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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer
Autoren: Diana Cosby
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Frasyers Brust, aus der Wunde sickerte das Blut. Eine rote Spur zog sich zum Boden. Frasyers ungläubiger Blick wurde schwächer, bald schien er sich ins Leere zu richten, bis schließlich der letzte Lebensfunken erlosch.
    Duncan kniete sich hin und atmete tief ein. Ihm war schwindelig. Frasyer war tot, sie hatten gewonnen. Doch nein, draußen wurde noch gekämpft.
    Isabel.
    Er stand auf, und sie warf sich in seine Arme. Als er Isabel umarmte, war es, als ob ihm nun ein Stück vom Himmel gehörte. „Oh Gott, es ist alles meine Schuld“, sagte er. Niemals würde er sie mehr gehen lassen. Er strich durch ihr seidenes Haar und über ihr Gesicht, vorsichtig, um nicht die Schwellung an ihrer Wange zu berühren. „Ich muss dir noch so vieles sagen.“ Sein Blick wanderte zur Tür, von wo er die Geräusche des Kampfs draußen hörte. „Aber zunächst muss ich meinen Brüdern helfen.“
    Ihr Mund zitterte. „Ja, das musst du.“
    „Bleib hier und verriegle die Tür hinter mir.“ Duncan küsste sie kurz; alles in ihm verlangte nach mehr. Er riss sich los und schritt zur Tür.
    „Duncan!“, rief Isabel ihm hinterher.
    Er drehte sich um.
    Sie stand da, mit Tränen in den Augen, ihre Gesichtszüge verrieten ihre Sorge und ihre Angst. Der Schein des Feuers hinter ihr umgab sie wie eine Aura. Duncans Herz machte einen Sprung. Sie sah aus wie ein Mischwesen, halb Frau, halb Elfe, ein Wesen, das allein für ihn aus einer anderen Welt auf die Erde niedergekommen war.
    „Ich liebe dich. Schon immer.“ Die Tränen in ihren Augen funkelten. „Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.“
    Duncans Gefühle stürmten auf ihn ein und zwangen ihn beinahe auf die Knie. Ohne etwas zu sagen, ging er zu ihr und zog sie in die Arme. „Ich liebe dich auch, Isabel. Vergiss das niemals! “ Er presste seine Lippen auf ihre, dann ließ er sie los und drehte sich um. Nachdem er Frasyers Leiche mit einem Tuch bedeckt hatte, eilte er zur Tür. Ein letztes Mal sah er zu Isabel zurück. „Bleib hier, bis ich zurückkehre.“
    Sie nickte.
    Er schob den Riegel hoch. Entschlossen griff er nach seinem Schwert, dann zog er die Tür auf. Ein riesiger Schatten stürmte in seine Richtung. Schnell schloss Duncan die Tür hinter sich und schwang das Schwert zum Angriff, einen Kriegsschrei ausstoßend.
    „Halt!“ Es war Seathan, der da brüllte, während er gerade noch Duncans Schlag ausweichen konnte. „Bei meinem Schwert, willst du mich etwa umbringen?“ Im Mondschein konnte Duncan die Kratzer, Schnitte und Schwellungen sehen, die das kampferprobte Gesicht seines ältesten Bruders verunstalteten.
    „Ich dachte ...“ Überrascht sah sich Duncan um. Nur aus der Ferne hörte er noch Kampflärm. Die Überreste von Frasyers Truppen hatten sich zurückgezogen, lediglich vereinzelt wurden noch Attacken abgewehrt.
    Sie hatten gewonnen.
    Er wandte sich seinem Bruder zu, mit finsterer Miene, hinter der er seine Erleichterung verbarg. „Fast hätte ich dich erwischt.“
    „Aye, aber du warst eben schon immer etwas langsam.“ Duncan lachte befreit auf. „Wir haben es geschafft!“
    „Ein paar Ritter konnten fliehen, aber ich habe ihnen Männer hinterhergeschickt. Sie werden uns nicht entkommen.“ Seathan schaute zur Tür. „Isabel?“
    „Ist in Sicherheit. Aber ich musste Frasyer töten.“
    Seathan zog die Brauen zusammen. „Die gerechte Strafe für solch einen Mann.“
    „Ja. Aber dennoch wäre es mir lieber gewesen, Griffin die Entscheidung zu überlassen, welche Strafe für Frasyer angemessen war. So wird es nur Wasser auf den Mühlen des Königs sein, wenn er von seinem Tod erfährt.“
    „Aye“, stimmte ihm Seathan zu, „aber das lässt sich nicht mehr ändern.“
    „Glaubst du, ob Frasyers Tod den Beschluss König Edwards beeinflusst, wenn es um Lord Caelins Schicksal geht?“
    „Ich weiß es nicht.“
    Duncan sah seinem Bruder in die Augen. „Wir haben die Bibel nicht mehr. “
    Seathan fragte angespannt: „Was?“
    „Während des Kampfes habe ich sie ins Feuer geworfen. Ich konnte es nicht riskieren, dass man die Dokumente darin gegen Wallace verwendet, falls wir verloren hätten.“
    Seathan schaute finster drein, aber er stimmte ihm zu. „Ich hätte mich genauso entschieden.“
    Duncan atmete erlöst auf, dann klopfte er gegen die Tür, während sein Bruder hinter ihm wartete. „Isabel! Lass uns rein. Wir haben gewonnen.“
    Begleitet von einem scharrenden Geräusch entfernte sie den Riegel. Die Tür sprang auf, und Isabel
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