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Der Schrecken aller Geister

Der Schrecken aller Geister

Titel: Der Schrecken aller Geister
Autoren: Wolfgang Ecke
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schüchternen Lächeln richtete erden linken spinnedünnen Zeigefinger auf seine Ehefrau. „Lolo ist eine erstklassige Köchin!“
    „Sooooo?“ Balduin Pfiff strahlte Frau Massukat an. Doch dann fiel ihm wieder ein, aus welchen Gründen er diesen beiden Herrschaften gegenübersaß. Und in detektivischem Ton sagte er: „Sie waren dabei stehengeblieben, daß der Gärtner Sie Hinz und Kunz genannt hatte. Wie ging’s dann weiter?“
    „Natürlich haben wir von Stund an kein Wort mehr mit ihm gewechselt!“ fuhr Lolo fort.
    „Natürlich!“ Balduin Pfiff nickte.
    „Bis vor drei Wochen...“
    „Aha..“
    „Nachdem es zum vierten Mal gespukt hatte.“
    Der Detektiv fuhr auf und wiederholte ungläubig: „Gespuuukt?“
    Lolo und Krikri sagten leise und gemeinsam: „Ja!“ Plötzlich schien der kleinen umfangreichen Frau ein furchtbarer Verdacht zu kommen. Vorsichtig beugte sie sich vor und fragte: „Sie bearbeiten doch auch Gespenstersachen, oder?“
    Durch Balduin Pfiff ging es wie ein Ruck. Er zog die Augen zusammen, richtete sich steil auf und versicherte, obwohl er noch nie einen „Gespensterfall“ bearbeitet hatte: „Geister, Spuk und Nachtgespenster sind meine Spezialität! Ich bin der Schrecken aller Geister!“
    „Gott sei dank.“ Lolo seufzte glücklich, und auch Krikri gab einen Seufzer der Erleichterung von sich. Lolo fuhr fort: „Also vor drei Wochen hat mein Mann den Schlauch wieder angesprochen und ihm erzählt, daß es auf dem Dachboden spukt. Aber das hat den Schlauch nicht im mindesten interessiert. Gelacht hat er und...“
    Sie schluckte und senkte den Kopf, nahm ihn jedoch schnell wieder hoch, da Obst und Gemüse das Ganze ins Rutschen brachte.
    „Und was noch?“ Balduin wollte es genau wissen.
    „Er hat... er hat Krikri den Puls gefühlt und gesagt, daß es höchste Zeit sei, zum Arzt zu gehen, wenn er schon Gespenster sehe.“
    Herr Massukat reckte das zierliche Kinn vor wie Tarzan auf dem Baume und schüttelte sein rechtes Fäustchen.
    „Aber dem habe ich es gegeben!“ tönte er.
    „Hehehehe, haben Sie ihn verdroschen, Ihren Gärtner?“ erkundigte sich Balduin Pfiff, und in seinen Kulleraugen blitzte es verschmitzt.
    „Viel schlimmer“, verkündete Herr Massukat stolz: „Ich habe ihn einfach stehengelassen.“
    „Ooooooo... das hat ihn sicher getroffen.“
    „Sicher!“ sagte Krikri, und es klang so, als glaubte er sich selber. „Und Sie wollen nun von mir, daß ich das Gespensterunwesen auf Schloß Dingsbumsfloh untersuche.“
    „Herrenflo, ja“ Lolo nickte. Sie kramte ein Schriftstück aus ihrer Handtasche und hielt es Balduin Pfiff hin.
    „Bitte, die Staatliche Schlösserverwaltung hat nichts dagegen einzuwenden und übernimmt die Hälfte der Kosten!“
    „Ich bin nicht billig!“ sagte Balduin Pfiff pfiffig. „Dafür sollen Sie aber das Beste sein!“ Das kam von Krikri.
    „Stimmt! Wer das behauptet, verbreitet keine Lügen! Balduin Pfiff sieht alles, merkt alles, findet alles und riecht alles. Gnä’ Frau, Sie sollten ein wenig weniger Veilchen verwenden, hehehe...“
    „Oh, so eine gute Nase haben Sie?“
    „Sie sind nicht zu überriechen! Tja, da fällt mir gleich eine Frage ein. Was tun Ihre Gespenster eigentlich?“
    „Sie schießen, schreien, quietschen...“ zählte Lolo auf, und Krikri vollendete: „... und sie zertrümmern Scheiben, poltern und fahren mit ihren Autos aufeinander los.“
    „Und das alles auf dem Dachboden?“
    „Ja“, antwortete Herr Massukat. „Es klingt höllisch! Man kriegt Gänsehaut und kann nicht schlafen!“ Auch jetzt schien der kleine Krikri Gänsehaut zu haben.
    „Und es sind immer wieder die gleichen Geräusche“, wußte Lolo. „Nur die Zeiten sind verschieden. Manchmal spukt es sogar schon lange vor Mitternacht“, sagte Krikri, und Lolo ergänzte: „Aber nie ist es regelmäßig. Mal ist es an einem Freitag, dann wieder an einem Montag und manchmal auch am Sonntag.“
    „Und Sie gehen dann am anderen Morgen hinauf auf den Dachboden und kehren die Scherben zusammen, oder?“
    „liiiich?“ rief Frau Massukat entsetzt. „Aber niiiie! Seitdem es spukt, waren wir nie wieder auf dem Dachboden.“
    „D-d-d-d-das wäre w-w-w-wohl ein bißchen v-v-viel verlangt!“ stotterte der Ehemann, und als er Balduin Pfiffs komischen Blick sah, setzte er schnell hinzu: „Wozu soll man sich unnötig in Gefahr bringen?“
    Balduin Pfiff erhob sich. So ein Fall müßte natürlich gründlich überlegt werden. Schon deshalb, weil er
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