; Page, Life and aims of T . (Bost. 1877); Knortz, Ein amerikanischer Diogenes (Hamb. 1899).
     
     

Walden oder Leben in den Wäldern
     
     
Henry D. Thoreau
 
    Die Pyramide aus Kieselsteinen, die an der Stelle sich erhebt, wo einst Henry Thoreaus Hütte am Waldenufer stand, wächst von Jahr zu Jahr. Sie ist gleichsam das Symbol, nicht nur der steigenden Anerkennung, die seine Landsleute und dankbare Menschen aus allen Ländern ihm zollen, sondern auch des Fortschrittes, den im materialistischen Amerika die Pflege ideeller Güter macht. Wer die Empfindlichkeit kennt, welche der Amerikaner jedem Tadel seines Landes und seiner "Kultur" entgegenbringt, und andrerseits liest, wie mutig und derb, wie treffend und klar Thoreau – von warmer Liebe zum Vaterlande beseelt – seinen Landsleuten die Wahrheit sagt, ihre Schwächen und Fehler, ihre Laster und Torheiten aufdeckt, der wird mit doppelter Genugtuung die zunehmende Wertschätzung dieses Denkers und Dichters verfolgen. Thoreau galt zu seinen Lebzeiten manchen als ein Narr und Faulenzer, den meisten als ein Sonderling. Nur wenigen – darunter befanden sich allerdings die Besten seiner Zeit: Emerson, Alcott, Channing – war er ein Phänomen, ein Dichter, ein Seher. Diesen wenigen erschien sein Leben nicht schon deshalb verfehlt, weil es weder nach Ruhm noch Geld geizte und in der Einsamkeit verfloß. Sie wußten, daß er wie kein zweiter vermochte, in dem heiligen Buch der Natur zu lesen, daß er aus seinem Körper einen Tempel für eine reine Seele schuf. Sie wußten oder ahnten, daß ein seltener Mensch, eine Individualität unter ihnen wandelte, die wohl ihresgleichen noch nie auf Erden hatte. Ihnen war es kein Menschenhasser, sondern ein Menschenbeglücker, kein Weltflüchtiger, sondern ein Weltbesieger, kein verworrener Träumer, sondern ein Philosoph, der seine Philosophie lebte.
     
    Thoreau's Großvater war französischer Abstammung und in St. Heliers auf der Insel Jersey geboren. Er wanderte, kaum dem Knabenalter entwachsen, 1773 nach Amerika aus, ließ sich in Boston nieder und heiratete 1781 Jane Burns, in deren Adern schottisches und Quäkerblut floß. Sie gebar ihm vier Kinder – einen Sohn und drei Töchter. Später zog die
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