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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer
Autoren: Diana Cosby
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retten, wodurch er derart abgelenkt war, dass sich Duncan die Gelegenheit zum Angriff gab. Er warf sich mit voller Wucht gegen seinen Feind, sodass beide zu Boden fielen. All die Wut, die Duncan die ganze Zeit zurückgehalten hatte, brach nun aus ihm hervor. „Das ist für Isabel! “, rief er und ließ die Faust gegen das Kinn von Frasyer krachen. Man hörte, wie der Knochen knackte, gleich darauf ließ Duncan einen weiteren Schlag folgen.
    Frasyer stöhnte auf, das Blut rann ihm aus dem Mund. Er sank zurück und kam mit dem Rücken auf dem Boden zu liegen. Duncan sprang auf ihn. „Und das ist für all die Unglücklichen, denen Ihr Leid angetan habt!“ Sein Schlag riss Frasyers Kopf herum, dessen Nase in bemerkenswerter Geschwindigkeit anschwoll. Aus dem Augenwinkel erkannte Duncan Isabels Gestalt.
    „Der Dolch“, rief sie ihm alarmiert zu.
    Fast schon zu spät sah er die Klinge aufblitzen, mit der sein Gegner auf seinen noch nicht völlig abgeheilten Arm zielte. Im letzten Moment bekam er Frasyers Hand zu fassen. Sein Arm zitterte, als er den Stoß aufhielt, drohend schwebte die Klinge vor seinem Gesicht.
    Da riss Isabel mit aller Kraft an Frasyers Haaren.
    Frasyers Angriff wurde schwächer, und Duncan rammte ihm das Knie zwischen die Beine. Frasyer schrie auf und ließ den Dolch fallen, um im nächsten Moment seinerseits einen Schlag gegen Duncan zu landen. Sie prügelten aufeinander ein und rollten dabei zum Feuer. Funken stoben auf, als Duncan mit dem Fuß gegen einen aus dem Kamin ragenden Holzscheit stieß.
    „Duncan, du bist zu nahe am Feuer“, warnte ihn Isabel.
    Frasyer stemmte seinen Fuß gegen den Kaminrand und versuchte, Duncan in die Flammen zu drängen. Der aber nutzte die Kraft von Frasyer, und mit einer Seitwärtsbewegung gelang es ihm, seinen Gegner in die schlechtere Position zu manövrieren. „Und dies“, stieß er keuchend hervor, „ist für mich.“ Ohne auf die schmerzhaften Verbrennungen an seinen Händen zu achten, schlug er Frasyer noch einmal ins Gesicht.
    Das Blut spritzte. Frasyer schaute ihn mit einem tödlichen Blick an. „Dafür werdet Ihr sterben.“
    Er drehte sich zu seinem Dolch und hatte ihn gerade am Griff gefasst, da konnte Duncan seine Hand packen. Ein entschlossener Ruck, ein Knochen knackte. Frasyer verzerrte das Gesicht bei dem heftigen Schmerz, der ihn durchfuhr, und der Dolch rutschte ihm aus der Hand.
    Duncan schlang die Hände um den Hals seines Kontrahenten und drückte zu. Mit aller Kraft.
    Frasyers Gesichtsausdruck zeigte seine Angst, ja seine Panik. Verschwunden war alle Selbstsicherheit.
    „Duncan“, mahnte Isabel, „du tötest ihn!“
    Ihre Stimme drang kaum durch Duncans blinde Wut. Zu befriedigend war es für ihn, wie sich Frasyer unter ihm wand. Ein primitives Gefühl befahl ihm, den Feind zu zerstören, um sich und die eigenen Leute zu beschützen. Dieser Mann hatte Tausende Leben auf dem Gewissen, er hatte ohne irgendwelche Bedenken Unschuldige hingemetzelt. Alles nur für den eigenen Gewinn, um immer mehr Reichtümer anzuhäufen. Duncan drückte noch fester zu, ohne darauf zu achten, dass Frasyers Gesicht blau anlief.
    Wie genüsslich es war, das Leben dieses Schufts nun ein für alle Mal auslöschen zu können. Mach es. Eine innere Stimme trieb Duncan voran bis zur Raserei: Er hat es verdient, er hat Isabel geschlagen. Er hat es verdient nach all den Qualen, die er ihr bereitet hat. Niemand würde Frasyer eine Träne nachweinen, wenn er jetzt seinen letzten Atemzug tat, nicht nach all dem Bösen, das er anderen zugefügt hatte.
    Duncan stieß einen Fluch aus, seine Hände bebten vor Wut, als er sie langsam von Frasyers Hals löste. „Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, welch eine Freude es wäre, wenn ich Euch jetzt hier unter meinen Händen sterben sähe“, sagte er schwer atmend. „Aber Lord Monceaux soll über Euch entscheiden.“ Duncan griff nach dem Dolch, da blitzte zu seiner Linken etwas auf.
    „Er hat noch eine Waffe!“, rief Isabel.
    Aber bevor Frasyer seine Klinge gegen ihn wenden konnte, stieß Duncan ihm den Dolch in die Brust.
    Ungläubig weiteten sich Frasyers Augen, als er auf den eigenen Dolch in seinem Körper schaute. Er hob den Blick zu Duncan, seine grauen Augen verfinsterten sich, seine Miene war von tiefem Schmerz verzerrt. Er wollte noch etwas sagen, doch sprudelte nur noch Blut aus seinem Mund.
    Überwältigt von seinen Gefühlen, meinte Duncan: „Durch Euch wird Isabel nie wieder leiden.“ Er zog den Dolch aus
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