Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schrecken aller Geister

Der Schrecken aller Geister

Titel: Der Schrecken aller Geister
Autoren: Wolfgang Ecke
Vom Netzwerk:
wollte es dagegen das Dickerchen mit dem Gemüsehut genau wissen.
    „Nur ein Liter!“ gab Balduin Bescheid. Ertätschelte sein Bäuchlein und machte plötzlich ein Detektivgesicht.
    „Also, wo drückt der Schuh?“
    Das unterschiedliche Pärchen sah einander an.
    „Willst du erzählen, Krikri?“
    Der zierliche Herr Massukat wehrte ab: „Erzähl nur du, Lolo!“
    Balduin Pfiff kniff kurz die Augen zusammen. Hatte er sich nun verhört, oder...
    „Also gut, Krikri!“ sagte Lolo, und der Meisterdetektiv mit dem scharfen Blick wußte, daß seine Ohren noch in Ordnung waren. Er saß also nicht nur einem schmalen Männchen mit viereckigem Bärtchen und einer wohlbeleibten Dame mit Gemüsehut gegenüber, er saß auch, ei der Daus, wie ulkig, er saß auch einem Krikri und einer Lolo gegenüber.
    Und Lolo fragte jetzt: „Kennen Sie Herrenflo, Herr Pfiff?“
    Der kleine pfiffige Detektiv dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf.
    „Ich kenne einen Herrn Ochs, einen Herrn Meise, ein Ehepaar Kalb, eine Frau Täubchen, einen Herrn Storch, aber leider keinen Herrn Floh!“
    Herr Massukat hatte etwas im Gesicht, das wie ein Lächeln aussah.
    „Ein kleines Mißverständnis“, kicherte Lolo, und das Obst und Gemüse auf ihrem Kopf wogte hin und her.
    „Herrenflo ist ein altes Schlößchen bei Zöpfenhausen.“
    „Na, so was, hehehehehe“, der kleine Detektiv mußte einfach lachen.
    „Das ist zwanzig Kilometer von hier entfernt!“ informierte Krikri.
    „Das Schloß...“
    „Das Schlößchen, Lolo!“
    „Das Schlößchen ist heute HUKS!“
    „Aha, Huks“, sagte Balduin Pfiff. „Was es nicht alles gibt. Und was ist Huks? Eine Keksfabrik?“
    „Hihihi, aber nein, HUKS heißt Haushalts- und Kochschule!“ erklärte Lolo und fuhr fort: „Dreimal im Jahr werden dort Kurse abgehalten. Jeder Kurs dauert drei Monate.“
    „Und die übrige Zeit steht das Haus leer?“
    „Bis auf uns und seit kurzem noch den Herrn Schlauch.“
    „Herr Schlauch ist Pförtner und Gärtner und ein alter mürrischer Eigenbrötler, was, Lolo?!“ sagte Krikri und zupfte sich an seinem Bärtchen.
    Lolo nickte. „Herr Schlauch wohnt im Erdgeschoß und wir im obersten Stockwerk. Seit vier Monaten wohnt er da. Aber glauben Sie, daß er uns schon einmal zu sich eingeladen hat?“
    „Hat er niiiicht??“ Balduin heuchelte Interesse. Innerlich fragte er sich, ob Krikri und Lolo zwanzig Kilometer gefahren waren, um sich bei ihm über einen Gärtner zu beschweren.
    „Keine Spur!“ entrüstete sich Lolo. „Und als wir ihn zu unseingeladen haben, man weiß ja schließlich, was sich gehört...“
    „...wir wollten das Eis brechen!“ warf Krikri erregt ein und machte eine hastige Handbewegung. Und „Au!!“ rief er und sah entsetzt auf seine Finger, zwischen denen zwei ausgerissene Barthaare zu Berge standen. „Da hat er uns einen Korb gegeben!“ vollendete Lolo. „Er bliebe lieber für sich allein. Er habe es von jeher abgelehnt, sich mit Hinz und Kunz an einen Tisch zu setzen. Hören Sie, Herr Pfiff“, Lolo schnappte nach Luft, und das Gemüse kam ins Schwanken, „er bezeichnete uns, Krikri und mich, als Hinz und Kunz. Was sagen Sie dazu?“
    „Ich habe unverschämten Hunger...“ antwortete der kleine Detektiv, den schon die ganze Zeit das Hungerzwicken seines Magens störte.
    „Bi-Bitte?“ Frau Massukat glaubte sich verhört zu haben.
    Balduin Pfiff klopfte auf das üppige Rund unterseiner Weste und sagte: „Das war nur meine innere Stimme!“
    „Vielleicht wollen Sie schnell eine Kleinigkeit essen, Herr Pfiff?“ schlug Krikri, der Dünne, vor. Nanu, nanu...
    Balduins Augen musterten den mageren Mann. Heiliges Kanonenröhrchen, das war das letzte...Ob dieses Viertelpersönchen das ernst gemeint hatte. Natürlich! Wer so unschuldig aus seinem gestärkten Hemdkragen sah, der hatte!
    „Herr Massukat, Mann, Männchen, wen, glauben Sie, haben Sie vor sich? Einen Schwellenzähler von der Eisenbahn, was? Einen Zahnstocheranspitzer, he? Oder einen staatlich geprüften Briefmarkenzackenausschneider, was?“
    Kristian Massukat war bei jedem Wort mehr zusammengesunken. Man konnte direkt Mitleid mit ihm haben.
    „Na, nun rutschen Sie mir nicht gleich in die Sesselritze“, beschwichtigte ihn der Detektiv. „Ich wollte Ihnen nur kundtun, daß ich, Balduin Pfiff, ein alter Freßsack bin, hehehe. Ich esse weder schnell, noch esse ich Kleinigkeiten!! Ich esse viel, gut und lange!! Klar?“
    „Ganz recht“, Krikri nickte, und mit einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher