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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer
Autoren: Diana Cosby
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und Alexander trat ein.
    Er wandte sich Isabel zu und sah ihr in die Augen. „Bitte vergebt mir, dass ich an Euch gezweifelt habe. Hätte ich Frasyers heimtückisches Vorgehen gekannt, dann wäre ich zu seiner Burg geritten und hätte ihn mit bloßen Händen erschlagen.“
    „Ich danke Euch“, sagte Isabel verständnisvoll. Ein schüch-ternes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. „Aber ich fürchte, Ihr wäret zu spät gekommen, denn dann hätte Duncan das schon erledigt.“
    Alexander sah seinen jüngeren Bruder streng an. „Aye, da kann ich Euch nur zustimmen.“ Er machte eine Pause. „Die Nachricht von Eurer Herkunft war wie ein Schock für mich.“ „Wir alle waren davon überrascht“, sagte Isabel.
    Ein großer muskulöser Mann, den sie nicht kannte, trat in die Hütte. Schulterlange braune Haare umrahmten ein Gesicht, in dem ihr die nussbraunen Augen auffielen. Er sah ganz anders aus als Seathan mit seinen tiefschwarzen Haaren und dunkelgrauen Augen, und er hatte auch keine Ähnlichkeit mit Alexander oder Duncan.
    „Isabel“, sagte Duncan, „ich möchte dir Alexanders Schwager vorstellen, Lord Monceaux, den die Rebellen nur unter dem Namen Wulfe kennen.“
    Der beeindruckende Mann nahm ihre Hand und verbeugte sich. „Es würde mich freuen, wenn Ihr mich Griffin nennt.“ Isabel schwirrte der Kopf. Sie musterte den Mann ungläubig, während sie zu begreifen versuchte, was man ihr gerade enthüllt hatte. „Wulfe? Der englische Lord, der die Rebellen unterstützt? Und Eure Schwester ist mit Duncans Bruder Alexander vermählt?“
    Griffins Augen funkelten verschmitzt. „Ja, Mylady, genau der bin ich.“
    Seine charmant vorgebrachte Antwort ließ Isabel erröten. „Es tut mir leid. Ich war unhöflich, aber ich wusste nichts von Eurer Verbindung mit den Rebellen.“
    „Die meisten Menschen wissen nichts davon“, meinte Griffin. „So ist es sicherer.“
    Das glaubte sie ohne Weiteres. „König Edward ...“
    „Gefällt die Ehe meiner Schwester gar nicht“, ergänzte Griffin. Das war noch stark untertrieben. Gott mochte verhüten, dass der englische König jemals davon erfuhr, dass sein Berater für Schottland mit den Rebellen gemeinsame Sache machte.
    „Wir müssen aufbrechen“, sagte Seathan. „Isabel, damit Ihr
    in Sicherheit seid, reitet Ihr jetzt nach Rothfield Castle. Duncan und Alexander begleiten Euch.“
    Sie schaute von Seathan zu Griffin. „Was ist mit Lord Caelin? “ „Es geht ihm gut, Mylady“, antwortete Griffin ihr. „Obwohl er noch in meinem Verlies bleiben muss, könnt Ihr Euch sicher sein, dass es ihm an nichts fehlt.“
    „Und die Anklage gegen ihn?“, fragte sie mit angstbelegter Stimme.
    „Die ist schwerwiegend“, meinte Griffin. „Aber da Frasyer nun tot ist, gibt es niemanden mehr, der meinen Untersuchungsergebnissen widerspricht. Und wie ich König Edward mitgeteilt habe, entbehrt Frasyers Anschuldigung jeder Grundlage, Lord Caelin unterstütze die Rebellen.“
    „Man wird ihn also freilassen?“ In Isabels Stimme schwang die Hoffnung mit.
    „So launisch, wie König Edward sich zuletzt gezeigt hat“, meinte Griffin, „gibt es keine Garantie dafür. Aber ich schwöre Euch, ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit er in Freiheit kommt.“
    „Ich danke Euch.“ Isabel beruhigte sich langsam wieder. „Ich danke Euch allen!“
    Duncan drückte ihre Hand. Er verstand ihre Sorge um Lord Caelin sehr gut und teilte sie mit ihr. Zumindest konnte nun Isabel nichts mehr geschehen. Sein Herz quoll über vor Liebe, und er konnte es kaum erwarten, bis sie endlich alleine waren, denn dann wollte er sie bitten, seine Frau zu werden.
    Ein Zischen und Knacken im Kamin ließ ihn aufhorchen, und er wandte sich dem Feuer zu. Nur noch einige kleinere Flammen tanzten auf der Glut. An der rußschwarzen Rückwand stand verkohlt ein viereckiger Klotz, der ihn an die Bibel gemahnte. Duncan erstarrte wie vom Blitz getroffen.
    Hatte die Bibel das Feuer überstanden?
    Isabel fasste nach seinem Arm. „Was hast du?“
    „Die Bibel.“ Duncan flüsterte die Worte nur, als würde er sonst das Wunder gefährden, das sich ereignet hatte.
    Alle wandten sich dem Kamin zu.
    „Ich sehe sie“, sagte Isabel aufgeregt, „aber sie ist voller Ruß.“ „Voller Ruß, ja, aber sie wurde nicht zerstört.“ Duncan achtete nicht auf seine schmerzenden Verbrennungen, sondern trat zum Kamin und kniete sich vor der Glut nieder. Neben ihm bückte sich Isabel.
    Duncan atmete aus und zog sein
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