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Der Schrecken aller Geister

Der Schrecken aller Geister

Titel: Der Schrecken aller Geister
Autoren: Wolfgang Ecke
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ja in Wirklichkeit keinerlei Erfahrung mit Gespenstern hatte. Er legte die Hände auf den Rücken und die Stirn in Falten.
    Mit Tschumm-Tschumm-Tschumm-Tschumm schlürfte er nachdenklich über den Teppich bis hin zum Fenster. Tschumm-Tschumm-Tschumm-Tschumm ging es zurück zum Sofa. Und noch einmal: Tschumm-Tschumm-Tschumm-Tschumm zum Fen-ster-Tschumm-Tschumm-Tschumm-Tschumm zum Sofa. Gerade noch rechtzeitig entdeckte er Pinsel, der die Gelegenheit wahrgenommen hatte und der Meinung zu sein schien, daß es höchste Zeit sei, sich wieder einmal in Erinnerung zu bringen.

    Balduin Pfiff setzte sich neben ihn, und Pinsel legte sofort den Kopf auf seine Knie.
    „Und wann soll die Gespensterjagd beginnen?“
    „Wir würden uns gern nach Ihrem Terminkalender richten, Herr Pfiff!“ sagte Frau Massukat.
    Balduin Pfiff lehnte sich zurück, legte die Füße auf den Tisch, ließ die Augen zuklappen und begann im Geiste in seinem Terminkalender zu blättern. Heiliges Kanonenröhrchen und ei der Daus, konnte er sich denn auf so was einlassen? Schließlich war er ein seriöser Detektiv... Auf der anderen Seite... wenn diese Lolo wirklich eine so gute Köchin war, hm...
    Herr und Frau Massukat wagten kaum zu atmen.
    Eine Minute später setzte sich Balduin Pfiff wieder und verkündete in feierlichem Tonfall: „Der Meister wird morgen bei Ihnen erscheinen! Wie komme ich am besten zu Ihrem Herrenflo?“
    Die beiden waren ganz aus dem Häuschen, als sie hörten, daß der Detektiv den Fall übernehmen würde. Aufgeregt schnatterten sie eine Wegbeschreibung herunter, und ebenso schnell verstummten sie, als der kleine Detektiv abwinkte.
    „Sie brauchen mir gar keine Abkürzung zu erklären, ich habe nämlich kein Auto, hehehe. Balduin Pfiff ist ein leidenschaftlicher Pflastertreter, was Pinsel?“
    „Wau-wau!“
    Lolo und Krikri wollten es nicht glauben. Ein Detektiv ohne Auto, gab’s denn so was?
    „Und wenn Sie mal schnell wo sein müssen?“ fragte Kristian Massukat, der Kleine, Feine.
    „Wenn ich schnell wo sein muß, nehme ich ein Ssssst! Taxi! Und wenn ich wo ganz besonders schnell sein muß, nehme ich ein Ssssst-Ssssst Flugzeug, hehehe.“
    „Bei uns hält der Omnibus direkt vor der Tür.“
    „Aha, und das mit der guten Köchin stimmt wirklich?“
    Frau Massukat klopfte sich auf den Busen und versicherte: „Ich werde Sie davon überzeugen, Herr Pfiff! Wünschen Sie sich was!“
    „Niemals!“ wehrte Balduin Pfiff ab. „Ich lasse mich überraschen. Aber ein Geheimnis werde ich Ihnen verraten.“
    „Ja??“ Gespannt beugte sich Frau Massukat vor.
    „Wer mich zum Essen einlädt, muß so viel kochen, backen oder braten, daß es für mindestens drei Besucherreicht. Für Balduin, für Pfiff und für den Detektiv, hehehehehe...“
    Die Uhr zeigte 22 Uhr 14 an, als Balduin Pfiff seine neuen Auftraggeber hinunter zur Haustür begleitete. Alle Einzelheiten waren besprochen.
    Zuletzt hatte er dem schmalen Herrn Massukat sogar noch sein „Köfferchen für kleine Reisen“ in die Hand gedrückt. Wozu sollte er sich damit abschleppen, wenn die anderen vor der Haustür ein Auto stehen hatten. Ja, und dann war Balduin Pfiff, schnell wie der Fliegende Holländer, die Treppen zurückgeeilt, denn sein Magen knurrte inzwischen ganze Symphonien zusammen.
    „Möge nie jemand erfahren, was ich jetzt alles gegessen habe!“ stöhnte er, als er sich, kurz vor Mitternacht, prall gefüllt und gestopft wie eine Weihnachtsgans, auf sein Bett fallen ließ.

    Das letzte, was er sah, bevor er in einen tiefen, tiefen Schnarchschlaf fiel, waren die zuckenden Beine von Pinsel, der im Traum entweder Reißaus nahm oder der häßlichen Promenadenmischung von Herrn Szimmel hinterhersauste...

    Ein neuer Morgen!
    Ein neuer Tag.
    Als Balduin Pfiff die Augen aufschlug, sah er über sich Pinsels struppigen schwarzen Kopf, und er wußte im gleichen Augenblick, daß er verschlafen hatte.
    Er schielte zu seinem Großmutterwecker hin und fuhr, wie von einer Riesenstecknadel getroffen, aus seinem Kissengebirge hoch. Für Pinsel kam das so überraschend, daß er einen Salto rückwärts machte.
    „Heiliges Kanonenröhrchen, Dicker, das darf doch nicht wahr sein!“ schnauzte er sich selbst an. 11 Uhr 33...
    Balduin Pfiff packte den Wecker und hielt ihn gegen sein Ohr.
    Tick-tick-tick-tick...
    Also am Wecker lag’s nicht.
    11 Uhr 33, das war für ihn persönlicher Weltrekord. So hatte er noch nie verschlafen!
    „Wau-wau-wauü“ schimpfte Pinsel vom
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