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Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)

Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)

Titel: Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)
Autoren: Simone Angela
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KAPITEL 1
Familie Robinson
    Schon seitdem sie das grosse, aber schmucklose Schild passiert haben, dort wo früher einmal mehr oder weniger lange Autoschlangen das Abenteuer ankündigten, ein fremdes Land zu bereisen, plappert Krissie ununterbrochen wie ein Wasserfall. Sie ist so aufgeregt. Das ist ihr erster „echter“ Urlaub! Zusammen mit Mama und Papa, in einem fremden Land, und dann auch noch in ihrem fast neuen Auto unterwegs.
    Krissie findet das neue Auto wirklich toll, obwohl sie sich den Namen einfach nicht merken kann. Nur schade, dass schon die Schulferien begonnen haben. Jetzt muss sie noch so lange warten, bis sie Miriam und den Anderen erzählen kann, dass Paps ein neues Auto hat. Aber vielleicht kann sie ja bis dahin doch noch den Namen lernen, irgendwie klang der komisch, so ähnlich wie „Hund“. Aber das kann sie sich nun wirklich nicht vorstellen, dass man ein Auto nach einem Tier benennt. Oder doch? Naja, manchmal sind die Erwachsenen schon komische Leute!
    Aber auf jeden Fall würde Miriam es als Erste erfahren! Denn Miriam ist ihre beste Freundin geworden, in diesem so ewig langen Jahr, seitdem Krissie schon zur Schule geht. Aber jetzt ist Miriam nicht da. Weil sie mit ihren Eltern in Urlaub geflogen ist. Nach Mallorca, hat Mama ihr erklärt, und dass man da nur mit dem Flugzeug hinkommt, weil es eine Insel im Mittelmeer ist.
    „Das muss ich Miriam auch direkt erzählen, wenn die Schule wieder losgeht! Dass wir jetzt auch in Urlaub sind, in Holland!“
     „Niederlande. Es heisst Niederlande, Engelchen. Und Holland ist eigentlich nur ein Teil der Niederlande, eine Provinz. So nennt man das.“
    Amüsiert dreht Ma sich zu Krissie um. Schön, dass ihrer kleinen Tochter der Ausflug so viel Spass zu machen scheint. Staunend betrachtet Krissie alles um sie herum, als wäre sie in einer völlig fremden Welt. Ja, es ist ja auch das erste Mal, dass Krissie so weit von zu Hause weg ist. Mit einem leichten Seufzer und auch ein wenig Wehmut denkt ihre Mutter an die letzten sieben Jahre zurück.
    Früher, vor Krissies Geburt, hatten sie das oft gemacht, Robert und sie. Einfach mal so, bei schönem Wetter, spontan irgendwo hinfahren und einen Tag nur zu zweit geniessen. Ach ja, natürlich war Krissie jetzt ihr ein und alles. Die Kleine war ihr Sonnenschein und ihr Wirbelwind, alles in einem. Aber das Leben hatte sich seit Krissies Geburt doch stark verändert. Zuerst, natürlich, waren sie gebunden. Das kleine Wesen hatte mit einem Mal ihre ganze Aufmerksamkeit für sich in Anspruch genommen.
    Und ihr persönlicher Terminkalender wurde urplötzlich diktiert von Stillzeiten, Windelwechsel, Termine beim Kinderarzt und natürlich die täglichen Ausfahrten mit dem Kinderwagen. Wenn Robert dann von der Arbeit nach Hause kam, stürzte er sich natürlich zuerst mal auf die Kleine. Um wenigstens noch ein wenig Zeit mit seiner Tochter zu verbringen.
    Aber ein wenig sticht es Helen doch in der Brust, dass es sich viel zu schnell eingeschlichen hatte, dass für sie nur ein schnell hingeworfenes „Hallo, Schatz! Wie geht es Dir! Und wie geht es meiner kleinen Prinzessin!“ übrig blieb, unterlegt mit einem flüchtigen Kuss auf die Wange. Wo waren auf einmal das Feuer und die Leidenschaft ihrer Beziehung geblieben?
    Zum Glück hatten sie noch rechtzeitig gemerkt, dass sie über ihre Liebe zum Kind nicht ihre eigenen Gefühle für den Anderen vergessen durften. Aber trotzdem war es nicht mehr so wie früher. Das hatte natürlich auch damit zu tun, dass sie seit Krissies Geburt sehr stark auf das Geld achten mussten. Helen hatte aufgehört zu arbeiten, um sich um ihre Tochter zu kümmern. Und auch jetzt, seitdem Krissie die Grundschule besuchte, war es nicht einfach, zumindest wieder einen Job für ein paar Stunden am Tag zu finden. Welcher Chef hatte schon Verständnis, wenn man immer wieder Sonderurlaub brauchte, weil Schulstunden einfach ausfielen, oder Krissie mit Bauchweh oder Fieber das Bett hüten musste.
    Und Robert musste auch immer wieder die Zähne zusammenbeissen, wenn wieder einmal Überstunden anfielen, die er nicht abfeiern konnte, weil sonst wieder genug Arbeit liegenblieb für die nächste Sonderschicht. Und an Urlaubsreisen war während dieser letzten Jahre erst gar nicht zu denken. Das gab die Haushaltskasse einfach nicht mehr her. Kaum hatten sie etwas zusammengespart, war Krissie schon wieder aus allem rausgewachsen und musste neu eingekleidet werden. Oder die Waschmaschine gab unter dem
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