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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer
Autoren: Diana Cosby
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„Kniet nieder“, befahl er.
    „Selbst wenn Eure Leute gewinnen sollten“, entgegnete Duncan, „was selbstverständlich nicht der Fall sein wird, Wallace wird Euch niemals aufsuchen.“
    Frasyers Kiefer mahlten. „Oh doch, das wird er. Aber Ihr werdet seinen Tod gewiss nicht mehr erleben.“
    Das Kampfgeschrei draußen schwoll an.
    Der Earl wiederholte: „Auf die Knie!“
    Duncan fluchte, weil er sich nicht verteidigen konnte, und kniete nieder. Hilflos musste er mit ansehen, wie Frasyer Isabel einen Arm auf den Rücken drehte. Sie keuchte vor Schmerzen, woraufhin Duncan auf die Füße sprang. „Lasst sie gehen!“ „Wenn ich Eurer Geliebten nicht noch mehr Schmerz zufügen soll“, warnte ihn Frasyer, „dann kniet Ihr Euch hin.“
    Nur mühsam konnte er das Verlangen niederkämpfen, seinen Widersacher anzugreifen, doch noch musste er ihm gehorchen. Nach einiger Zeit, in der niemand etwas sagte oder tat, entfernte Frasyer den Dolch von Isabels Hals. Mit einer Hand griff er nach einem Band, das in einem Weidenkorb lag, und warf es Duncan zu. „Bindet Euch Eure Hände zusammen.“
    „Nein, mach das nicht! “, rief Isabel ihm zu. Sofort riss Frasyer ihr den Arm nach oben, sodass sie vor Schmerz schrie.
    Duncan richtete sich auf, im selben Moment wand sich Isabel unter Frasyers Griff und riss sich frei, doch bekam er sie gleich wieder an einem Arm zu fassen.
    „Ihr sollt die Bibel nicht haben!“, rief sie unbeeindruckt und griff mit der freien Hand nach der Heiligen Schrift, die auf dem Tisch lag. Man sah die Überwindung, die sie der nächste Schritt kostete, doch es musste sein. Sie warf das Buch in Richtung des hell lodernden Feuers.
    Die Bibel fiel auf den Boden, nur eine Handbreit von der Feuerstelle entfernt. Während Isabel noch fassungslos zu der Heiligen Schrift schaute, hielt Frasyer sie wieder an beiden Armen fest.
    Duncan sah den panischen Ausdruck in Isabels Gesicht und konnte sich nicht länger beherrschen. Er machte einen Schritt nach vorne.
    Erneut hielt Frasyer den Dolch an Isabels Kehle. „Halt!“ Duncan blieb stehen, am ganzen Körper vor Wut bebend. „Hebt die Bibel auf und gebt sie mir“, verlangte Frasyer.
    Die Bibel. Natürlich. „Ihr mögt Isabel haben“, sagte Duncan, jedes Wort exakt betonend, um seine Erregung zu verbergen, „aber selbst wenn Ihr und Eure Männer heute Nacht siegen sollten, dann ist sie lediglich Eure Geliebte, die Ihr noch dazu gar nicht wollt. Nicht mehr wird sie sein, kein Pfand, das Ihr gegen irgendwen einsetzten könnt.“ Er musste nicht mehr aufpassen, was er sagte, denn Isabel hatte offensichtlich das Geheimnis ihrer Abstammung akzeptiert. Sonst hätte sie kaum versucht, die Bibel zu verbrennen.
    „Gib ihm nicht die Bibel“, sagte Isabel mit verzweifelter Stimme. „Wirf sie ins Feuer!“
    Frasyer zog sie dicht an sich, ohne den Dolch zu senken. Er schaute zum Fenster. Die Kampfgeräusche kamen näher. „Gebt mir die Bibel, sonst wird sie sterben.“
    Duncan biss die Zähne zusammen. Er spürte das Verlangen, Frasyer zum Kampf herauszufordern, nur durfte er nicht Isabels Leben aufs Spiel setzen. Und er durfte auch nicht riskieren, dass Frasyer die Beweise für ihre Herkunft in die Hand fielen. Noch ein wenig mussten sie ihn hinhalten, um seinen Brüdern die Möglichkeit zu geben, zu ihnen vorzudringen. Nur so konnten sie auch die Bibel retten.
    Er hob die Heilige Schrift auf und legte sie eine Armlänge entfernt von Frasyer auf den Tisch. Der Earl schaute ihn befriedigt an.
    Ganz in der Nähe des Hauses hörte man einen Schrei. Gleich darauf fiel jemand mit einem dumpfen Schlag gegen die Wand. Gott im Himmel, war das einer von Frasyers Leuten? Oder einer von den eigenen? Duncan fragte sich, was nur geschehen sollte, wenn Frasyers Männer gewannen.
    Frasyer lockerte seinen Griff um Isabel ein wenig, um nach der Bibel zu greifen. Sogleich biss sie ihm mit aller Kraft in den Arm, sodass er sie fluchend losließ, worauf sie sich sofort nach dem ledergebundenen Buch bückte. „Ihr werdet die Bibel nicht bekommen!“
    „Verdammt!“ Frasyer hielt sie am Bein fest, und sie fiel krachend auf den Boden. Er drängte sie beiseite und stürzte nach der Bibel, doch Duncan war schneller. Er konnte nicht zulassen, dass sein Feind sich die Heilige Schrift noch einmal aneignete. So sehr er es bedauerte, aber er musste das Buch mit dem Nachweis von Isabels Abstammung den Flammen übergeben. Er warf es in den Kamin.
    „Nein!“ Frasyer versuchte, die Bibel zu
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